Aachens Trainer Dieter Hecking konnte nach dem 2:1 in Saarbrücken wieder auf Kapitän Meijer bauen, der für Scharping ins Team rückte. Ebenfalls neu in der Anfangsformation war Reghecampf, der für den kurzfristig am Blinddarm operierten Rolfes spielte. Erfurt gewann zuletzt gegen Trier mit 3:0 - Trainer Jan Kocian brachte mit Schnetzler und Onwuzuruike für David und Dworrak zwei defensivere Mittelfeldakteure.
Mit einem Paukenschlag begann die Partie am Tivoli, und die zwei „Neuen“ zeichneten dafür verantwortlich: Reghecampf mit punktgenauer Flanke auf den freilich vollkommen ungedeckten Kapitän Meijer, der aus elf Metern an Twardzik vorbei hoch ins rechte Eck einköpfte (2.). Erfurt kam in den ersten 20 Minuten gegen die spielfreudige Alemannia kaum aus der eigenen Abwehr. Weitere Möglichkeiten bleiben aber für die Heimelf zunächst aus. Mitte der ersten Halbzeit wurde Rot-Weiß etwas mutiger, mehr als eine Halbchance für Tiganj sprang dabei aber nicht heraus (26.). Als dann Keller nach wiederholtem Foulspiel – der Schweizer holte den durchgebrochenen Schlaudraff von den Beinen – mit der Ampelkarte vom Feld musste (33.), nahm das Unheil für den Aufsteiger seinen Lauf, denn Aachen nutzte danach seine numerische Überlegenheit entschlossen aus: Zunächst entsprang das zweite Tor der Hecking-Elf zwar dem Zufall, denn Fiel schoss bei einem Freistoß aus 20 Metern Meijer unabsichtlich an den Kopf, so dass der Ball ins entfernte rechte Eck sprang (36.). Tor Nummer drei war aber dann klug über den linken Flügel herausgespielt, als Gomez eine Flanke von Meijer in der Mitte volley abnahm und ins kurze Eck einschoss (40.). Wie schon beim ersten Treffer ermöglichte Erfurts Abwehr mit einem kollektivem Tiefschlaf dann kurz vor dem Wechsel auch noch Meijers dritten Treffer, den der Routinier per Kopfballaufsetzer nach Ecke von Reghecampf erzielte (44.). Und kurz nach dem Wechsel ging das muntere Scheibenschießen weiter: Fiel hämmerte den Ball nach zwei zu kurzen Abwehrversuchen der Thüringer aus 16 Metern ins Netz (47.). Danach schaltete der Aufstiegsaspirant zwei Gänge zurück, so dass die Gäste den einen oder anderen Entlastungsangriff fahren konnten. Freilich lange ohne torgefährlich zu werden, Aachens Keeper Straub blieb während der gesamten Partie nahezu beschäftigungslos. So verlief der zweite Durchgang nach dem guten Auftakt ohne große Höhepunkte, weil auch Aachen vor dem gegnerischen Tor die letzte Konsequenz vermissen ließ. Richter betrieb kurz vor dem Ende noch etwas Ergebniskosmetik, als er einen Kopfball unhaltbar für Straub ins äußerste linke Eck platzierte (90.).
In einer einseitigen Partie holte sich Aachen gegen das harmlose Erfurt drei wichtige Punkte im Aufstiegskampf. Ein Blitzstart und die Ampelkarte gegen Erfurts Keller waren die entscheidenden Szenen im ersten Durchgang. Mit drei Toren binnen acht Minuten war die Begegnung noch vor der Pause entschieden. Aachen bleibt im Aufstiegsrennen dran, Erfurt erlitt im Abstiegskampf einen herben Dämpfer.