Elfmeter-Fehlschuss: Imed Mhadhebi vergibt die Führung für Tunesien. Kicker
Argentiniens Coach Jose Pekerman griff beim Confederations Cup nicht auf die Stammkräfte Crespo (Milan), Ayala (Valencia), Kily Gonzales (Inter), Luis Gonzales, Mascherano (beide River Plate) und Torwart Abbondanzieri (Boca Juniors) zurück, hatte aber dennoch eine schlagkräftige Elf um Sorin, Riquelme und Saviola zu bieten. Bayern-Ass Demichelis musste wie erwartet zunächst auf der Bank Platz nehmen. Im Tor erhielt Olympiasieger Lux den Vorzug vor Franco. Tunesiens Trainer Roger Lemerre überraschte mit seiner Startelf: Da stand Fadhel für Stammtorwart Boumnijel zwischen den Pfosten, zudem saßen Offensivmann Jaziri (Gaziantepspor) und vor allem Sturm-Ass Santos (FC Sochaux) nur auf der Bank. Mhadhebi und Guemamdia sollten es richten. Nürnbergs Neuzugang Mnari war in der Anfangsformation zu finden.
Tunesien zeigte in der Anfangsphase wenig Respekt vor dem Favoriten aus Südamerika, ließ den Ball geschickt in den eigenen Reihen laufen und hatte zunächst auch leichte Vorteile. Die ersatzgeschwächten Argentinier fanden in Köln nur schwer in die Partie, hatten aber dennoch die erste große Gelegenheit. Nach einem Patzer von Saidi stand Saviola plötzlich alleine vor Fadhel, doch der Schlussmann der Tunesier konnte per Fußabwehr gegen den kleinen Argentinier klären (11.). Die "Gauchos" schienen nun aufgewacht und hatten nur drei Minuten später eine Kopfball-Möglichkeit durch Galletti, doch das Leder strich knapp über die Querlatte.
In der 18. Minute dann die große Chance zur Führung für die Afrikaner, als Torwart Lux Guemamdia im Strafraum zu Fall brachte, Mhadhebi aber vom Elfmeterpunkt die Nerven versagten. Der Ball flog weit links vorbei, und auch der Spielfluss der Lemerre-Elf stockte nun. Argentinien übernahm ohne großen läuferischen Aufwand das Kommando, hatte aber Glück, als Mnari nach einer knappen halben Stunde mit einem Außenrist-Schuss an Lux scheiterte. In der 33. Minute konnte dann doch das erste Tor des Confederations Cup 2005 bejubelt werden. Einen Schubser von Trabelsi an Maxi Rodriguez ahndete Schiedsrichter Rosetti mit einem Elfmeterpfiff, Riquelme verwandelte souverän - 1:0 für Argentinien. Nach dem Rückstand verlor Tunesien in der Defensive vollkommen die Ordnung, doch der zweimalige Weltmeister konnte die Unsicherheit in der Abwehr der Afrikaner nicht nutzen. So verpassten es Rodriguez (37.), Sorin (39.) und Riquelme (41.) noch in Hälfte eins, die Führung auszubauen.
Tunesiens Trainer Roger Lemerre reagierte in der Pause und brachte Stürmerstar Santos sowie Defensivmann Massaoud. Der Afrika-Meister bäumte sich auf, gestaltete die Begegnung nun wieder ausgeglichen, vor dem Tor blieb das Spiel Tunesiens jedoch ohne Wirkung. Anders die Argentinier, die erst durch einen Freistoß von Heinze aus 25 Metern gefährlich wurden (55.) und dann nach einer gelungenen Kombination über Santana und Galletti durch Saviola auf 2:0 erhöhten. Die Pekerman-Elf kontrollierte nun wieder die Partie, brachte aber mit auffälligen Lässigkeiten den Gegner wieder zurück in das Spiel. Erst ermöglichte Torwart Lux mit einem katastrophalen Fehlpass Benachour eine erstklassige Schusschance (67.), dann produzierte Bernardi nach einer scharfen Essediri-Flanke per Kopf fast ein Eigentor (68.). In der 72. Minute war es dann aber soweit, als Lux erneut Guemamdia im Strafraum touchierte, der Tunesier diesmal selbst antrat und eiskalt verwandelte.
Nach dem Anschlusstor entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit guten Möglichkeiten auf beiden Seiten, doch am Ende reichte es für Außenseiter Tunesien nicht mehr zum Remis.
In einer vor allem in der zweiten Halbzeit abwechslungsreichen Partie zweier ersatzgeschwächter Teams setzte sich am Ende Argentinien knapp gegen Tunesien durch. Die "Gauchos" führten nach einer knappen Stunde verdient mit 2:0, hätten sich durch ihre dann phasenweise zu lässige Spielweise fast noch um den "Dreier" gebracht.