Bundesliga

BVB: Aytekin erklärt Rot für Marcel Sabitzer

Fehlt der Österreicher gegen Bayern?

Aytekin erklärt Rot für Sabitzer - Terzic appelliert an den DFB

Platzverweis ohne Protest: Deniz Aytekin zeigt Rot für Marcel Sabitzer.

Platzverweis ohne Protest: Deniz Aytekin zeigt Rot für Marcel Sabitzer. IMAGO/MIS

Erst Jessic Ngankam, dann Jan Thielmann und jetzt Marcel Sabitzer: Am dritten Bundesliga-Spieltag in Folge hat ein Profi die Rote Karte gesehen, weil er einen Gegenspieler mit offener Sohle an der Achillessehne getroffen hatte. Bereits Thielmanns Platzverweis im rheinischen Derby vor einer Woche hatte im Anschluss für Gesprächsstoff gesorgt - so wie nun auch das Foul Sabitzers. Wobei sich die Protagonisten im Anschluss zumindest teilweise einig waren.

"Marcel will das nie im Leben", sagte Schiedsrichter Deniz Aytekin bei Sky zu Sabitzers Aktion gegen Bremens Mitchell Weiser kurz vor der Pause. "Aber es geht nicht darum, ob es unglücklich ist. Er trifft den Spieler an einer sehr unglücklichen Stelle im Achillessehnenbereich. Wir müssen die Gesundheit der Spieler schützen - und dann ist das eine Rote Karte." Da half es auch nicht, dass Sabitzer seinen Gegenspieler nicht so heftig getroffen hatte wie etwa seine Vorgänger Ngankam und Thielmann.

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So zögerte Aytekin auch keine Sekunde, ehe er Rot zückte. Über Gelb habe er gar nicht nachgedacht. "Es gibt für alles Argumente, aber in dem Fall muss man nur den Sabitzer anschauen", sagte der Referee. "Der wusste, was passiert ist." Sabitzer hatte sofort nach dem Einsteigen entschuldigend seine Hände gehoben und allenfalls zaghaft gegen seinen Platzverweis protestiert.

Terzic: "Trifft ihn nicht komplett mit der Sohle"

"Er hatte erst das Gefühl, dass er weggerutscht ist und das Gefühl, dass er ihn getroffen hatte", berichtete BVB-Coach Edin Terzic von einem ersten Gespräch mit dem österreichischen Nationalspieler nach Spielschluss. "Das tat ihm leid, das haben wir von draußen auch so gesehen." Die Entscheidung für eine Rote Karte bewertete der Coach als "hart": "Wenn man das Trefferbild und die Super-Slowmotion sieht, dann sieht das fies aus", konstatierte Terzic. "Aber er trifft ihn nicht komplett mit der Sohle, sondern erst mit der Zehenspitze."

Sein Mittelstürmer Niclas Füllkrug beantwortete die Frage nach der Roten Karte kurz mit: "Regeltechnisch ja, fußballerisch nein." Nach dem Regelwerk könne er den Platzverweis zwar nachvollziehen, "aber das kann gar nicht so doll wehtun", so der Rückkehrer, der an einem Punkt dann doch Aytekin widersprach: "Ich glaube, die Dynamik ist nicht so da, dass er eine Verletzung in Kauf nimmt."

Letztendlich konnten sowohl Terzic als auch Füllkrug - auch vor dem Hintergrund des Sieges in Unterzahl - beide aber auch mit dem Platzverweis leben. Der Coach richtete den Blick bereits nach vorne und sagte: "Die Entscheidung kann man nicht mehr beeinflussen, aber vielleicht kann man beeinflussen, wie lange er gesperrt wird." Ein indirekter Appell an den DFB, der das Strafmaß nach Platzverweisen festlegt. "Er hat jetzt schon ein halbes Spiel abgesessen", argumentierte Terzic weiter. "Man sieht, dass es überhaupt nicht beabsichtigt war."

Fehlt Sabitzer auch gegen Bayern gesperrt?

Ngankam und Thielmann waren zuletzt jeweils für zwei Spiele gesperrt worden. Sollte Sabitzer dasselbe Strafmaß auferlegt bekommen, würde er den Klassiker bei seinem Ex-Verein FC Bayern am 30. März verpassen. Zuvor bekommt es der BVB noch zuhause mit Eintracht Frankfurt zu tun - hier wird der Mittelfeldspieler sicher fehlen.

Eventuell ein kleiner Pluspunkt für Sabitzer: Schiedsrichter Aytekin lobte in seinem Interview ausdrücklich Sabitzers Reaktion auf den Platzverweis: "Das war ein sehr faires Verhalten am Ende des Tages, dass er sich einsichtig zeigt."

mib

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