Champions League

Bayer geht mit Abwehrsorgen ins erste Endspiel

Chicharitos Torriecher macht Hoffnung

Bayer geht mit Abwehrsorgen ins erste Endspiel

Ist er der zweite Innenverteidiger neben Jonathan Tah? Leverkusens André Ramalho.

Ist er der zweite Innenverteidiger neben Jonathan Tah? Leverkusens André Ramalho. imago

Am Wochenende stellte Chicharito einmal mehr seine Treffsicherheit unter Beweis. Mit seinem Doppelpack in Frankfurt war die "kleine Erbse" maßgeblich am Befreiungsschlag der zuvor dreimal besiegten Werkself beteiligt. "Ich habe", sagte Chicharito am Sonntag, "ein paar Tore gemacht. Das ist gut und gibt mir viel Selbstvertrauen. Aber wenn ich einige dieser Tore in zusätzliche Punkte in der Champions League oder der Bundesliga eintauschen könnte, würde ich das ohne zu zögern tun."

Das waren bescheidene Worte des 27-Jährigen, dem man auch im Umgang mit den Medien anmerkt, dass er über jede Menge Erfahrung verfügt. Die selbstlose Aussage verdeutlicht aber auch, wie es trotz des Sieges in Frankfurt um die Stimmung in Leverkusen bestellt ist. Die Lage in der Bundesliga bleibt angespannt, und in der Champions League steht Bayer unter Zugzwang. Am Dienstag muss zu ungewohnter Anstoßzeit (18 Uhr MEZ, LIVE auf kicker.de) beim weißrussischen Serienmeister BATE Baryssau ein Sieg her, um die „kleine Chance“ (Bernd Leno) auf das Erreichen des Achtelfinales zu wahren.

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Leverkusen liegt derzeit mit vier Punkten auf Platz 3, hinter Spitzenreiter Barcelona (10) und Rom (5) sowie vor Baryssau (3). Mit einem Sieg am Dienstag hätte Bayer im Gruppenfinale gegen Barcelona (9. Dezember) alles in der eigenen Hand. Läuft es hingegen ganz schlecht, verabschiedet sich die Mannschaft von Roger Schmidt bereits in Baryssau aus dem Rennen um den Einzug ins Achtelfinale.

Im Normalfall sollte Leverkusen beim neuen und alten weißrussischen Meister gewinnen, schließlich war das Hinspiel in der BayArena eine klare Angelegenheit (4:1). Warnung sollte der Werkself allerdings die 2:3-Niederlage der Roma bei den Weißrussen sein, die vor drei Jahren den späteren Titelträger FC Bayern mit 3:1 besiegten.

Wer verteidigt neben Tah?

Noch offen ist bei Bayer, das am frühen Montagnachmittag per Sonderflug von Köln Richtung Weißrussland startet, noch die Besetzung des Abwehrzentrums. Ömer Toprak und Kyriakos Papadopoulos handelten sich beim unnötigen 2:3 in Rom Sperren ein, Tin Jedvaj ist nach wie vor verletzt. Daher sieht alles danach aus, dass der im Sommer aus Salzburg geholte Brasilianer André Ramalho neben Jonathan Tah in der Innenverteidigung beginnen wird.

Dem 23-Jährigen fehlt es allerdings an Spielpraxis. In der Bundesliga kommt er erst auf 217 Spielminuten, im Pokal und in der Gruppenphase der Champions League ist er noch ohne Einsatz. Zudem muss Bayer, das seit einem Jahr auf einen Auswärtssieg in der Königsklasse wartet, aller Voraussicht nach weiter auf Kapitän Lars Bender (Sprunggelenkverletzung) verzichten.

Jan Reinold