U-17-Ligen

U 17: Ungeschlagene Leverkusener für den BVB der "Favorit"

Dritter U-17-Titel für Bayer?

Auf Havertz' Spuren: Ungeschlagene Leverkusener für den BVB der "Favorit"

Leverkusener U 17 damals - und heute: Kai Havertz (li.) und Artem Stepanov.

Leverkusener U 17 damals - und heute: Kai Havertz (li.) und Artem Stepanov. imago images (2)

Mittlerweile acht Jahre ist es her, dass sich im Finale um die deutsche U-17-Meisterschaft schon einmal Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund gegenüberstanden. Damals brachte ein gewisser Kai Havertz den erst zweiten Leverkusener Titel in dieser Altersklasse nach 1992 auf den Weg, ehe Jakub Bednarczyk in der Nachspielzeit den Deckel beim 2:0-Erfolg draufmachte.

Nun schickt sich die Mannschaft von Trainer Sergi Runge an, dieses Kunststück zu wiederholen. Und eigentlich muss die junge Werkself dabei nur das machen, was sie schon die ganze Saison macht: nicht verlieren. Wie die Profi-Mannschaft ist auch die Runge-Elf in der Spielzeit 2023/24 noch ungeschlagen.

Was Leverkusen für BVB-Coach Marco Lehmann auch zum Favoriten im Finale am Sonntag (11 Uhr, LIVE! bei kicker) macht. "Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass Bayer 04 in dieser Saison der klare Favorit ist", sagt der 41-Jährige im Interview mit dfb.de: "Im Kader stehen 20 Topspieler, so dass sich auch personelle Wechsel oder Ausfälle kaum bemerkbar machen."

Schmerzhafte BVB-Erinnerung als Mutmacher

Was ihm dennoch Hoffnung macht? "Ich kann mich noch gut an das Endspiel von 2019 erinnern", so Lehmann: "Damals hatte unsere U 17, unter anderem mit Youssoufa Moukoko, in der Liga alles gewonnen und dann das Finale gegen den damaligen West-Vizemeister 1. FC Köln dennoch verloren."

Die vermeintliche Finalrolle schiebt Runge von sich. "Für mich gibt es keinen Favoriten", so der erst 30-Jährige: "Wir hatten die Meisterschaft lediglich mit zwei Punkten Vorsprung beendet, der BVB hat seinen Kader im Winter noch verstärkt. Für mich ist es ein 50:50-Spiel, in dem beide Teams versuchen werden, ihre Spielweise durchzusetzen."

Das Hinspiel in der West-Staffel hatte Leverkusen Anfang August mit 2:1 gewonnen, das Rückspiel im November endete dann 2:2. Dass der BVB im Oberhausener Stadion Niederrhein Heimrecht genießt, spiele keine Rolle. "Dass wir nicht in Dortmund spielen können, ist schade", gibt Lehmann offen zu: "Wir hoffen aber, dass viele BVB-Fans die Partie für uns zu einem echten Heimspiel machen werden."

Runge derweil sieht es durchaus als Vorteil, "dass der BVB trotz des Heimrechts nicht in seinem gewohnten Stadion spielt, sondern wir uns auf einem neutralen Platz treffen". Für Dortmund wäre ein Final-Triumph bereits der achte Titel in dieser Altersklasse.

7 aus 8: NRW-Klubs dominieren

Die Dominanz der NRW-Klubs ist ohnehin erdrückend: Sieben der vergangenen acht Titel gingen in das fußballverrückte Bundesland. "Was die Leistungsdichte und die Spitze angeht, denke ich schon, dass die Qualität im Westen am höchsten ist", sagt Lehmann: "Das spiegelt sich dann auch in den Ergebnissen wider. Dennoch waren beide Halbfinalduelle sehr eng und absolut auf Augenhöhe."

Leverkusen setzte sich dramatisch im Elfmeterschießen gegen Frankfurt durch, der BVB gewann nach der Nullnummer im Hinspiel mit 3:2 in Leipzig. Nun freut sich BVB-Coach Lehmann auf "das bisher größte Spiel in meiner Trainerlaufbahn. Als gebürtiger Dortmunder habe ich auch eine besondere Verbindung zum Verein, bin seit elf Jahren im BVB-Nachwuchs tätig."

Ein Leverkusener Schlüssel zum Erfolg? Die Schotten dicht kriegen. "Es ist sehr schwierig, gegen den BVB zu null zu spielen", weiß Runge: "Die Dortmunder können auch aus halben Chancen Tore erzielen, bestrafen Fehler sofort und sind sehr effektiv."

msc

Bellingham ist "Golden Boy" 2023: Das sind seine Vorgänger