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NFL, AFC South: Gehen die Jaguars den nächsten Schritt?

NFL 2023: Jaguars, Titans, Colts, Texans im Check

AFC South: Geht Jacksonville den nächsten Schritt? Jugend forscht in Houston

Wollen in der AFC South für Furore sorgen: Texans-Rookie C.J. Stroud, Colts-Neuling Anthony Richardson, der neue Tennessee Titan DeAndre Hopkins sowie Jaguars-Passer Trevor Lawrence.

Wollen in der AFC South für Furore sorgen: Texans-Rookie C.J. Stroud, Colts-Neuling Anthony Richardson, der neue Tennessee Titan DeAndre Hopkins sowie Jaguars-Passer Trevor Lawrence. alliance pictures (4)

Houston Texans (Vorjahr 3:13:1): Es geht um die Entwicklung

Mit C.J. Stroud und Will Anderson haben die Texans im diesjährigen Draft gleich an zweiter und dritter Stelle zwei der größten Talente an Land gezogen. Nach zuletzt wenig euphorisierenden Jahren soll ab sofort ein neuer Wind wehen - und das auch langfristig. Zudem haben die Texaner in DeMeco Ryans einen ehemaligen Spieler sowie einen der aufstrebensten jungen Head Coaches verpflichtet. Dennoch sollten die Erwartungen tief angesetzt werden, denn Houston befindet sich am Anfang des Neuaufbaus, entsprechend sollte man in der kommenden Regular Season keine Wunderdinge erwarten. 

Eine gute Offensive Line und die Verpflichtungen von Tight End Dalton Schultz (ehemals Cowboys) sowie Wide Receiver Robert Woods (Ex-Titan) sollen dabei helfen, das junge Waffenarsenal um den nach Leukämie-Erkrankung zurückkehrenden John Metchie mit etwas gestandener Qualität zu versorgen. Dies soll dann im Idealfall auch bei der Evaluation und der Entwicklung von Spielmacher Stroud helfen, der schließlich die kommenden Jahre das Aushängeschild des Franchises werden und sein soll. Wenn sich die jungen Spieler im Texans-Roster in die gewünschte Richtung entwickeln, dürfte das Fazit am Saisonende entsprechend positiv ausfallen.

Indianapolis Colts (Vorjahr 4:12:1): Ist Anthony Richardson die langersehnte QB-Antwort? 

Die Colts sind seit dem Rücktritt von Andrew Luck im Jahr 2019 auf der Suche nach einem neuen Franchise-Quarterback. Mit Jacoby Brissett, Philip Rivers, Carson Wentz und zuletzt Matt Ryan haben in Indianapolis in den letzten vier Jahren vier verschiedenen Starter die wichtigste Position im Football besetzt. Im diesjährigen Draft hat das Franchise aus dem US-Bundesstaat Indiana nun an vierter Stelle Anthony Richardson ausgewählt - einen "athletischer Freak", wie er häufig genannt wird, der beim NFL Combine sämtliche Rekorde gebrochen hat. Er wurde bereits als Starter für die anstehende Saison bekanntgegeben und soll möglichst langfristig die zuletzt vakante Quarterback-Position besetzen.

Anthony Richardson

Hoffnungsträger auf der Quarterback-Position bei den Indianapolis Colts: Anthony Richardson. usa today uspw

Thema Nummer eins bei den Colts war in den vergangenen Wochen allerdings die Situation um Running Back Jonathan Taylor, der unzufrieden sein soll und ein Trade gefordert hat - bislang ohne Erfolg. Mit einer gut besetzten Offensive Line, einem durchaus passabel besetzten Receiving Corps um Michael Pitman Jr. sowie einer Defense, die besonders an der Line Qualität besitzt, kommt das Team derweil daher. DeForest Buckner und Grower Steward bilden ein sich gut ergänzendes Defensive-Tackle-Duo, flankiert vom talentierten Kwity Paye und dem aus San Francisco geholten Samson Ebukam auf der Edge-Position. Sollte Shaq Leonard auf Linebacker endlich mal wieder fit bleiben, hat man auch dort einen echten Unterschiedsspieler. Die Ansprüche in Indy sollten nach den letzten Jahren, in denen man den eigenen Wünschen oft hinterhergehinkt ist, dennoch ein wenig runtergeschraubt werden. Doch: Einiges an Potenzial steckt im Team. 

Tennessee Titans (Vorjahr 7:10): Wie weit kann die Defense tragen?

Ebenso wie die beiden vorangegangenen Teams haben sich auch die Titans im Draft auf der Quarterback-Position verstärkt. Will Levis, Zweitrunden-Pick, soll allerdings zunächst auf der Bank Platz nehmen und vom erfahrenen Starting Quarterback Ryan Tannehill lernen. Die Umstände für einen jungen, unerfahrenen Passer sind bei den Titans ohnehin nicht die besten. Die Offensive Line ist auch nach der Draft-Verpflichtung von Peter Skoronski ein Unsicherheitsfaktor, das Ensemble an Passempfängern wurde von nicht von wenigen als das schwächste der Liga angesehen. Auch die Verantwortlichen haben entsprechend reagiert und mit DeAndre Hopkins einen der produktivsten Receiver der letzten zehn Jahre verpflichtet. Mit der Verpflichtung des Stars erhoffen sich die Titans Veteranen-Präsenz sowie Qualitäten, die bislang fehlen. Identität der Offense soll und wird aber weiterhin das Laufspiel um Star-Running-Back Derrick Henry sein. 

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Wie schaut es mit der Defense aus? In der abgelaufenen Saison vollbrachte Tennessee das Kunststück, mit nur 76,9 zugelassenen Rushing Yards die beste Run-Defense der Liga zu stellen, gleichzeitig aber die schlechteste Passing-Defense der Liga mit 274,8 Yards. Damit Jeffery Simmons, der zu einem der besten Interior-Defense-Lineman der Liga gehört, nicht wieder auf sich alleine gestellt sein muss, sollte mit der Verpflichtung von Arden Key und der Rückkehr nach Kreuzbandriss von Harold Landry auch im Pass Rush nach einer verletzungsgeprägten Saison auch wieder ein Fortschritt zu erkennen sein. Selbiges gilt für die Secondary, bei der einige Spieler zurückkehren. Dazu wurde mit Sean Murphy-Bunting ein Cornerback verpflichtet, der ein ähnliches Abschneiden in der Passverteidigung wie 2022/23 verhindern soll. 

Jacksonville Jaguars (Vorjahr 9:8): Drängt Lawrence in die QB-Elite vor?

Seit Trevor Lawrence in der NFL ist, hat er sich Jahr für Jahr weiterentwickelt. In der abgelaufenen Saison erreichte er mit den Jaguars in seinem zweiten Jahr erstmals die Play-offs, scheiterte dort allerdings an den Kansas City Chiefs. Nachdem in Lawrences erstem Jahr wegen Head Coach Urban Meyer und seinen zahlreichen Fehltritten jede Menge Unruhe geherrscht hat, geht mit Doug Pederson nun ein Mann in seine zweites Jahr, der einst den Super Bowl mit den Eagles gewonnen hat. Da die Offense im vergangenen Jahr bereits einen merklichen Schritt nach vorne gemacht hat, soll es in diesem Jahr den nächsten Schritt geben. Dabei helfen soll Calvin Ridley.

Calvin Ridley

Darf nach seiner abgesessenen Sperre wegen unerlaubter Wetten wieder Football spielen: Calvin Ridley. IMAGO/USA TODAY Network

Bereits vor der vergangenen Saison hatte das Franchise aus Florida für den Wide Receiver getraded - trotz seiner Sperre wegen unerlaubter Wetten. Nun stößt er zum Team und soll das Waffenarsenal um die Receiver Christian Kirk und Zay Jones, Tight End Evan Engram sowie Running Back Travis Etienne auf das nächste Level heben. Der Abgang von Tackle Jawaan Taylor (Chiefs) soll durch Rookie Anton Harrison aufgefangen werden. Und auch wenn die Offense das Aushängeschild der Jags sein soll, so hat auch die Defense einige Bausteine, um den Gegnern das Leben schwer zu machen. Mit Travon Walker, dem First Overall Pick aus dem Jahr 2022 sowie Edge Rusher Josh Allen ist in der Line schon einmal eine Menge Potenzial vorhanden. Auch dahinter sind mit Linebacker Devon Lloyd, Cornerback Tyson Campbell oder Safety Andre Cisco einige junge Spieler mit einer rosigen Zukunft am Werk, um nur einige Namen zu nennen. 

fys

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