Es ist das prestigeträchtigste Derby der Türkei - wenn Galatasaray auf Fenerbahce trifft, dann ist das Stadion voll, die Fans noch einen Tick aufgeregter und die Spieler hochmotiviert. Logisch, dass unter solchen Konstellationen die besten Bedingungen für historische Momente herrschen.
Einen solchen bescherte der 29-malige türkische Nationalspieler Colin Kazim-Richards den Anhängern von Galatasaray in der 14. Spielminute. Erst im Januar war der Mittelfeldmann von Fenerbahce zum Stadtrivalen gewechselt, prompt traf er im neuen Trikot gegen seinen alten Arbeitgeber.
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Es war die nicht unverdiente Führung für den 17-maligen türkischen Meister - ebensoviele Titel weist im Übrigen auch Fenerbahce auf - der die erste Hälfte bestimmte und auch zur Pause knapp in Front lag. Die Elf vom rumänischen Coach Gheorghe Hagi, in der Liga ins Mittelmaß abgerutscht und ohne Chance auf Platz eins, schien dem Tabellenführer die Suppe ordentlich versalzen zu wollen.
Doch Fenerbahce, zuletzt in neun Ligaspielen in Serie siegreich, wehrte sich und schrieb sein eigenes Kapitel im Derby-Geschichtsbuch. Spät, aber nicht zu spät, wachte die Elf von Coach Aykut Kocaman auf. Sie traf durch Semih Sentürk (76.) und den Brasilianer Alex (87.) noch zweimal, überstand knifflige Situationen, als zwei Gegentore wegen Abseitsstellungen nicht anerkannt wurden, und rückte die Verhältnisse wieder zurecht.
Die zwei Kopfballtreffer waren zuviel für Galatasary, das nun seit fünf Partien auf einen Sieg wartet. Es war zudem die bereits dreizehnte Saisonpleite für den UEFA-Cup-Sieger von 2000, der mit nur 33 Punkten auch den internationalen Wettbewerb zu verpassen scheint. Galatasaray rangiert nun vorerst auf Tabellenplatz 11.
Derby-Impressionen: Fenerbahces Yobo schirmt den Ball vor Galatasarays Baros (li.) ab. picture-alliance
Fenerbahce führt die Tabelle in der SPORTOTO SüperLig weiter mit drei Punkten Vorsprung vor dem ärgsten Verfolger Trabzonspor - die Elf von der Schwarmeerküste kann auswärts mit einem Sieg bei Genclerbirligi Ankara gleichziehen - an und nimmt Kurs auf alleinige Rekordmeisterehren.
