Ottmar Hitzfeld musste die Elf, die am Samstag gegen den 1. FC Köln nicht über ein 1:1 hinaus kam, auf drei Positionen umbauen: Michael Ballack konnte wegen eines Blutergusses in der Ferse nicht auflaufen, ebenso mussten der erkrankte Demichelis und der angeschlagene Lizarazu passen. In der Abwehr liefen somit Linke und Rau auf, die Bayern begannen zudem mit Makaay als dritter Spitze. HSV-Coach Klaus Toppmöller vertraute dagegen im Wesentlichen der Elf, die gegen Bremen ein 1:1 erreichte und ersetzte nur Takahara durch Rahn.
Das DFB-Pokal-Achtelfinale auf einen Blick
Die Partie im nebeligen Münchener Olympiastadion begann sehr verhalten, beide Teams agierten vorsichtig, die ersten fünfzehn Minuten konnte als „Abtastphase“ abgehakt werden. Erst Makaays Versuch aus zweiter Reihe ließ in der 16. Minute aufhorchen. Das Spiel nahm nun etwas an Fahrt auf, die Führung der Bayern resultierte jedoch aus einem katastrophalen individuellen Fehler: Ohne Not leistete sich Barbarez einen Fehlpass in der eigenen Hälfte und bediente unfreiwillig Zé Roberto mustergültig. Der legte vor für Pizarro, der ins linke untere Eck zum 1:0 vollendete. Nur vier Minuten später fast das 2:0: Nach Flanke von Zé Roberto köpfte Salihamidzic an die Latte. Die beste Chance zum Anschlusstreffer verpasste Mahdavikia, der wenige Minuten vor dem Seitenwechsel nach einer unübersichtlichen Situation im Münchener Strafraum knapp am rechten Torpfosten vorbeischoss.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag: Salihamidzic setzte sich auf der rechten Seite durch und spielte überlegt in den Strafraum zum heranstürmenden Makaay, der mit links zum 2:0 vollendete. HSV-Coach Toppmöller reagierte, brachte Takahara für den enttäuschenden Rahn. Der Japaner sorgte für etwas mehr Bewegung im HSV-Spiel, hatte in der 65. Minute eine gute Chance, als er aus der Drehung Kahn erstmals ernsthaft prüfte. Kurz zuvor musste Linke für seinen Keeper einspringen, als der Bayern-Kapitän einen Distanzschuss von Mahdavikia nicht festhalten konnte und Benjamin einschussbereit stand.
Etwas ab der 70. Minute hatten die Bayern wieder Oberwasser, verlegten sich nicht nur darauf, den Vorsprung zu verteidigen. Und wurden prompt belohnt: Nach einer Freistoßflanke von Zé Roberto erzielte Salihamidzic mit dem Hinterkopf das vorentscheidende 3:0. Der HSV war in der Schlussphase zwar noch um eine Ergebniskorrektur bemüht, doch insgesamt hatte der Titelverteidiger den Gegner im Griff und brachte das Resultat routiniert nach Hause.
Mit einem klaren Erfolg konnten die Bayern nach zuletzt dürftigen Resultaten wieder Selbstvertrauen tanken. Nach einer zufriedenstellenden Leistung kann der deutsche Meister optimistischer den wichtigen Partien bei Werder Bremen, gegen den RSC Anderlecht und den VfB Stuttgart entgegensehen.