Formel 1

Aus für Briatore und Symonds

Renault bestreitet die Vorwürfe nicht mehr

Aus für Briatore und Symonds

Nicht mehr bei Renault: Flavio Briatore (r.) mit Ex-Chefingenieur Pat Symonds.

Nicht mehr bei Renault: Flavio Briatore (r.) mit Ex-Chefingenieur Pat Symonds. imago

"Wir werden die aktuellen Anschuldigungen der FIA bezüglich des Singapur-Grand-Prix nicht bestreiten. Wir möchten ebenso bekannt geben, dass Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds das Team verlassen haben", hieß es in einer am Mittwoch verbreiteten Mitteilung der Franzosen. Vor der Anhörung, die laut FIA nun doch wie zunächst geplant am 21. September stattfinden soll, werde der Rennstall keine weiteren Kommentare zu der Affäre abgeben.

Ausriss aus dem kicker vom 29. September 2008.

Der kicker hatte gleich nach dem Rennen Zweifel formuliert. Oben ein Ausriss aus der Ausgabe vom 29. September 2008.

Renault hatte die Vorwürfe zunächst bestritten und Piquet und desen Vater Nelson Piquet sen. wegen "falscher Behauptungen und versuchter Erpressung" sogar angezeigt. Was den Sinneswandel ausgelöst hat, blieb zunächst offen.

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Schlimmstenfalls droht Renault der sofortige WM-Ausschluss und eine hohe Geldstrafe. Möglicherweise wollen die Franzosen drakonischen Strafen mit der Trennung von den beiden entscheidenden Figuren in der Affäre zuvorkommen. Am Montag geht es bei der Anhörung auf jeden Fall um die Zukunft des gesamten Teams. Nelson Piquet jr. wird aus der Angelegenheit straffrei herauskommen. Die FIA hatte dem bei Renault kürzlich entlassenenden Piloten für die Aussage Straffreiheit zugesichert.

Die Singapur-Affäre wächst somit zu einer der größten Skandale in der Formel 1 aller Zeiten. Sie markiert zugleich das Ende der schillernden Karriere von Briatore. Der Italiener hatte einst Rekord-Weltmeister Michael Schumacher im Bennetton-Team 1994 und 1995 zu den ersten beiden WM-Titeln geführt.

Als mögliche Nachfolger bei Renault werden der viermalige Weltmeister Alain Prost, David Richards, der frühere BAR-Teamchef Craig Pollock sowie Frederic Vasseur, Teamchef des GP2-Rennstalls ART gehandelt.