2. Bundesliga

Fiete Arp vom Hamburger SV: "Es war die Hölle - gerade für mich"

Das Sturmjuwel spricht bemerkenswert offen über sein schwieriges Jahr 2018

Arp: "Es war die Hölle - gerade für mich"

Wartet weiter auf sein erstes Tor 2018: Hamburgs Fiete Arp, links gegen Paderborns Keeper Leopold Zingerle.

Wartet weiter auf sein erstes Tor 2018: Hamburgs Fiete Arp, links gegen Paderborns Keeper Leopold Zingerle. imago

Im Vereinsmagazin "HSVlive" hat das Sturmjuwel bemerkenswert offen Einblicke gewährt. "Ich weiß gar nicht, ob mich das Jahr 2018 sportlich so viel weitergebracht hat. Ich habe mich lange Zeit nicht richtig darauf konzentrieren können. Das Sportliche stand in zu vielen entscheidenden Phasen nicht so stark im Mittelpunkt wie es eigentlich sein sollte." Zum einen dominierte im Frühjahr das Abitur, zum anderen die Frage nach der Zukunft. Arp spielte nach seinem Raketenstart als 17-Jähriger in der Endphase der Abstiegssaison keine bedeutende Rolle mehr, litt als HSV-Fan aber umso mehr. "Es war die Hölle. Gerade für mich." Verarbeitet hat er den Abstieg in Kanada, "im tiefsten Wald, in einer Holzhütte. Ohne Internet, ohne Menschen".

Sportlich vorangekommen indes ist er auch nach der Entscheidung, statt zum FC Bayern zu wechseln, beim HSV zu verlängern, nicht. Und ausgerechnet der Jahreskehraus vor eigenem Publikum gegen Paderborn am vergangenen Freitag beinhaltete viel Symbolik. Völlig allein war der Angreifer als Joker in der Schlussphase auf das gegnerische Tor zugesteuert, scheiterte aber an Leopold Zingerle. "Mir fehlt mal ein dreckiges Ding", sagt er. Eines, dass die Blockaden löst. Obwohl er selbst glaubt, dass es diese eigentlich nicht gibt. "Eine Kopfsache ist es nicht", behauptet er und schiebt nach: "Bei mir nicht." Mit einem Jahr ohne Tor versucht er nach außen hin gelassen umzugehen. "Im Training treffe ich ja, ich hab es nicht verlernt."

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Arp: "Das war der bestmögliche Abschluss dieses Jahres"

An erster Stelle steht für ihn ohnehin der HSV: "Über meine vergebene Chance habe ich mich fünf Minuten geärgert, die Freude über den Sieg aber bleibt. Die drei Punkte für den Verein waren wichtiger als für mich das Tor." Sechs Punkte auf Platz drei beträgt der Vorsprung seit diesem Wochenende und Arp sagt: "Das 1:0 gegen Paderborn, die Feier danach mit unseren Fans, das war der bestmögliche Abschluss dieses Jahres. Wir haben nach dem Abstieg die richtigen Zeichen gesetzt, aber wir sind noch davon entfernt, große Erfolge verbuchen zu können." Das gilt insbesondere auch für ihn.

Sebastian Wolff