Champions League

Auf einmal Bankdrücker: Zidanes dünne Erklärung in Sachen Kroos

Reals Mittelfeldstratege gegen ManCity außen vor

Auf einmal Bankdrücker: Zidanes dünne Erklärung in Sachen Kroos

Ungewohnter Platz: Toni Kroos neben Gareth Bale auf der Ersatzbank.

Ungewohnter Platz: Toni Kroos neben Gareth Bale auf der Ersatzbank. picture alliance

Nach Reden war Kroos nach der bitteren Champions-League-Pleite gegen ManCity nicht zumute. An den Mikrofonen lief der 30-Jährige vorbei, zum Spiel hätte er auch nur bedingt etwas sagen können. Er verfolgte die gesamte Partie von der Bank aus. Nicht einmal eingewechselt hatte ihn Zidane.

So wäre Kroos, der in der Champions League letztmals im Dezember 2018 (0:3 gegen ZSKA Moskau) beim Anpfiff draußen gesessen hatte, wohl nur eine Frage gestellt worden, und zwar die, warum er bei einem so bedeutenden Spiel auf der Bank Platz nehmen musste. Die beantwortete sein Trainer zwar nach der Begegnung, allerdings ziemlich kryptisch. "Er ist ein wichtiger Spieler für uns", sagte er, aber Zidane habe eben "auch diese Option. Nichts gegen Toni, er macht das gut. Aber ich hatte alle Spieler zur Verfügung, und ich habe heute diese Spieler gewählt."

Spielersteckbrief Casemiro
Casemiro

Casemiro Carlos Henrique

Spielersteckbrief Kroos
Kroos

Kroos Toni

Spielersteckbrief Courtois
Courtois

Courtois Thibaut

Trainersteckbrief Zidane
Zidane

Zidane Zinedine

Und er fuhr ja zunächst auch gar nicht schlecht mit seiner Taktik gegen sein Vorbild Pep Guardiola, Isco brachte die Königlichen in der 60. Minute in Front. Doch im Endspurt ging den Madrilenen auf einmal die Luft aus. Gabriel Jesus traf in der 78. Minute zum Ausgleich, Kevin De Bruyne nur fünf Minuten später per Elfmeter zum 2:1 für die Citizens. In der 86. Minute sah auch noch Kapitän Sergio Ramos die Rote Karte nach einer Notbremse. "Aufgrund ihrer offensiven Stärke wollten wir abwartend agieren. Die letzten zehn Minuten haben uns das Spiel gekostet", sagte Zidane.

Auch Keeper Thibaut Courtois war bedient. "Das war ein gutes Spiel, ich hatte gute Paraden. Wir haben geführt und bekommen dann in fünf Minuten zwei Gegentore." Das Rückspiel werde "hart", aber es sei "nichts unmöglich". Casemiro erklärte, Real habe "75 spektakuläre Minuten gegen ein großes Team gespielt", auch er will die Flinte noch nicht ins Korn werfen. "Wenn eine Mannschaft in der Lage ist, diesen Rückstand im Rückspiel aufzuholen, dann ist es Real."

Gespräch mit Guardiola vor der Kabine

Dann wieder mit Kroos? Der Clasico gegen den FC Barcelona am Sonntag (21 Uhr) wird erste Aufschlüsse darüber geben, ob Zidane womöglich dauerhaft auf den Deutschen verzichten will. "Wir haben uns auf ihn in der Startelf eingestellt", wunderte sich auch Gündogan. "Er ist ein Anker für Real, der die Bälle nach vorne bringt. Ich habe mich nach dem Spiel kurz mit ihm unterhalten. Er hätte gerne gespielt." Der ansonsten wortkarge Kroos hielt nach dem Spiel übrigens auch mit einem anderen alten Bekannten vor der Kabine ein längeres Pläuschchen. Gesprächspartner war Pep Guardiola, sein Ex-Trainer beim FC Bayern.

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