2. Bundesliga

Leopold verschiebt das Machtgefüge bei 96 - mit Toren

Spannender Konkurrenzkampf im Zentrum

Leopold verschiebt das Machtgefüge bei 96 - mit Toren

Ausgleich auf Schalke: Enzo Leopold trifft zum 1:1.

Ausgleich auf Schalke: Enzo Leopold trifft zum 1:1. picture alliance / Sportfoto Zink / Daniel Marr

Tore schießen - nein, das gehörte zweifellos bis vor kurzem nicht zu seinen Vorzügen. Und eigentlich ist Enzo Leopold, seines Zeichens defensiver Mittelfeldspieler, ja auch nicht in erster Linie dafür zuständig, Treffer für sein Team zu markieren. In jüngster Vergangenheit aber macht der 23-Jährige als Bundesliga-Profi eine Erfahrung, die viele Fußballer vor ihm auch schon gemacht haben: Wenn es läuft, dann läuft es plötzlich. Zumindest beim Toreschießen. Vor gut einer Woche gelang ihm sein Premierentreffer beim 2:1-Sieg gegen den 1. FC Magdeburg, nun auf Schalke schob er umgehend zum zweiten Mal ein. Erfolgserlebnisse, die dem aus der Freiburger Nachwuchsakademie entsprungenen Akteur bislang nicht gegönnt waren und die seine ansprechenden Leistungen veredeln.

Spielbericht

28 Spiele ohne Erfolg vorm Kasten

28 Spiele lang hatte es Leopold, der im Sommer 2022 zu den Niedersachsen gewechselt war, vor dem gegnerischen Kasten ohne Erfolg versucht. Meist aus der zentralen Defensive, mintunter auch von der Achterposition aus. Gefährliche Standards gehörten schon zum Repertoire. Aber Tore? Überglücklich hatte er sich nach dem Triumph über Magdeburg, als er vor heimischer Kulisse früh zur 1:0-Führung traf, gezeigt. "Ein überragendes Gefühl vor diesen Fans, das ist ein Traum. Und dann noch mein erstes Tor hier!"

Auf Schalke nun war es Leopolds Ausgleichstreffer zum 1:1, der kurzzeitig Hoffnung im Lager der "Roten" aufkeimen ließ. Aber: "Wir haben es nach dem 1:1-Ausgleich verpasst, vorne dran zu bleiben und weiterhin richtig Druck zu machen", zeigte sich der Torschütze selbstkritisch. "Wir bekommen dann zwei Gegentore, die wir in der Entstehung definitiv verhindern können, die einfach bitter sind. Dann haben wir den Fuß nicht mehr richtig ins Spiel bekommen."

Christiansen: Zweimal fit, zweimal Bank

So blieb Leopolds zweiter Zweitligatreffer der Karriere ohne Gegenwert. Doch sein Blick richtete sich sogleich wieder nach vorne: "Wir schauen weiter von Spiel zu Spiel. Im Moment geht es um die Leistung und dass wir unser Spiel auf den Platz kriegen." Auf dem Platz - sprich: in der Startelf - will natürlich auch Leopold selbst bleiben, mit guter Leistung und Toren als Empfehlung für Trainer Stefan Leitl. Letzterer darf im Moment mit beobachten, wie Leopold das Machtgefüge in diesem Mannschaftsteil verschiebt. Als zweiter Sechser ist neben Leopold in den vergangenen Wochen Fabian Kunze gesetzt gewesen. Bliebe Neuzugang Max Christiansen, Leitls Ex-Zögling aus Fürth, der nach überstandener Verletzung zuletzt, obwohl fit, zweimal 90 Minuten auf der Bank verbrachte. Ein spannender Konkurrenzkampf bahnt sich auch auf dieser Position in Hannover an. Die Wichtigkeit auch Christiansens aber hatte Leitl bereits kürzlich herausgestellt und dabei unter anderem die Robustheit des 27-Jährigen als Trumpfkarte genannt - für Phasen, in denen es gelte, gegen drängende Widersacher auch körperlich dagegenzuhalten.

Michael Richter

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