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Augusta: Das Vermächtnis des Bobby Jones

Von Tea Olive bis Holly

Augusta: Das Vermächtnis des Bobby Jones

Sieger anno 2018: Patrick Reed im begehrten grünen Jackett.

Sieger anno 2018: Patrick Reed im begehrten grünen Jackett. Getty Images

Bobby Jones war, an Erfolgen gemessen, der beste Amateur-Golfer der Geschichte. Das lag vor allem daran, dass er sich standhaft weigerte, ins Profi-Geschäft einzusteigen, weil er weiterhin als Rechtsanwalt praktizieren wollte. Dies hielt ihn aber nicht davon ab, zwischen 1916 und 1930 13 Turniere, darunter sieben Majors und sechs Amateur-Turniere, für sich zu entscheiden. Sein Bekanntheitsgrad in der Golfwelt ist immer noch so hoch, dass er im Jahre 2000 im Hollywood-Streifen "The Legend of Beggar Vance" mit Will Smith in der Hauptrolle als Filmfigur auftauchte. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn wollte sich Jones einen eigenen Golfplatz aufbauen. Die Wahl fiel auf das heute weltbekannte Gelände an der Magnolia Lane in Augusta. Nach dem Bau des Platzes startete am 22. März 1934 unter dem ersten Namen Augusta National Invitation Tournament das Golf-Turnier, das schnell als das vierte Major-Turnier der Saison bekannt werden sollte.

Player-Premiere: Bis 1961 kein internationaler Sieger

Von Beginn an dominierten die einheimischen US-Amerikaner das Turnier. Golf-Legenden wie Gene Sarazen, Sam Snead, Ben Hogan und Arnold Palmer ließen bis zum Jahr 1961 keinen internationalen Sieger zu. Erst "The Black Knight", der Südafrikaner Gary Player brach 1961 den Bann und durfte sich als erster Nicht-Amerikaner das "Grüne Jackett" überstreifen. Er sollte bis 1980 noch zwei Mal diese Ehre haben. Erst dann gewann mit Severiano Ballesteros der erste Europäer in Augusta. Damit eröffnete der Spanier einen Reigen internationaler Sieger in den 1980er und 90er Jahren. Allen voran die beiden Triumphe von Bernhard Langer in den Jahren 1985 und 1993 sind aus deutscher Sicht noch in bester Erinnerung. Erst in der Ägide von Tiger Woods und Phil Mickelson eroberten sich die US-Golfer ihre Vormachtstellung wieder zurück. Zwischen 1997 und 2010 sicherten sich beide zusammen sieben Titel.

Jack Nicklaus: ein halbes Dutzend Siege

Der Rekordsieger an der Magnolia Lane ist eine der größten Legenden des Golfsports. Jack Nicklaus gewann das Masters zwischen 1963 und 1986 ganze sechs Mal. Dahinter folgen nicht minder berühmte Spieler: Tiger Woods, Arnold Palmer (beide 4 Titel), Sam Snead, Phil Mickelson, Nick Faldo, Gary Player und Jimmy Demaret komplettieren das edle Feld der 3+ Champions.

Jeder Sieger des Masters ist traditionell lebenslänglich beim Masters startberechtigt. Unter den 19 früheren Titelgewinnern, die automatisch lebenslang qualifiziert sind, befinden sich mit Fred Couples, Bernhard Langer, Sandy Lyle, Larry Mize, Jose Maria Olazabal, Mark O'Meara, Tom Watson und Ian Woosnam einige Legenden der vergangenen Golf-Dekaden.

Bernhard Langer

Auch er ist an der Magnolia Road wieder mit dabei: Bernhard Langer. Getty Images

Alle Bahnen des Augusta National Golf Course sind nach in Georgia einheimischen Pflanzen benannt. Das macht den schweren 7.435 Yards-Platz zwar nicht einfacher, aber vielleicht etwas angenehmer zu spielen. Den Rekord halten seit dem Vorjahr Tiger Woods und Jordan Spieth. Der Tiger kam bei seinem Premieren-Sieg 1997 genauso mit 18 unter Par ins Clubhaus wie Spieth 2015. Dass Runden unter Par keine Selbstverständlichkeit sind, zeigte sich beim Masters 2007. Der US-Amerikaner Zach Johnson gewann mit einem Schlag über Par und war damit der dritte Spieler dem dieses Kunststück gelang.

Die Masters-Sieger seit Langers erstem Coup

Jahr Gewinner Land Ergebnis Vorsprung
2018 Patrick Reed USA -15 1
2017 Sergio Garcia Spanien -9 Playoff (2)
2016 Danny Willett England -5 3
2015 Jordan Spieth USA -18 4
2014 Bubba Watson USA -8 3
2013 Adam Scott Australien -9 Playoff (2)
2012 Bubba Watson USA -10 Playoff (2)
2011 Charl Schwartzel Südafrika -14 2
2010 Phil Mickelson USA -16 3
2009 Ángel Cabrera Argentinien -12 Playoff (3)
2008 Trevor Immelman Südafrika -8 3
2007 Zach Johnson USA +1 2
2006 Phil Mickelson USA -7 2
2005 Tiger Woods USA -12 Playoff (2)
2004 Phil Mickelson USA -9 1
2003 Mike Weir Kanada -7 Playoff (2)
2002 Tiger Woods USA -12 3
2001 Tiger Woods USA -16 2
2000 Vijay Singh Fidschi -10 3
1999 José Maria Olazábal Spanien -8 2
1998 Mark O’Meara USA -9 1
1997 Tiger Woods USA -18 12
1996 Nick Faldo England -12 5
1995 Ben Crenshaw USA -14 1
1994 José Maria Olazábal Spanien -9 2
1993 Bernhard Langer Deutschland -11 4
1992 Fred Couples USA -13 2
1991 Ian Woosnam Wales -11 1
1990 Nick Faldo England -10 Playoff (2)
1989 Nick Faldo England -5 Playoff (2)
1988 Sandy Lyle Schottland -7 1
1987 Larry Mize USA -3 Playoff (3)
1986 Jack Nicklaus USA -9 1
1985 Bernhard Langer Deutschland -6 1
Sicherheitsmann an der Magnolia Road in Augusta

Elitärer Kreis: Ein Sicherheitsmann an der Magnolia Road in Augusta. Getty Images

Mehrfach-Gewinner

6 Siege Jack Nicklaus: 1963, 1965, 1966, 1972, 1975, 1986

4 Siege

Arnold Palmer: 1958, 1960, 1962, 1964
Tiger Woods: 1997, 2001, 2002, 2005

3 Siege

Jimmy Demaret: 1940, 1947, 1950
Sam Snead: 1949, 1952, 1954
Gary Player: 1961, 1974, 1978
Nick Faldo: 1989, 1990, 1996
Phil Mickelson: 2004, 2006, 2010

2 Siege

Horton Smith: 1934, 1936
Byron Nelson: 1937, 1942
Ben Hogan: 1951, 1953
Tom Watson: 1977, 1981
Severiano Ballesteros: 1980, 1983
Bernhard Langer: 1985, 1993
Ben Crenshaw: 1984, 1995
Jose Maria Olazabal: 1994, 1999
Bubba Watson: 2012, 2014

Hanns-Peter Holzberger