2. Bundesliga

Baumgart plant neuen HSV-Anlauf - mit Boldt

Auf das Nürnberg-Spiel folgt die Analyse, ein Führungswechsel naht nicht

Baumgart plant neuen HSV-Anlauf - mit Boldt

HSV-Coach Steffen Baumgart mit Sportvorstand Jonas Boldt (l.).

HSV-Coach Steffen Baumgart mit Sportvorstand Jonas Boldt (l.). IMAGO/Ulrich Hufnagel

Bereits zum Wochenbeginn hatte der kicker berichtet, dass sich im Aufsichtsrat trotz Gesprächen in verschiedene Richtungen keine klare Mehrheit für eine Idee gebildet hat und diese Pattsituation am Ende dazu führen könnte, dass es mit dem amtierenden Sportvorstand weitergeht. Dieser Trend im Kontrollgremium scheint sich zu verfestigen, wenngleich ein offizielles Bekenntnis zu dem bis 2025 vertraglich gebundenen 42-jährigen Ex-Leverkusener noch aussteht.

"Meine Wünsche", sagt Baumgart, "sind andere." Der Trainer spürt die Unruhe rund um den HSV herum, nimmt sie jedoch eher als äußerliche Erscheinung wahr. "Ich bin jetzt drei Monate hier und habe in dieser Zeit viel mitbekommen. Auch, was von außen kommt, was von innen kommt, und wo die Unruhe herkommt." Sein Eindruck ist dieser: "Bei den Jungs, mit denen ich täglich zusammen bin, ist es ruhig." Damit meint der 52-Jährige vor allem Boldt und Sportdirektor Claus Costa. "Fragezeichen nehme ich vor allem von außen wahr. Jetzt müssen wir gucken, dass wir in diesem Sommer mehr Antworten liefern."

Baumgart ist fest entschlossen einen neuen Anlauf zu nehmen und hat gewissermaßen einen Zwei-Stufen-Plan: Erst soll diese Spielzeit ein würdiges Ende finden, dann der Kader nach seinen Vorstellungen verändert werden. "Das Ziel, das wir hatten, haben wir nicht erreicht. Wir wollten aufsteigen. Damit bin ich nicht zufrieden, auch mit meiner persönlichen Ausbeute nicht. Ich glaube, dass die Jungs sich gegen Nürnberg nicht nur rehabilitieren, sondern auch eine Leistungssteigerung zeigen wollen."

Van der Brempt und Hadzikadunic fallen aus, Fragezeichen hinter Schonlau und Pherai

Verzichten muss er dabei definitiv auf die angeschlagenen Ignace van der Brempt und Dennis Hadzikadunic, hinter den Einsätzen von Sebastian Schonlau und Immanuel Pherai stehen noch Fragezeichen.

Nach Nürnberg geht es in der kommenden Woche dann in die große Saisonanalyse. Baumgart betont zwar, "dass wir jede Woche zusammensitzen", er hatte aber schon nach dem 0:1 in Paderborn die Grundsatzfrage aufgeworfen, was der HSV wirklich für Spieler brauche, um aufzusteigen. Diese wird nun intensiv weiter diskutiert, denn an der Zielsetzung lässt der gebürtige Rostocker keine Zweifel aufkommen: "Es geht in der nächsten Saison nicht nur darum, wieder anzugreifen, sondern darum, unser Ziel zu erreichen. Deshalb gucken wir jetzt genau, was gut war seit ich hier bin und was nicht. Es gibt viel zu tun."

Baumgart ist davon überzeugt, dass er die bevorstehende Arbeit in der bestehenden Konstellation angehen wird. Also weiterhin mit Boldt als Boss. "Ich habe die Information, dass alle im Austausch sind."

Sebastian Wolff

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