2. Bundesliga

Arnold: "Der Zeitpunkt war jetzt passend"

Braunschweigs Sportlicher Leiter im kicker-Interview

Arnold: "Der Zeitpunkt war jetzt passend"

"Ich habe große Lust auf die Arbeit hier": Braunschweigs Sportlicher Leiter Marc Arnold.

"Ich habe große Lust auf die Arbeit hier": Braunschweigs Sportlicher Leiter Marc Arnold. picture alliance

Herr Arnold, wie lange mussten Sie überlegen, bis Sie bei Eintracht Braunschweig in den neuen Vertrag als Sportlicher Leiter einwilligten?

Marc Arnold: Eigentlich nicht lange. Die Gedanken kreisten ja schon eine ganze Weile um diese Verlängerung. Jetzt war es einfach eine Zeitfrage: Wir wollten zunächst mit dem Trainer verlängern, hatten wichtige Spiele wie zuletzt das Derby gegen Hannover zu bestreiten. Die grundsätzliche Bereitschaft gibt es bereits länger, der Zeitpunkt war jetzt passend.

Eintracht Braunschweig - Vereinsdaten
Eintracht Braunschweig

Gründungsdatum

15.12.1895

Vereinsfarben

Blau-Gelb

mehr Infos
Eintracht Braunschweig - Die letzten Spiele
1. FC Kaiserslautern K'lautern (A)
5
:
0
SV Wehen Wiesbaden Wiesbaden (H)
1
:
0
2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Eintracht Braunschweig Eintracht Braunschweig
26
2
VfB Stuttgart VfB Stuttgart
25
3
1. FC Heidenheim 1. FC Heidenheim
22

Sie unterschrieben bis 2019. Was war Ihre Hauptmotivation, welche Ziele peilen Sie in den nächsten zweieinhalb Jahren an?

Arnold: Vor allem habe ich nach wie vor große Lust auf die Arbeit hier. Das Umfeld, die Geschäftsführung, der Trainer und sein Team, die Mitarbeiter Geschäftsstelle tragen dazu bei. Und es ist eine reizvolle Aufgabe, Eintracht, die wir aus der 3. Liga nach oben geführt haben, in diesem Haifischbecken 2. Liga konkurrenzfähig zu halten und strukturell, etwa mit dem Nachwuchsleistungszentrum, weiter zu entwickeln. Wenn man sieht, was die Klubs in den großen Städten wie Düsseldorf, München, Hamburg oder Berlin so planen... Da ist es schon spannend und schwierig, sich mit unseren Rahmenbedingungen zu behaupten.

Müssen? Im Gegensatz zu anderen können wir sagen, dass wir wollen.

Marc Arnold über den Aufstieg

Sie sprechen langfristige Ziele an. Muss es angesichts der aktuellen Situation als Spitzenreiter der Liga nicht vor allem heißen: Zubeißen und aufsteigen?

Arnold: Müssen? Im Gegensatz zu anderen können wir sagen, dass wir wollen, wenn sich die Möglichkeit ergibt Wir wollen uns vor allem auch verbessern gegenüber dem Vorjahr. Die jetzige Tabelle ist eine schöne Momentaufnahme. Wir sind gut unterwegs und die Chance ist da, aber der Weg ist weit. Ziel ist, möglichst noch viele Punkte bis zur Winterpause zu machen und uns im Winter gut auf die Rückrunde vorzubereiten. Dann schauen wir mal.

Mit Ihrer Vertragsverlängerung gilt das Duo Marc Arnold/Torsten Lieberknecht nun erst recht als "ewiges Paar" der Liga. Wo liegen die Chancen, wo die Risiken?

Arnold: Wichtig ist, dass wir nach wie vor eng kommunizieren und das auch wollen. Wie in jeder Beziehung gibt es mal Phasen, in denen es nicht ganz so gut läuft, man auch mal unterschiedlicher Meinung ist. Aber gerade die aktuelle Situation zeigt, was man in der Führung als eingespieltes Team bewegen kann.

Konkret?

Arnold: Bei der Auswahl unserer Spieler haben wir den einen oder anderen nicht über wirtschaftliche Argumente überzeugt, sondern über persönliche Gespräche und mit dem, für was dieser Verein steht.

Mehr als nur ein Arbeitgeber.

Marc Arnold über die Eintracht

Für Trainer Lieberknecht, der kürzlich bis 2020 in Braunschweig verlängerte, ist Eintracht "mehr als nur ein Verein". Wie ergeht es Ihnen?

Arnold: Ich bin bekanntlich nicht der ganz so emotionale Typ wie Torsten. Aber in der Tat: Wenn man achteinhalb Jahre hier ist, die Familie sich wohl und heimisch fühlt, dann wird zusammen mit der ganzen Emotionalität, die der Fußball ohnehin mit sich bringt, schnell mehr als nur ein Arbeitgeber aus dem Klub. Das ist auch bei mir nicht anders.

Fühlen Sie sich als jemand, der in Süddeutschland aufgewachsen ist, nach der langen Zeit also nun eher als Niedersachse?

Arnold: Ich habe lange im Süden gelebt, bin dann ja aber als Profi schon viele Jahre überall unterwegs gewesen. Dortmund, Berlin, Karlsruhe, Ahlen. Ich sage es einmal so: Als Niedersachse tue ich mich ein bisschen schwer. Aber Braunschweiger, das bin ich inzwischen auf jeden Fall.

Interview: Michael Richter