"Es gibt schlimmere Samstage", freute sich Petersen nach Spielende. "Das war eine typische Freiburg-Leistung, weil wir alles wegverteidigt haben. Es ist sehr unangenehm, gegen uns zu spielen, wir sind sehr effektiv momentan." Vor allem im ersten Durchgang hatte Mainz eigentlich das Spiel gemacht, Freiburg aber zweimal eiskalt zugeschlagen - und zweimal war Petersen entscheidend beteiligt.
Den ersten Treffer von Chang-Hoon Kwon bereitete der Stürmer mit einer Flanke vor, den zweiten erzielte er dann selbst, nachdem der Mainzer Moussa Niakhaté einen Heber des aufgerückten Manuel Gulde vor der Linie nicht entscheidend hatte klären können und unfreiwillig für Petersen aufgelegt hatte. "Ich spekuliere nur darauf, dass Niakhaté den Ball nicht gut klären kann und das passiert dann auch", beschrieb Petersen die Situation bei "Sky". "Der Rest ist dann eine Pflichtaufgabe, es gab schon schwierigere Tore."
Kein anspruchsvoller Treffer also, aber ein ganz besonderer - für Spieler und Verein. Denn das Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 war Petersens 84. Pflichtspieltreffer für den SC, der 31-Jährige ist damit neuer Rekordtorschütze der Breisgauer. Bisheriger Inhaber dieses Titels: Bundestrainer Joachim Löw, der zwischen 1978 und 1989 insgesamt 83 Tore für Freiburg erzielt hatte - allerdings hauptsächlich in der 2. Bundesliga und in deutlich mehr Spielen als nun Petersen.
Petersen gibt zu: Löws Marke war ein Saisonziel
"Ich glaube, der Bundestrainer kann das verkraften", meinte Petersen mit einem Schmunzeln. "Er hat schon so viel anderes erreicht." Auf die Bestmarke habe er schon länger hingearbeitet, gab Petersen zu. "Man hat ja bestimmte Ziele vor der Saison. Da habe ich gesehen, er ist in Reichweite. Es freut mich sehr."
Ich werde mich nicht lumpen lassen, einen auszugeben.
Nils Petersen
Klar, dass sich auch die Mitspieler mitfreuen wollten - am besten in Form von Flüssigem. "Ist ja klar. Wenn die Jungs hören, dass es was umsonst gibt, sind sie dabei", scherzte Petersen und ergänzte: "Ich werde mich nicht lumpen lassen, einen auszugeben. Da sind wir jetzt nicht so geizig."
Bleibt also nur noch die Frage nach den nächsten Zielen, wenn das erste schon so früh in der Saison erreicht ist. "Diese Saison will ich zweistellig treffen, da bin ich ja auf einem guten Weg", meinte Petersen nach seinem achten Saisontreffer. Und langfristig? "Ich habe jetzt 84 Tore und noch ein bisschen Vertrag, vielleicht kann ich da noch eine andere Zahl anpeilen." Eine dreistellige wäre da wohl naheliegend.
