Bundesliga

Aytekin über Gräfe: "Es gibt genügend, die versuchen zu spalten"

Scharfe Reaktion auf die Kritik des Ex-Schiris am DFB

Aytekin über Gräfe: "Es gibt genügend, die versuchen zu spalten"

Bundesliga-Schiedsrichter Deniz Aytekin konterte die Kritik von Manuel Gräfe scharf.

Bundesliga-Schiedsrichter Deniz Aytekin konterte die Kritik von Manuel Gräfe scharf. IMAGO/Eibner

Gräfe hat am Sonntagabend scharfe Kritik an seinem ehemaligen Kollegen Tobias Stieler geäußert, der beim 2:1 von Bayer Leverkusen gegen Bayern München zwei Strafstöße für die Gastgeber erst nach Studium der Videobilder gegeben und dabei jeweils eine zuvor wegen vermeintlicher Schwalbe gezeigte Gelbe Karte zurückgenommen hatte. Seinen 26.021 Twitter-Followern teilte Gräfe mit: "Wenn man die pers. Fehlentwicklung des letzten Jahrzehnts beispielhaft verdeutlichen will, dann dass solche SR bis zur höchsten Gruppe der UEFA vom DFB (von Krug, Fandel & Fröhlich) protegiert wurden, aber die Leistungen es nie begründeten ..."

Zwischen Gräfe und der Schiedsrichterführung ist 2021 ein heftiger Streit entbrannt, weil der damals 47-Jährige nicht weiterpfeifen durfte. Vor dem Landgericht Frankfurt erstritt der Berliner eine Entschädigung von 48.500 Euro wegen Altersdiskriminierung. Schadenersatz billigte ihm das Gericht nicht zu, weshalb Gräfe kürzlich in Berufung ging.

Aytekin: "Die ständige Pauschalkritik im immer gleichen Jargon ermüdet mich"

Aytekin reagierte scharf auf die erneute Gräfe-Kritik am Verband: "Die Frage ist, mit welchem Ziel werden Äußerungen gemacht. Wenn es lösungsorientierte Beiträge sind, dann bin ich immer offen und zugänglich. Wenn es nur dazu dient, zu spalten, dann bin ich dagegen. Wenn man es politisch betrachtet, gibt es genügend Parteien, die versuchen zu spalten." Weder die aktiven Schiedsrichter noch die Verantwortlichen seien beratungsresistent. "Die ständige Pauschalkritik im immer gleichen Jargon ermüdet mich", so Aytekin, der Gräfe als "einen unglaublich guten Schiedsrichter" titulierte. Jeder vernünftige Input sei willkommen, "aber pauschal zu kritisieren, ist schwierig", sagte der aktuelle Schiedsrichter des Jahres.

DFB-Abteilungsleiterin Moiken Wolk, die zum Imageproblem der Schiedsrichter referierte, hatte erwartungsgemäß ebenfalls wenig Verständnis für den Gräfe-Tweet. "Das Problem, dass sich ehemalige Schiedsrichter äußern, gibt es international. Natürlich kann jeder seine Meinung vertreten, dafür stehen wir grundsätzlich ein, ob es immer hilfreich ist, dahinter würde ich ein Fragezeichen setzen", sagte die ehemalige Schiedsrichterin der Frauen-Bundesliga.

Michael Ebert

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