3. Liga

Aues Interimspräsident Enders: "Es ist eine gespaltene Mannschaft"

Neues Gespann will wieder Einheit formen

Aues Interimspräsident Enders: "Es ist eine gespaltene Mannschaft"

Torsten Enders (rechts) ist Interimspräsident von Erzgebirge Aue, nachdem Helge Leonhardt (links) von seinem Posten zurückgetreten ist.

Torsten Enders (rechts) ist Interimspräsident von Erzgebirge Aue, nachdem Helge Leonhardt (links) von seinem Posten zurückgetreten ist. imago/Picture Point

Die hektischen Wochen im Erzgebirge haben offenbar vorerst ihr Ende gefunden. Nachdem Vereinspräsident Helge Leonhardt nach acht Jahren in Aue überraschend seinen Rücktritt bekanntgegeben hatte, beschloss ein neu formiertes Klub-Gremium am Dienstag die Entlassung von Timo Rost nach der 1:3-Niederlage bei 1860 München. Dem neuen Interims-Gespann gehört unter anderem Torsten Enders an,  der ebenfalls am Dienstag vom Aufsichtsrat einstimmig zum Interimspräsidenten der Veilchen gewählt wurde.

Nun hat Enders sich gegenüber dem "MDR" geäußert und war klar darauf bedacht, Zuversicht zu verbreiten. "Wir müssen jetzt neue Wege suchen, haben uns von den alten Zöpfen verabschiedet", betonte er. Damit war vor allem der Schlussstrich gemeint, den man unter die Zusammenarbeit mit Rost gezogen hatte. "Wir haben das gemeinsam nochmal analysiert und haben uns dann mit Timo Rost geeinigt, dass wir auseinandergehen", erklärte Enders die Hintergründe der Trennung, wobei die sportliche Talfahrt der Hauptgrund gewesen sei.

Es ist Zeit für Optimismus, denn wir haben noch viele Spiele zu absolvieren.

Torsten Enders, Interimspräsident von Erzgebirge Aue

Bedauern wolle man in Aue nichts - trotz des desolaten Fehlstarts, der aktuell Platz 20 bedeutet. "Es ist jetzt gekommen, wie es gekommen ist" sagte Enders. "Es ist Zeit für Optimismus, denn wir haben noch viele Spiele zu absolvieren", richtete er den Blick in die Zukunft. Und der besagt, die Stimmung im Team schnellstens zu erhellen. "Denn es ist eine gespaltene Mannschaft", fand Enders deutliche Worte für den Status quo. Dies zu ändern, wird vor allem die Hauptaufgabe des neuen Trainers sein.

Wer den Posten mittelfristig übernimmt, wird sich noch zeigen. Doch für das nächste Spiel im Sachsenpokal beim Fünftligisten FC Eilenburg am Sonntag (16 Uhr) hat der Verein eine vorübergehende Entscheidung getroffen. Carsten Müller wird dort an der Seitenlinie stehen. "Er hat im Nachwuchsbereich eine gute Arbeit geleistet", erklärte Enders, doch räumte zugleich ein, dass es auch "nicht so viele Alternativen" für das Amt gegeben habe.

Enders stellt Interimscoach Müller Unterstützung in Aussicht

Es sei jedoch möglich, dass Müller bei seiner Trainer-Tätigkeit zusätzliche Unterstützer bekommt, das stehe noch nicht fest. In einem Punkt war Enders aber klar: Der Trainer und das Trainerteam sollen völlig frei in ihren Entscheidungen sein. "Er hat seine Vorstellungen, wen er dort mit einbeziehen möchte. Und wir haben ihn im Endeffekt auch freie Hand gegeben, um das nächste Spiel siegreich gestalten zu können", so Enders, der optimistisch ist, dass Aue ein neues überzeugendes Gesicht zeigen wird.

Nach dem Duell im Sachsenpokal trifft Erzgebirge Aue am Freitag, 30. September (19 Uhr, LIVE! bei kicker), auf den SV Meppen. Auch gegen die Emsländer zählt nur ein Sieg, will der Zweitliga-Absteiger den Neuanfang wirklich erfolgreich einläuten.

kon

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