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"Falscher Schluss": Der FC Liverpool rudert nach Shitstorm zurück

Champions-League-Sieger verzichtet nun doch auf staatliche Hilfen

"Falscher Schluss": Liverpool rudert nach Shitstorm zurück

Der FC Liverpool versucht, sich wieder ins rechte Licht zu rücken.

Der FC Liverpool versucht, sich wieder ins rechte Licht zu rücken. imago images

Der souveräne Tabellenführer zeigte sich außerhalb des Platzes wenig souverän. Der LFC wollte seine Angestellten in Kurzarbeit schicken und damit staatliche Hilfen in Anspruch nehmen. Bei 42 Millionen Pfund (47,7 Millionen Euro) Gewinn vor Steuern in der jüngsten Bilanz kein gutes Zeichen nach außen, auch wenn neben den Reds mit Tottenham Hotspur, Norwich City, Newcastle United und AFC Bournemouth weitere vier Premier League-Klubs zu dieser Maßnahme greifen wollen.

Der Shitstorm, der sich auf den Klub von der Anfield Road entlud, war immens und sorgte bei den Verantwortlichen des Vereins für ein Umdenken. Der Champions-League-Sieger verzichtet nun doch auf das Notfall-Programm der Regierung, wie Liverpool-Boss Peter Moore in einem auf der Vereinshomepage am Montag veröffentlichten Brief an die Fans mitteilte. "Wir glauben, dass wir letzte Woche zu dem falschen Schluss gekommen sind", ließ der Verein verlauten. "Das tut uns wirklich leid."

Das Notfall-Programm garantiert rückwirkend ab dem 1. März zunächst für drei Monate 80 Prozent des Gehalts bis zu einer Höhe von 2500 Pfund/Monat (2824 Euro). "Unsere Absicht war und ist es, sicherzustellen, dass die gesamte Belegschaft in dieser beispiellosen Zeit so weit wie möglich vor Entlassung und/oder Verdienstausfall geschützt wird", erklärte Moore, der nun "alternative Betriebsmethoden" finden will in der Zeit, "während keine Fußballspiele ausgetragen werden, um sicherzustellen, dass wir nicht das staatliche Hilfsprogramm beanspruchen".

Moore warnte vor "nie dagewesenen" Verlusten für den LFC, "auch wenn wir vor dieser Krise in einer gesunden Position waren - unsere Einnahmen sind weggefallen, während unsere Ausgaben bleiben."

Ceferin spricht sich für Liverpool als Meister aus

Zumindest in sportlicher Hinsicht erfuhr Liverpool am Montag Unterstützung - und das von prominenter Stelle. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin sprach sich dafür aus, Liverpool auch dann zum englischen Meister zu erklären, wenn die Saison aufgrund der Corona-Pandemie nicht beendet werden kann. "Falls die Spiele nicht gespielt werden können, müssen wir einen Weg finden", sagte Ceferin der slowenischen Sportzeitung Ekipa. Er sehe kein Szenario, bei dem Liverpool nicht der Meister wäre. In der Premier League haben die Reds derzeit 25 Punkte vor Titelverteidiger Manchester City.

nik/sid/dpa

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