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Baden-Württemberg: Nur Aufsteiger, keine Absteiger

Saison 19/20 steht vor Abbruch

Baden-Württemberg: Nur Aufsteiger, keine Absteiger

Die baden-württembergischen Fußballverbände gehen den Weg, den zuvor bereits Schleswig-Holstein gegangen ist: Saisonabbruch, Aufsteiger, keine Absteiger

Die baden-württembergischen Fußballverbände gehen den Weg, den zuvor bereits Schleswig-Holstein gegangen ist: Saisonabbruch, Aufsteiger, keine Absteiger imago images / Eibner

"Die Verordnung der Landesregierung Baden-Württemberg sieht weiterhin umfassende Beschränkungen vor, die die Austragung von Fußballspielen unmöglich machen", heißt es in einer Meldung. Nach dem Stufenplan für Baden-Württemberg konnten zwar Freiluft-Sportanlagen für Sportaktivitäten ohne Körperkontakt am 11. Mai 2020 wieder in Betrieb genommen werden, weiterhin "nicht abschätzbar" sei aber, wann Mannschaftssport - und demnach Fußballspiele im eigentlichen Sinne - wieder erlaubt sein werden. Die Gremien aller drei Fußball-Landesverbände sehen daher keine Möglichkeiten mehr, alle Meisterschaftsspiele regulär bis zum 30.06.2020 zu beenden.

Gelten soll die Entscheidung in allen Spielklassen der Herren und der Frauen von den Verbandsligen bis zu den Kreisstaffeln sowie bei der Jugend. Die Verbände wollen sich außerdem dafür einsetzen, dass auch die Oberliga Baden-Württemberg (Herren, Frauen, Jugend) und die Regionalliga Südwest in diesem Sinne entscheiden. Ausdrücklich von der aktuellen Entscheidung ausgenommen sind die Pokalwettbewerbe des Badischen Fußballverbandes. Insbesondere in den Wettbewerben, in denen Teilnehmer am DFB-Pokal ermittelt werden, kommen abweichende Regelungen in Betracht. Beispielsweise die Austragung nach dem 30.06.2020.

Quotienten entscheiden über Aufsteiger

Die direkten Aufsteiger sollen über den Quotienten aus erzielten Gewinnpunkten und ausgetragenen Spielen ermittelt werden. Meister und direkter Aufsteiger ist die Mannschaft mit dem höchsten Quotienten. In Staffeln, in denen weitere Mannschaften direktes Aufstiegsrecht besitzen, wird auch diese Platzierung ermittelt und die Mannschaft steigt auf. "Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Aufsteiger anhand sportlicher Kriterien ermittelt werden können, und zwar rechtzeitig für die Teilnahme am Spielbetrieb der übergeordneten Liga im Spieljahr 2020/21", so die Verbände.

Relegationsplatzierungen sollen derweil nicht berücksichtigt werden, bedeuten diese doch nur eine "Aufstiegschance" für Vereine. "Ob aus dieser Aufstiegschance ein Aufstiegsrecht erwächst, kann sportlich nicht ermittelt werden.""

Absteiger sollen ebenfalls nicht ermittelt werden. Dies vor dem Hintergrund, dass ein Abstieg nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich in der Regel schwerer wiegt als ein Nichtaufstieg. Dies hat zur Folge, dass im darauffolgenden Spieljahr aufgrund der Aufstockung ein verschärfter Abstieg erfolgen muss, was aber vertretbar erscheint.

Vorschlag durch Verbände, Entscheidung durch Vereine

Bei allen Überlegungen hat eine zentrale Rolle gespielt, eine landesweit einheitliche Regelung zu finden, erklärt Ronny Zimmermann, Präsident des Badischen Fußball-Verbands: "Wir haben von Anfang an in dem intensiven Dialog mit den Vereinen betont, dass wir uns ganz bewusst die Zeit für gründliche Abwägungen nehmen wollen. Daher haben wir die Entscheidungen der Politik abgewartet und uns insbesondere intensiv bemüht, diesen Weg in Baden-Württemberg gemeinsam zu gehen."

Jetzt liegt der Ball bei den Vereinen. Um den Delegierten ein umfassendes Meinungsbild aller Mitgliedervereine mitzugeben, werde man in den nächsten Tagen eine Umfrage starten. Die endgültige Entscheidung fällt dann beim außerordentlichen Verbandstag, dessen Termin aktuell noch in Abstimmung ist.

Offen bleiben muss zunächst noch, in welchem Spielmodus die Saison 2020/21 ausgetragen wird. Klar ist, dass sie frühestens am 01.09.2020 starten soll.

PM/jam