Anderlecht misslang die Generalprobe - mit einem 1:2 bei Abstiegskandidat Waasland-Beveren , obwohl die Elf von Coach René Weiler bereits nach 22 Sekunden (!) in Überzahl war. Das brachte dem Schweizer Trainer auch Kritik ein, und der reagierte nun mit drei Änderungen: Deschacht, Kara Mbodji und Chipciu spielten für Nuytinck, Badji und Capel.
Mainz' Coach Martin Schmidt änderte seine Startelf nach dem 2:0 in der Bundesliga gegen Ingolstadt auf zwei Positionen: Balogun begann im Abwehrzentrum anstelle von Hack, im offensiven Mittelfeld erhielt Onisiwo den Vorzug vor Jairo.
Stanciu überlistet Lössl
Die Zuschauer sahen eine flotte und kurzweilige Anfangsphase: Chipciu scheiterte früh am Außennetz (4.), wenig später verfehlte Cordoba das Tor auf der Gegenseite nach einer Ecke per Kopf (8.). Kurz darauf gingen die Belgier in Front: Stanciu trat den Ball vom rechten Flügel aufs kurze Eck, 05-Keeper Lössl spekulierte auf eine Flanke - und ließ sich überlisten (9.).
Nun waren die Rheinhessen gefordert - und lieferten: Zunächst hob Onisiwo den Ball zwar über den Kasten, als er alleine vor Roef auftauchte (13.). Dann aber glich De Blasis aus: Kara Mbodji verlängerte einen weiten Einwurf unglücklich per Kopf in die Mitte - exakt vor die Füße von De Blasis, der umgehend flach abzog und traf (15.). Wenig später hätte Onisiwo gar die Führung besorgen können, er verfehlte den Kasten jedoch aus der zweiten Reihe (20.).
Serdar leitet Anderlechts Tor unfreiwillig ein
Kamen beide Mannschaften bis dato immer wieder nennenswert zum Abschluss, so leisteten sie sich fortan viele Ballverluste und Unzulänglichkeiten. Die Partie wurde wilder, Torraumszenen rar und fehlerhafte Abspiele mehrten sich - und Anderlecht ging nach einem solchen in Front: Serdar misslang ein Flügelwechsel im Spielaufbau, Sowah Adjei fing die Kugel ab, bediente Chipciu auf der rechten Seite, der in den Rücken der Mainzer Abwehr ablegte. Am Strafraum lauerte Stanciu - und traf per Flachschuss (41.). Mit einem knappen Vorsprung für den RSC ging es in die Kabinen.
4. Spieltag, Gruppe C
Auch nach der Pause gelang es keinem der beiden Teams, Rhythmus ins Spiel zu bekommen und die Partie zu dirigieren. Zwar temporeich, aber ungestüm - so lief die Begegnung. Chipciu bot sich auch nach dem Seitenwechsel die erste Möglichkeit, er scheiterte an Lössl (50.). Im Gegenzug hatte De Blasis den Ausgleich auf dem Fuß - er schoss bei seiner Großchance RSC-Keeper Roef an (51.). Besser machten es die Belgier: Tielemans traf nach gut einer Stunde von der Strafraumkante zum 3:1 (62.).
Es kommt knüppeldick für Mainz: Drei Tore in fünf Minuten!
Mainz antwortete mit wütenden Angriffen - und betrieb Chancenwucher: Malli (68., 70.) und besonders Cordoba aus zwei Metern (72.) ließen gute Möglichkeiten zum Anschlusstreffer liegen. So kam es in der Schlussphase knüppeldick für den FSV: Teodorczyk ließ zunächst eine günstige Gelegenheit leichtfertig aus (78.), dann aber schlug er zweimal zu - erst zum 4:1 (89.), dann machte er nach Brunos Treffer (90.+2) vom Elfmeterpunkt aus das halbe Dutzend voll (90.+4).
Diese Packung muss Mainz nun erst einmal verdauen. Welche Reaktion zeigen die Nullfünfer? Am Sonntag (15.30 Uhr) sind sie in Leipzig gefordert. Anderlecht spielt am Sonntag (18 Uhr) gegen KV Oostende.