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Atletico ist Meister - Tränen in Pamplona und Valladolid

38. Spieltag: Aufatmen bei Getafe, Almeria und Granada

Atletico ist Meister - Tränen in Pamplona und Valladolid

Schreck für Atletico: Diego Costa liegt verletzt am Boden, muss ausgewechselt werden.

Schreck für Atletico: Diego Costa liegt verletzt am Boden, muss ausgewechselt werden. Getty Images

Godin köpft Atletico zur Glückseligkeit

Mit viel Nervosität starteten Barça und Atletico in das alles entscheidende "Endspiel", die beiden Titelkandidaten tasteten sich im direkten Aufeinandertreffen am Samstag zunächst ab. Bevor es so richtig losging, war der Arbeitstag für Atleti-Stürmer Diego Costa bereits wieder beendet. Die alte Oberschenkel-Verletzung des spanischen Nationalstürmers brach erneut auf (16.). Und es kam noch dicker für die Gäste: Nach einem harten Einsteigen von Fabregas gegen Arda Turan musste auch der Türke verletzungsbedingt vom Platz (23.). In der ersten halben Stunde passierte ansonsten wenig, beide Mannschaften scheuten das große Risiko - zu viel stand auf dem Spiel.

Mit der ersten echten Offensivaktion der Partie besorgte Barcas Flügelstürmer Alexis Sanchez die Führung (34.). Eine Flanke von rechts ließ Messi mit der Brust abprallen, Sanchez fackelte nicht lange und jagte das Leder aus spitzem Winkel ins obere Toreck. Atleti schien geschockt und suchte in der Folge nach Sicherheit - zumindest die letzten fünf Minuten vor der Pause gehörten den Gästen.

Mit dem nötigen Selbstvertrauen ausgestattet starteten die Rojiblancos furios in den zweiten Spielabschnitt. Mit einem strammen Rechtsschuss an den linken Außenpfosten näherte sich David Villa erstmals an (47.). Nur zwei Minuten später machte es Kollege Diego Godin besser: Nach einer Ecke netzte der Innenverteidiger mit einem wuchtigen Kopfball zum 1:1-Ausgleich ein. Barca fiel im Anschluss wenig ein, Atleti presste weiter früh und setzte die Gastgeber unter Druck.

Meistermacher: Godins Ausgleichstor machte Atletico zum Meister.

Meistermacher: Godins Ausgleichstor machte Atletico zum Meister. Getty Images

Doch die Barcelonistas fingen sich zehn Minuten nach dem Rückschlag und rannten fortan wütend an. In der 64. Minute brandete dann Jubel im ausverkauften Nou Camp auf: Eine Flanke von Alves leitete Fabregas auf Messi weiter, der freistehend aus zwei Metern einnetzte. Doch Schiedsrichter Lahoz entschied in der undurchsichtigen Situation auf Abseits. Die Uhr tickte gnadenlos runter, die Katalanen sahen ihre Felle davonschwimmen.

Und nach 93 umkämpften und emotionalen Spielminuten war es soweit: Die Elf von Trainer Diego Simeone krönte Atletico mit einer couragierten Leistung zum zehnten Mal in der Klubgeschichte zum spanischen Meister. Das erste Highlight einer vielleicht einmaligen Woche in der Historie des Vereins - nächsten Samstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) winkt im Champions-League-Finale gegen Stadtrivale Real bereits der nächste Titel. Anders sah die Gefühlswelt bei den Katalanen aus: Im Anschluss an die Partie verkündete Trainer Gerardo Martino offiziell seinen Rücktritt. Favorit auf dessen Nachfolge bleibt der ehemalige Barca-Akteur Luis Enrique, der seinen Vertrag als Übungsleiter bei Celta Vigo zuletzt kündigte.

Gelungene Generalprobe für Real, aber Sorgen um Ronaldo

Real schoss sich indes gegen Espanyol für das Finale in der Königsklasse warm, musste jedoch auch einen Schock verkraften. Cristiano Ronaldo verletzte sich beim Aufwärmen, der Portugiese verließ 13 Minuten vor dem Anpfiff den Rasen. Über die Schwere der Verletzung war zunächst nichts bekannt. Real gewann das Spiel durch Tore von Gareth Bale (64.) und Alvaro Morata (85./90.) bei einem Gegentor von Pizzi (89.) dennoch mit 3:1 (0:0). Zum zweiten Mal in Folge stand Sami Khedira in der Startelf, der im Endspiel der Königsklasse wohl den gesperrten Xabi Alonso ersetzen muss und danach der Nationalmannschaft ins Trainingslager nach Südtirol nachreisen soll. Nach 56 Minuten in der Vorwoche beim 0:2 bei Celta Vigo hielt Khedira diesmal acht Minuten länger durch.

Osasuna und Valladolid folgen Betis in die Segunda División

Für Dramatik in jeder Hinsicht bot der Abstiegskampf in La Liga. Bei der Partie zwischen Osasuna (vor dem Spieltag auf einem Abstiegsplatz) und dem bereits abgestiegenen Betis traf Oriol Riera für das Team aus Pamplona (12.). Der Treffer hatte aber auch einen negativen Effekt: Beim Torjubel der Fans stürzte ein Zaun ein, über 60 Verletzte waren zu verzeichnen. Zahlreiche Fans standen plötzlich auf dem Platz, Sanitäter waren sofort zur Stelle. Betis-Spieler trugen einen verletzten Jungen aus der kritischen Zone heraus. Nach Angaben von Osasuna wurden fünf verletzte Personen ins Krankenhaus gebracht. 20 weitere wurde wegen kleinerer Blessuren vor Ort behandelt.

Chaotische Zustände: In Pamplona sorgte ein eingerissener Zaun für Schwerstarbeit bei Sicherheitskräften und Sanitätern. getty images

Das Spiel wurde nach einer halben Stunde fortgesetzt. Um Chancengleichheit zu wahren, gab es bei den Spielen mit allen Konkurrenten eine 45-minütige Halbzeitpause. Um 19.30 Uhr wurde in allen betroffenen Stadien die zweite Halbzeit angepfiffen. Osasuna ließ nach Wiederaufnahme nicht locker und traf in der 22. Minute durch Acuna zum 2:0, in der 71. Minute gelang Javier Chica der Anschlusstreffer für Betis. Dabei blieb es - und doch gab es am Ende Tränen in Pamplona. Denn Granada rettete sich im direkten Duell zweier Kellerkinder in Valladolid. Mitrovic besiegelte mit einem Eigentor (44.) das Schicksal der Hausherren, die ebenfalls in die Segunda División müssen. Almeria (0:0 gegen Bilbao) und Getafe (2:1 bei Rayo Vallecano) sind hingegen gerettet.

Schuster geht mit einem Sieg

Schon am Freitagabend eröffnete die sportlich unbedeutende Partie zwischen Malaga und Levante den finalen Spieltag am Freitagabend. Dabei tütete Trainer Bernd Schuster zum Abschied einen 1:0-Heimsieg ein. Der 54-jährige Deutsche wird die Andalusier verlassen , den letzten Treffer unter der Leitung des Coaches markierte Portillo (60.).