Bundesliga

Bayern-Campus als "Antwort auf den Transferwahnsinn"

Eröffnung des neuen Nachwuchsleistungszentrum

Bayern-Campus als "Antwort auf den Transferwahnsinn"

FCB-Präsident Uli Hoeneß steht die Freude über die Eröffnung der neuen Talentschmiede ins Gesicht geschrieben.

FCB-Präsident Uli Hoeneß steht die Freude über die Eröffnung der neuen Talentschmiede ins Gesicht geschrieben. picture alliance

"Vielleicht ist das die Antwort des FC Bayern auf den Transferwahnsinn und die Gehaltsexplosionen", sagte FCB-Präsident Uli Hoeneß bei der feierlichen Eröffnung des 70 Millionen Euro teuren Funktionsgeländes "FC Bayern Campus" am Montag in München in Hinblick auf den jüngsten 222-Millionen-Wechsel des Brasilianers Neymar vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain. "Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem Campus die Chance haben, viel, viel Erfolg für den FC Bayern zu generieren", verkündete Hoeneß stolz.

Dabei hat der FC Bayern nicht gekleckert, sondern geklotzt. Auf dem rund 30 Hektar großen Areal befinden sich neben einem 2500 Zuschauer fassenden Stadion insgesamt sechs Naturrasenplätze, fünf davon mit Rasenheizung. Zudem gibt es noch einen Kunstrasenplatz, ein Wohnheim mit am Ende insgesamt 35 Appartements und Kantine, einen Athletik- und Rehabereich, Büroräume, Arztpraxis, Dreifachsporthalle und ein Beachvolleyballfeld. Für die Besucher und Zuschauer steht extra ein Bistro zur Verfügung.

"Ein Meilenstein in der Klubhistorie", sei das neue Nachwuchsleistungszentrum sagte Vereinsboss Karl-Heinz Rummenigge dem kicker. Tatsächlich stellt der neue FC Bayern Campus gegenüber dem nur neun Hektar großen Gelände an der Säbener Straße, wo die U-9- bis U-19-Teams bisher neben den Profis und Amateuren trainieren mussten, einen Quantensprung dar. Dieser war aber auch bitter nötig, denn anders wie bei den Profis hat der FC Bayern im Nachwuchsbereich keineswegs eine Vormachtstellung inne. Mit dem neuen Nachwuchsleistungszentrum soll sich dies nun ändern. "Unser Anspruch ist, in diesem Bereich die Nummer eins zu sein", richtete Rummenigge gleich mal eine Kampfansage an die Konkurrenz.

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Und auch die Profis sollen von der professionelleren Nachwuchsarbeit profitieren. Denn momentan ist der FC Bayern neben RB Leipzig der einzige Bundesligist, der keinen "Local Player" in seinen Reihen hat, der seit 2010/11 sein Debüt gegeben hat. David Alaba war in der Saison 2009/10 der letzte, dem der Durchbruch gelang.

Idealerweise entwickle der FC Bayern künftig durch die besseren Rahmenbedingungen "jedes Jahr einen Spieler für die Profiabteilung. Das ist der Wunschgedanke", sagte Rummenigge. Dadurch, so Hoeneß, könnte auch der Vorsprung der finanzkräftigeren Konkurrenten aus dem Ausland, die durch Investoren aus dem Nahen Osten oder China ganz andere finanzielle Möglichkeiten besitzen als der FCB, ausgeglichen werden.

Lesen Sie mehr zum neuen FC Bayern Campus und ein Interview mit dem Leiter Jochen Sauer in der heutigen kicker-Ausgabe.

jer

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