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Giro | 4. Etappe: Bauhaus sprintet aufs Podest - Milan gewinnt

4. Etappe: Acqui Terme - Andora (190 km)

Bauhaus sprintet aufs Podest - Milan holt den Tagessieg

Hatte den höchsten Punch auf den finalen Metern: Jonathan Milan.

Hatte den höchsten Punch auf den finalen Metern: Jonathan Milan. IMAGO/LaPresse

Phil Bauhaus hat im zweiten Massensprint des 107. Giro d'Italia einen ersten kleinen Erfolg verbucht. Der 29-Jährige fuhr auf der vierten Etappe am Dienstag nach 190 Kilometern in Andora auf Platz drei, muss aber weiter auf seinen ersten Etappensieg bei einer der drei großen Landesrundfahrten warten. Jonathan Milan sorgte nahe der Mittelmeerküste für den ersten italienischen Tagessieg vor dem Australier Kaden Groves.

"Ich bin immer noch total voller Emotionen. Von Beginn des Giro hatten wir alle ein gemeinsames Ziel. Die Jungs haben heute einen richtig starken Job gemacht. Es ist sensationell, hier wieder zu gewinnen", jubelte Milan im Siegerinterview bei Eurosport. "Wir haben die ganze Zeit an unsere Chance geglaubt. Noch besonderer ist die Situation, weil meine Eltern heute auch hier waren." Kurios: Genau vor einem Jahr hatte der 23-jährige Milan seine erste Giro-Etappe gewonnen.

Die Strecke war eine Art Hommage an den Klassiker Mailand-Sanremo. Wie bei "La Primavera" führte dieses Teilstück aus dem Landesinneren mit einer recht langen Anfahrt zum einzigen Berg, dem Colle del Melogno, einer Herausforderung der dritten Kategorie. Anschließend ging es hinunter zur ligurischen Küste, wo das Feld teilweise die gleiche Straßen nutzte, die auch beim Frühjahrsmonument befahren werden.

Biniam Girmay war der Pechvogel des Tages

Gleich nach dem Start hatte sich eine vierköpfige Ausreißergruppe abgesetzt, die sich bald auf das Duo Stefan de Bod (Südafrika/EF Education-EasyPost) und Francisco Munoz (Spanien/Polti-Kometa) reduzierte. Das Feld zog bei Nebel und feuchter Straße das Tempo erst im Anstieg zum Colle del Melogno an.

Biniam Girmay

Gab nach zwei Stürzen kurz hintereinander auf: Biniam Girmay. picture alliance / Roth / SCA

Die schwierigen Bedingungen wurden Afrikas Radsport-Star Biniam Girmay (Intermarche-Wanty) zum Verhängnis. Der Sprinter aus Eritrea, am Montag Dritter in Fossano, stürzte auf regennasser Straße zweimal binnen weniger Kilometer und konnte das Rennen nicht fortsetzen. Der Giro bleibt für den früheren Gent-Wevelgem-Sieger mit viel Pech verbunden. Im Mai 2022 hatte Girmay die zehnte Etappe gewonnen und bei der anschließenden Siegerehrung den Korken seiner Champagnerflasche ins Auge bekommen. Daraufhin musste er aufgeben.

Fünf Kilometer vor dem Ziel war der Ausreißversuch von de Bod und Munoz beendet, die Teams formierten sich für den kurzen, aber heftigen Anstieg zum Ziel. Der Italiener Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) griff auf der Jagd nach seinem siebten Giro-Etappensieg vergeblich an, 500 Meter vor dem Ziel flogen die Sprinter heran.

Giro d'Italia 2024

An der Spitze der Gesamtwertung gab es erwartungsgemäß keine Veränderungen. Top-Favorit Tadej Pogacar verteidigte das Rosa Trikot des Führenden erfolgreich und liegt 46 Sekunden vor dem Vorjahreszweiten Geraint Thomas aus Wales. Eine Sekunde zurück Dritter ist der Kolumbianer Daniel Martinez, Kapitän des deutschen Teams Bora-hansgrohe.

Auch am Mittwoch werden die Sprinter den Sieg wohl unter sich ausmachen. Auf den 178 Kilometern zwischen Genua und Lucca sind nur zwei kleine Bergwertungen zu bewältigen. Größere Veränderungen im Gesamtklassement dürfte es erst am Freitag geben, wenn ein 40,6 Kilometer langes Einzelzeitfahren von Foligno nach Perugia auf dem Programm steht.

4. Etappe Acqui Terme - Andora (190,00 km):

1. Jonathan Milan (Italien) - Lidl-Trek 4:16:03 Std.; 2. Kaden Groves (Australien) - Alpecin-Deceuninck + 0 Sek.; 3. Phil Bauhaus (Bocholt) - Bahrain Victorious; 4. Olav Kooij (Niederlande) - Team Visma; 5. Tim Merlier (Belgien) - Soudal Quick-Step; 6. Davide Ballerini (Italien) - Astana Qazaqstan Team; 7. Fernando Gaviria Rendon (Kolumbien) - Movistar Team; 8. Enrico Zanoncello (Italien) - Bardiani CSF; 9. Madis Mihkels (Estland) - Intermarché-Wanty; 10. Giovanni Lonardi (Italien) - Team Polti

Gesamtwertung Einzel, Stand nach der 4. Etappe:

1. Tadej Pogacar (Slowenien) - UAE Team Emirates 15:19:05 Std.; 2. Geraint Thomas (Großbritannien) - Ineos Grenadiers + 46 Sek.; 3. Daniel Felipe Martinez Poveda (Kolumbien) - Bora-hansgrohe + 47; 4. Cian Uijtdebroeks (Belgien) - Team Visma + 55; 5. Einer Augusto Rubio Reyes (Kolumbien) - Movistar Team + 56; 6. Lorenzo Fortunato (Italien) - Astana Qazaqstan Team + 1:07 Min.; 7. Juan Pedro López (Spanien) - Lidl-Trek + 1:11; 8. Jan Hirt (Tschechien) - Soudal Quick-Step + 1:13; 9. Alexei Luzenko (Kasachstan) - Astana Qazaqstan Team + 1:26; 10. Ben O'Connor (Australien) - AG2R La Mondiale

DPA, SID, tru

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