Bayern-Coach Pep Guardiola tauschte im Vergleich zum 3:1-Sieg in Augsburg dreimal Personal aus: Der Spanier schonte Lahm (nicht im Kader) und setzte Bernat und Thiago auf die Bank, dafür kamen Rafinha, erstmals Tasci und Coman zum Zug. Götze und Ribery standen im Kader und nahmen auf der Bank Platz.
Darmstadts Trainer Dirk Schuster musste nach der 1:2-Niederlage gegen Leverkusen auf fünf Gelbsünder verzichten. Für Sulu, Niemeyer, Gondorf und Heller (alle gesperrt) sowie Rosenthal (Bank) spielten Garics, Junior Diaz, Sirigu, Holland und Vrancic.
Bei regnerischem Wetter überließ Darmstadt den Bayern weite Teile des Mittelfelds und staffelte sich wie erwartet tief in der eigenen Hälfte. Der Rekordmeister war von Beginn an auf Lückensuche im dichten Abwehrnetz der Gäste, die meist nur durch Befreiungsschläge zum Durchatmen kamen.
Der FCB war konzentriert bei der Sache und packte gegen giftige Lilien verschiedene Stilmittel aus: Robben (5.) Vidal (Latte, 10.) und Rafinha (13.) versuchten es mehr oder weniger gefährlich aus der Distanz, Lewandowski scheiterte nach Costas feinem Außenristpass an Mathenias Glanztat (14.), Robben wurde nach guter Kombination noch abgeblockt (15.).
0:1 statt 2:0 oder 3:0
Zehn Minuten Einbahnstraßenfußball später vergab Robben nach Lewandowskis Geistesblitz frei vor Mathenia die überfällige Führung (25.). Stattdessen setzte es beim nahezu ersten wirklich strukturierten Angriff des Aufsteigers die kalte Dusche: Wagner verpasste zunächst eine Flanke von Diaz knapp. Sirigu setzte nach, und seine Hereingabe von rechts nickte Wagner aus vier Metern ins kurze Eck, Gegenspieler Tasci sah in dieser Szene nicht gut aus (26.).
Mathenia mit Glück und Geschick
Die Latte verhinderte die schnelle Antwort des FCB bei Costas Linksschuss (28.), danach stotterte der Offensivmotor der Münchner gegen offensichtlich von der Führung beflügelte, laufstarke und mutigere Hessen, die durch Jungwirth (35.) und später Wagner (43.) Nadelstiche setzten. Zwischenzeitlich sah Rafinha eine Gelbe Karte, mit der er nach Schlag gegen Brust und Kopf von Wagner noch gut bedient war (39.).
Dann rückte Mathenia wieder in den Blickpunkt, parierte gegen Müller (40.), musste gegen den zu unentschlossenen Robben nicht eingreifen (41.), hatte bei Robbens Halbvolley Glück und lenkte Kimmichs Flachschuss um den Pfosten (jeweils 45.+2).
22. Spieltag
Mit unverändertem Personal nutzte die Guardiola-Elf gleich ihre erste Chance nach dem Wiederanpfiff: Müller nahm Rafinhas Hereingabe gekonnt mit der Brust an und schloss dann per Rechtsschuss genau ins rechte Eck aus elf Metern ab, ehe Caldirola eingreifen konnte (49.).
Müllers Kabinettstück, Teil zwei
Der FCB drängte nun vehement auf die Führung, bald mit Bernat und Ribery für Tasci und Coman (53.) nahm der Rekordmeister im Einbahnstraßenfußball Anlauf um Anlauf auf das 2:1, dem zunächst Robben am nächsten kam, der aber an Caldirolas Hacke scheiterte (58.).
Auf 31:5 schnellte die Torabschlussquote der Münchner hoch, Lewandowskis Treffer wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung Riberys die Anerkennung fälschlicherweise versagt (68.). Dann hatte Müller einen zweiten, großartigen, seinen ersten noch toppenden Auftritt: Nach Vidals Hereingabe nahm Müller die Kugel mit dem Rücken zum Tor erneut mit der Brust an und beförderte den Ball mit dem rechten Außenrist mit einer Art Fallrückzieher aus neun Metern hoch ins linke Eck - 17. Saisontreffer des Nationalspielers (71.).
Damit war das Spiel quasi gelaufen, denn Darmstadt hatte zu viel Kraft gelassen und zu wenig offensives Potenzial, um den FCB ernsthaft zu gefährden. Costa (75.) und Robben (76.) verpassten das 3:1, das schließlich Lewandowski nach Vorlage Riberys markierte - das 22. Saisontor des Polen war denn auch der Schlusspunkt (84.).
Bevor es in der Liga weitergeht, tritt Bayern bereits am Dienstag um 20.45 Uhr in der Champions League gegen Juventus Turin an. Am nächsten Samstag sind die Münchner dann zu Gast in Wolfsburg (15.30 Uhr). Darmstadt reist zur selben Zeit nach Bremen.