Aachens Trainer Fuat Kilic veränderte seine Startelf nach dem 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf II in der Regionalliga West auf zwei Positionen: Müller und Rakk erhielten den Vorzug vor Glowacz und Pütz (beide Bank).
Leverkusens Coach Peter Bosz ließ mit Amiri und Demirbay zwei Neuzugänge im ersten Pflichtspiel 2019/20 von Beginn an von der Leine. Im Tor vertrat Özcan den erkrankten Hradecky.
Aachen mutig und perfekt eingestellt
Im ausverkauften Tivoli entschied sich die Alemannia für eine mutige Taktik: In einer 3-4-3 bzw. 5-4-1-Grundordnung (gegen den Ball) verteidigten die Kartoffelkäfer hoch, stellten die Werkself schon früh im Mittelfeld, hefteten sich eng an ihre Gegenspieler und verknappten die Räume. Dadurch kam Bayer trotz mehr Ballbesitz zunächst kaum auf. Erste Abschlüsse verbuchte stattdessen der Viertligist (Bors, 2., 10.).
Hackenbergs bitteres Eigentor - Volland legt nach
Die Werkself tat sich im 3-2-4-1-System schwer im Spielaufbau und musste immer nicht zielführende lange Bälle einstreuen. Vor allem über die linke Bahn kamen kaum Impulse. Ausgerechnet über diese Flanke aber entstand das Führungstor: Wendell flankte flach vors Tor, wo TSV-Kapitän Hackenberg beim Klärungsversuch unbedrängt ins eigene Tor traf (19.) - ein denkbar bitteres Eigentor.
Davon ließ sich Aachen nicht aus der Bahn werfen und blieb seinem taktischen Konzept treu. Spielerisch gelang der Alemannia zwar nur wenig, doch war sie nach wie vor sehr präsent in den Zweikämpfen. Bayer 04 biss sich daran weiterhin die Zähne aus. Kurz vor der Halbzeitpause aber servierte Amiri die Kugel für Volland in den Strafraum, der ins Torwarteck traf und auf 2:0 erhöhte (39.).
Batarilo verkürzt
DFB-Pokal, 1. Runde
Mit Wiederbeginn übernahm Leverkusen sofort wieder die Kontrolle und versuchte, Aachen mit viel Ballbesitz zu zermürben. Viel Durchschlagskraft entwickelte Bayer dabei allerdings nicht. Einzig Havertz kam in dieser Phase zu einer guten Chance, doch Cymer parierte per Fußabwehr (50.). Auf der anderen Seite meldete auch die Alemannia Torgefahr an, als Batarilo mit einem direkten Freistoß an Özcan scheiterte (52.). Für den TSV war dies ein Mutmacher - wenig später fiel der Anschlusstreffer: Rüter legte an der Strafraumgrenze quer, wo Batarilo auf 1:2 verkürzte (56.). Die Werkself wackelte nun kurz und hatte Glück, dass kurz darauf Bors eine Flanke in die Arme von Özcan lenkte (57.).
Joker Bailey sticht postwendend
Die Werkself musste sich straffen und nahm mit Ballbesitzfußball wieder etwas Druck vom Kessel. Die Kartoffelkäfer warfen nach wie vor alles in die Zweikämpfe - allerdings wurden sie zusehends erschöpfter. In der 72. Minute hatte Bosz ein gutes Händchen und schickte Bailey aufs Feld. Nur Sekunden nach seiner Einwechslung empfing er einen langen Ball von Sven Bender, schüttelte seinen Bewacher mit einem schnellen Antritt ab und traf zum 3:1 (72.).
Aachen gibt sich nicht auf - Havertz macht alles klar
In der Schlussviertelstunde wurden die taktischen Zwänge gelockert. Die Alemannia setzte vorne hin und wieder couragiert Nadelstiche, doch hinten ging allmählich die Puste aus. Die Gäste konnten die nun vorhandenen Räume aber nicht weiter nutzen. Kurz vor dem Ende wurde es dann noch einmal wild: Der TSV kam durch Garnier (87.) und Bors (88.) noch zu zwei hochkarätigen Chancen. Im Gegenzug konterte die Werkself erfolgreich: Havertz besorgte den 4:1-Endstand (88.).
Aachen trifft am Dienstag, den 20. August, in der Regionalliga auf den TuS Haltern (19.30 Uhr). Für Leverkusen steht am Samstag der Bundesliga-Auftakt gegen den SC Paderborn an (15.30 Uhr).