Europa League

Arsenal am Scheideweg: Den EL-Titel für die CL-Quali?

Die Gunners drohen Premier-League-Platz vier zu verpassen

Arsenal am Scheideweg: Den EL-Titel für die CL-Quali?

Zwischen Bedanken und Bedenken: Für den FC Arsenal geht es um die eigene Zukunft.

Zwischen Bedanken und Bedenken: Für den FC Arsenal geht es um die eigene Zukunft. Getty Images

Dass die Gunners ihrer großen Zeit unter Arsene Wenger, im Hier und Jetzt aber ganz besonders der elitären nationalen und internationalen Konkurrenz hinterherhinken, liegt zu einem gewissen Prozentsatz an den fehlenden Einnahmen, die durch das mehrmalige Verpassen der Champions League schon allein eine finanzkräftige Lücke zwischen Arsenal und beispielsweise Manchester City klaffen lassen.

Die Lücke auf den FC Chelsea ist aktuell - nach 36 von 38 Spieltagen - zwar nur zwei Punkte groß, wahrscheinlich wird sie aber nicht mehr zu schließen sein. Es ist die Lücke auf Platz vier, der sich durch seine Bedeutung doch so exorbitant von Platz fünf unterscheidet - auf dem die Nordlondoner nur rangieren, weil sie trotz guter Ausgangsposition ihre letzten drei Ligaspiele allesamt verloren haben. Wie schon 2017/18 und 2018/19 droht im roten Lager Nordlondons auch die Champions-League-Saison 2019/20 verpasst zu werden. Und das ist nicht nur bedenklich, weil in der Königsklasse attraktivere Gegner warten.

Arsenal ist auf die CL-Gelder angewiesen

Letzte Ausfahrt Europa-League-Titel? Ohne, dass das EL-Halbfinale nach der vorigen Runde noch einmal neu ausgelost worden wäre, haben die Mannen von Unai Emery mit dem FC Valencia immerhin das vermeintlich angenehmste Los gezogen. In einem möglichen Finale würden der angesprochene FC Chelsea oder das international beinahe unbezwingbar scheinende Eintracht Frankfurt sein. Und darum muss es gehen, um den Titel, der automatisch für die Teilnahme am Wettbewerb der ganz Großen befähigt. Ansonsten würde insbesondere das Budget des CL-Finalisten von 2006 in derartige Mitleidenschaft gezogen werden, dass sich ein Aufschließen zur Weltelite Stück für Stück der Unmöglichkeit nähert.

Doch rund um Arsenal würde man gut daran tun, ganz floskelgetreu erst einmal von Spiel zu Spiel zu denken. Zumal die Historie bislang zwei K.-o.-Rundenduelle zwischen Kanonieren und Fledernäusen aufweist, die 1980 und 2001 jeweils zugunsten des FC Valencia endeten. Freilich ist seitdem einige Zeit vergangen, die Aktualität belegt aber, dass "Los Ché" sechs ihrer letzten sieben EL-Spiele gewannen - über zwei Spiele also ein ganz harter Brocken werden können.

Platz vier ist das Ziel, ein schwieriges Ziel.

Arsenal-Coach Unai Emery

Mittelfeldspieler Aaron Ramsey, der im Sommer ablösefrei zu Juventus Turin wechselt, wird den Engländern in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen (Oberschenkelprobleme) - ansonsten ist der Hauptstadtklub personell gerüstet. Dann liegt es auch an Cheftrainer Unai Emery, der nach dem 1:3 gegen die Wolverhampton Wanderers noch beschwichtigte, dass ein Platz unter den ersten Vier ganz klar "das Ziel, ein schwieriges Ziel" sei. Was folgte war ein 0:3 gegen Leicester City und weitere Bedenken aus allen Himmelsrichtungen - natürlich auch um Emerys Person.

Unai Emery

Alles auf eine Karte? Unai Emery bangt im EL-Halbfinale wohl auch um seinen Job. Getty Images

Das Hinspiel im Emirates als Schlüssel?

Zur rechten Zeit präsentierte sich der UEFA-Cup-Finalist von 2000 wenigstens international erstarkt: Nach enttäuschenden Auftritten im Hinspiel von Sechzehntel- und Achtelfinale gegen BATE Baryssau und Stade Rennes besiegte Arsenal den italienischen Tabellenzweiten SSC Neapel zumindest abgeklärt zweimal ohne Gegentor (2:0, 1:0). Ein möglicher Knackpunkt: Die Hinspiele gegen Baryssau und Rennes fanden aus Sicht des Premier-League-Fünften jeweils in der Fremde statt - im Duell mit Neapel war es dann anders herum. Den Halbfinalauftakt werden die Gunners vor heimischer Kulisse bestreiten dürfen. Wenn neben der Saison und wie sie bewertet werden wird aber auch die kurz- bis mittelfristige Zukunft des einstigen CL-Dauergastes auf dem Spiel steht.

nba