Mit der Kritik, die auch in nur kleineren Schwächeperioden auf die Profis von Real einprasselt, dürften Toni Kroos & Co. mittlerweile umzugehen wissen. Nach dem bitteren 0:3 im Halbfinal-Rückspiel der Copa del Rey gegen Barcelona haben die Misstöne allerdings extrem zugenommen. Bernd Schuster, ehemaliger Trainer der Königlichen (2007/08), hatte zum Beispiel den deutschen Weltmeister im aktuellen Kader scharf kritisiert: "Über meinen Landsmann spreche ich schon gar nicht mehr. Kroos ist zurzeit ein Dieseltraktor, er trabt nur vor sich her und macht nichts."
Unmutsbekundungen kommen mittlerweile allerdings auch aus den eigenen Reihen. Und das blieb im Fall von Alvaro Benito, B-Jugend-Trainer von Real, nicht ohne Folgen: Für seine harsche Kritik an verschiedenen Profis in Radio (Cadena Ser) und Fernsehen (Movistar) wurde er von seinen Aufgaben entbunden. Die vereinsnahe "Marca" versichert, dass es für die Entlassung keine sportlichen Gründe gab.
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Ramos? "Ich weiß nicht, warum er da so pomadig agiert"
Nach der Clasico-Niederlage am Mittwoch hatte Benito unter anderem Kapitän Sergio Ramos verbal angegriffen: "Die ersten zwei Gegentore sind zwei Aktionen, die Real ohne Probleme lösen muss. Beim ersten geht das ganz klar auf die Kappe von Ramos. Ich weiß nicht, warum er da so pomadig agiert, Suarez schießen lässt und dann auch noch Kroos um Erklärungen bittet." Darüber hinaus schoss der einstige Profi der Königlichen (Mitte der Neunziger Jahre) auch gegen die Mittelfeld-Strategen. "Das Problem ist, dass es Spieler wie Casemiro gibt, die eigentlich keine einzige Minute spielen dürften. Bei Kroos ist es ganz ähnlich", so Benito.
Mittlerweile hat sich Benito auch erneut zu Wort gemeldet und erklärt: "Ich verlasse den Klub meines Herzens mit gutem Gewissen. Ich habe jeden Tag alles gegeben und die Zeit hier sehr genossen. Meine Liebe zum Verein bleibt erhalten."
Im Umfeld gilt es nun als gesichert, dass ein großer Name den Job bei Reals B-Jugend übernehmen wird. Denn: Vereinslegende Raul, der zwischen 1992 und 2010 große Erfolge mit den Blancos feierte und anschließend auch auf Schalke (66 Ligaspiele, 28 Tore, zehn Vorlagen) sämtliche Herzen gewann, steht in den Startlöchern. Kaum ein anderer verkörpert das königliche Weiß so wie der 41-Jährige. Und Leute, die den Verein über alles andere stellen, kann der amtierende Champions-League-Sieger gerade gut gebrauchen.
