Aues Trainer Dirk Schuster veränderte seine Startelf nach dem 1:2 beim FC St. Pauli auf fünf Positionen: Jendrusch (Tor), Hochscheidt, Rizzuto, Samson und Testroet spielten für Männel (Schulterverletzung, nicht im Kader), Kempe, Krüger, Zulechner (alle Bank) und Rasmussen (5. Gelbe).
Bochums Coach Thomas Reis tauschte im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg in Osnabrück dreimal Personal: Celozzi, Eisfeld und Janelt rückten für Gamboa, Tesche und Zulj (alle Bank) in die Aufstellung.
VfL taut nach 20 Minuten auf - Eisfeld und Losilla treffen
Der FC Erzgebirge hatte im 3-4-1-2-System eine gute Raumaufteilung, gewann viele Zweikämpfe und riegelte ab dem Mittelfeld konsequent ab. Der VfL hatte in einer 4-2-3-1-Grundordnung Probleme, ins Spiel zu finden. Beide Teams setzten auf Pressing, waren präsent in den Zweikämpfen und spulten von Anfang an viele Kilometer ab. Entsprechend neutralisierten sich beide Klubs über weite Strecken im Mittelfeld. Etwas mehr spielerische Vorteile hatten die Veilchen, die durch Hochscheidt die erste gute Möglichkeit verbuchten (15.).
Bochum fand erst nach etwa 20 Minuten besser in diese Partie und näherte sich mit Angriffen an. Osei-Tutu drang auf rechts bis zur Grundlinie durch und legte für Eisfeld zurück, der vollkommen alleine gelassen aus 15 Metern zentraler Position zum 1:0 einschießen konnte (29.). Fortan war der VfL tonangebend und kontrollierte die Begegnung. Kurz vor der Halbzeit erhöhten die Gäste dann auf 2:0: Ein Eisfeld-Freistoß wurde von Cacutalua eher noch einmal scharf gemacht statt geklärt und landete an der Fünfmetergrenze bei Losilla, der gegen den herausgeeilten Jendrusch einköpfte (42.).
Aue: Viel Aufwand, kaum Ertrag
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Mit Wiederbeginn brachte Schuster mit Zulechner und Kempe frisches Personal. Daraufhin war Aue zwar bemüht, fand aber lange kein Durchkommen gegen zweikampfstarke Bochumer. Erst in der 65. Minute wurde es zwingender: Kempe prüfte Riemann mit einem 15-Meter-Schuss, doch der VfL-Keeper entschärfte im Nachfassen.
Auch im weiteren Verlauf erhöhte Aue den Aufwand, hatte viel Ballbesitz, entwickelte aber kaum Durchschlagskraft. Erst deutlich später fand Nazarov nach einer Einzelaktion eine Lücke und prüfte Riemann aus 16 Metern (79.).
Gelb-Rot, Rot und ein Ehrentreffer
In der Schlussphase wurde es noch einmal hitzig. Jedoch nicht aufgrund von packenden Strafraumszenen, sondern aufgrund von Fouls: Samson klaute Danilo den Schuh und sah Gelb (83.) - nur drei Minuten später beging er ein taktisches Foul an Pantovic und kassierte die Ampelkarte (86.). Doch in Unterzahl blieben die Erzgebirger nur eine Minute: Pantovic traf Nazarov von hinten an der Achillesferse und flog mit glatt Rot vom Platz (87.). Mit der letzten Aktion kamen die Veilchen dann doch noch zum verdienten Treffer: Joker Kupusovic kam im Gewühl im Straftraum zum Schuss und stellte auf 1:2 (90.+5). Damit kassierte Riemann das erste Auswärts-Gegentor nach 450 Minuten.
Am 33. Spieltag (Sonntag, 21. Juni, 15.30 Uhr) haben die Erzgebirger Hannover 96 zu Gast, die Bochumer freuen sich auf das Duell mit der SpVgg Greuther Fürth.