Bundesliga

Bayern buhlt um Barry: Wann lässt ihn Chelsea ziehen?

Potter über Tuchels Wunsch-Assistenten

Bayern buhlt um "fantastischen" Barry: Welche Rolle spielt die Champions League?

Bald wieder Seite an Seite? Thomas Tuchel will Anthony Barry (re.) unbedingt nach München holen.

Bald wieder Seite an Seite? Thomas Tuchel will Anthony Barry (re.) unbedingt nach München holen. IMAGO/PRiME Media Images

Bei seiner Vorstellung als neuer Cheftrainer des FC Bayern lag Thomas Tuchel mit einem Satz daneben. "Mit den drei Assistenten werden wir nächste Woche beginnen", hatte der Nachfolger von Julian Nagelsmann über Zsolt Löw, Arno Michels und Anthony Barry gesagt. Während Löw und Michels inzwischen auf dem Trainingsplatz an der Säbener Straße standen, ist Barry immer noch Angestellter des FC Chelsea.

Wie lange noch? Diese Frage konnte auch Graham Potter am Freitag nicht beantworten: "Ich weiß es nicht, keine Ahnung." Immerhin bestätigte der Chelsea-Trainer, dass "die Klubs gerade in Gesprächen sind" und Barry "im Moment nicht bei uns ist". Er, Potter, sei in den Gesprächen allerdings "nicht involviert".

Auch Potter schwärmt von Barry

Barry, ein 36 Jahre alter Engländer mit einer Spielerkarriere auf Dritt- und Viertliganiveau, war im Sommer 2020 ins Trainerteam der Blues gestoßen, als noch Frank Lampard das Sagen hatte, und kam später mit Tuchel bestens zurecht, als dieser im Januar 2021 Lampard ablöste. Und auch Potter spricht in hohen Tönen vom gebürtigen Liverpooler, der parallel noch zu Roberto Martinez' Trainerteam in der portugiesischen Nationalmannschaft gehört - so wie vorher schon in der belgischen.

"Ich habe großen Respekt für ihn und seine Arbeit, die er hier gemacht hat", so Tuchels Nachfolger. "Er ist ein fantastischer Trainer, ein fantastischer Mensch." An Barrys Verbleib glaubt Potter offenbar nicht mehr. "Solche Dinge passieren im Leben wie im Fußball. Wir haben einen richtig guten Staff, der die Lücke schließen kann. Das Kollektiv kann das Problem lösen."

Potter hätte im Halbfinale ungern einen Chelsea-Insider beim Gegner

Auch er habe mit Barry gesprochen, wollte am Freitag jedoch nicht sagen, worüber genau. "Er gibt alles für Chelsea. Ich verstehe aber auch, dass Menschen ein Leben, eine Familie, Ziele haben. Es geht darum, das zu respektieren", sagte Potter. Tuchel hatte Barrys Verpflichtung als "absoluten Wunsch" bezeichnet.

Die Frage ist also offenkundig nicht, ob, sondern zu welchen Konditionen und wann Chelsea Barry nach München ziehen lässt. Schließlich könnten Bayern und Chelsea im Champions-League-Halbfinale (10./17. Mai) aufeinandertreffen - und Potter würde natürlich ungern einen Chelsea-Insider auf der gegnerischen Seite wissen. Dieses Szenario ist laut Potter "ziemlich sicher Teil der Gespräche". Ob es den Wechsel aber tatsächlich noch um Wochen verzögert, bleibt abzuwarten.

jpe