Bayerns Cheftrainer Jupp Heynckes stellte nach der 1:3-Auswärtspleite in Minsk in der Champions League gegen BATE Baryssau einmal um: Schweinsteiger durfte für Luiz Gustavo ran.
Auch Hoffenheims Coach Markus Babbel brachte nach dem 0:0 gegen Augsburg einen Neuen: Mit Ochs für Volland begann 1899 nominell zunächst defensiver.
Gleich zu Beginn wurde die taktische Marschroute der Gäste deutlich: Hoffenheim attackierte die Bayern weit in deren eigener Hälfte und störte damit gleich den Aufbau des Kontrahenten. Dies gelang zunächst gut, die Münchner hatten zwar mehr Spielanteile, kamen aber über Ansätze nicht hinaus. Umgekehrt rückte 1899 bei Ballgewinn schnell nach, ließ es gegen die aufmerksame Defensivabteilung des FCB aber letztlich an Durchsetzungsvermögen fehlen.
Chancen blieben Fehlanzeige, nicht zielstrebig genug waren die Aktionen auf beiden Seiten. Dies änderte sich in der 19. Minute: Müller, nach Zusammenprall mit Mandzukic unter dem Auge angeschlagen, behauptete den Ball im Zentrum gegen Compper und spielte nach halblinks zu Ribery. Der Franzose ging links an Beck vorbei und tunnelte Casteels aus acht Metern - 1:0!
Firmino verpasste den postwendenden Ausgleich mit schlechter Koordination beim Kopfball aus fünf Metern (22.). Gegen klar dominierende Bayern, die frühzeitig Shaqiri für Müller brachten (26.), blieb dies im ersten Durchgang aber die einzige Gelegenheit für die Babbel-Schützlinge.
Kroos' Volleyschuss blieb an Compper hängen (28.), ansonsten begnügte sich der Rekordmeister bei überschaubarem Tempo mit viel Ballkontrolle. Das eine oder andere Mal blitzte Münchner Offensivgeist aber vor der Pause doch noch auf: Ribery stand dicht vor einem Doppelpack, verzog aber nach Zusammenspiel mit Schweinsteiger unbedrängt aus zentraler Position aus 18 Metern (39.).
Der 7. Spieltag
Nach Wiederanpfiff dauerte es nicht lange, und die Bayern entwickelten Zug zum Tor: Mandzukic spielte von der rechten Seite diagonal in den Strafraum zurück auf Kroos, der den Ball nicht richtig traf, aber mit einem Zuspiel zu Ribery schnell reagierte. Der Franzose ließ Casteels aus elf Metern von halblinks keine Abwehrchance - 2:0, der Doppelpack war doch perfekt (47.).
Wie reagierte 1899? Gar nicht, denn die Heynckes-Elf war von den Angriffsbemühungen - mehr war es nicht - der Gäste nicht zu beeindrucken. Die Kraichgauer erreichten kaum den gegnerischen Strafraum, während auf der anderen Seite vor allem Shaqiri Ehrgeiz entwickelte (56., 61.).
Auch ein Doppelwechsel von Babbel, der Volland und Derdiyok für Usami und Joselu brachte (63.), sowie Münchner Energiesparmodus, frühzeitig eingeschaltet, änderte nichts am blutleeren Auftritt der TSG. Neuer blieb nahezu beschäftigungslos, auf der anderen Seite verpasste Javi Martinez seinen ersten Treffer im Bayern-Trikot per Kopf knapp (72.).
Die Schlussphase verlief ereignislos. Während die Bayern auf der Wiesn den siebten Sieg feiern können, ist Hoffenheims Zwischenspurt nach sieben Zählern aus den vorherigen drei Spielen zunächst gestoppt.
Bayern München reist nach der Länderspielpause in zwei Wochen nach Düsseldorf (Samstag, 15.30 Uhr). Hoffenheim empfängt bereits einen Tag zuvor (20.30 Uhr) die SpVgg Greuther Fürth.