Qualifikation

Traumtore inklusive! Frankreich feiert historischen 14:0-Sieg

Freud und Leid bei Debütant Zaire-Emery

Traumtore inklusive! Frankreich feiert historischen 14:0-Sieg

Gala mit Wermutstropfen: Frankreich jubelte oft gegen Gibraltar, verlor aber Debütant Zaire-Emery früh.

Gala mit Wermutstropfen: Frankreich jubelte oft gegen Gibraltar, verlor aber Debütant Zaire-Emery früh. IMAGO/MAXPPP

Nachdem sich Frankreich in der Qualifikationsgruppe B bereits sicher für die EM qualifiziert hatte, nutzte Nationaltrainer Didier Deschamps die Gelegenheit, um gegen das abgeschlagene und noch ohne ein eigenes Tor dastehende Schlusslicht Gibraltar ein bisschen zu rotieren. Unter anderem verhalf der Coach Zaire-Emery zu dessen Länderspieldebüt. Der PSG-Profi avancierte mit 17 Jahren, acht Monaten und zehn Tagen damit zum jüngsten französischen Nationalspieler seit dem ersten Weltkrieg, also seit über 100 Jahren.

Seinen ersten Einsatz für die Grande Nation dürfte der Mittelfeldmann wohl auch so schnell nicht vergessen, denn es hatte direkt zwei schnelle Treffer zu bieten: Zuerst hatte Santos den Ball ins eigene Netz bugsiert (3.), kurz darauf unterlief auch noch Mouelhi das gleiche Missgeschick - Ex-Gladbacher Thuram wurde hier am Ende aber als Torschütze geführt (4.). Frankreich führte also früh mit 2:0 - und das ohne selbst aufs Tor geschossen zu haben. Das sollte nicht so bleiben, denn in der 16. Minute entwischte Coman auf der rechten Seite und legte quer für Zaire-Emery, der den Ball zum 3:0 im Tor unterbrachte.

Bitterer Nebeneffekt: Dies war zugleich die letzte Aktion des Youngsters, da er bei seinem Abschluss übel von Santos gefoult worden war und anschließend mit lädiertem rechtem Oberschenkel raus musste (20.). Da half auch der Platzverweis für Santos nach VAR-Check nicht viel.

Frankreich hat richtig Lust auf Tore

Für Zaire-Emery war die Partie also früh beendet, nicht aber für Gibraltar, das sich ein frühes Aus für sich ob des weiteren Spielverlaufs wahrscheinlich auch gewünscht hätte. Nach einer halben Stunde verwandelte Mbappé einen von Casciaro verursachten Handelfmeter zum 4:0, ehe Clauss (34.), Coman (36.) und Fofana (37.) ein überdeutliches 7:0 herausschossen.

Nach dem Seitenwechsel gönnten sich die Gastgeber zunächst eine kleine Auszeit, ehe der Torreigen nach zirca einer Stunde fortgesetzt wurde. Rabiot (63.), Coman (65.) und der eingewechselte Dembelé (73.) machten es zweistellig - damit hatte die Equipe Tricolore das 10:0 gegen Aserbaidschan vom 6. September 1995, den bis dato höchsten Sieg der eigenen Länderspielgeschichte, egalisiert.

Das reichte Mbappé an diesem Abend aber nicht: Der Superstar war es, der zunächst auf 11:0 stellte (78.) und kurz darauf per Lupfer aus 40 Metern (!) das Dutzend vollmachte. Neben Mbappé hatte sich aber auch der eingewechselte Giroud noch etwas vorgenommen, der 37-Jährige hatte mit seinem Doppelpack zum 13:0 (89.) respektive 14:0 (90.+1) das letzte Wort - sehenswert dabei vor allem sein Treffer zum 13:0, den er per Fallrückzieher erzielt hatte.

Mit dem 14:0-Erfolg stellte Frankreich nicht nur einen eigen Bestwert der Länderspielgeschichte auf, sondern sicherte sich auch einen Rekord in der EM-Quali: Es ist der höchste Sieg, den es je in einem EM-Qualifikationsspiel gab. Zuvor gehörte dieser Bestwert der DFB-Elf mit dem 13:0-Sieg gegen San Marino 2006.

Zum Abschluss der Qualifikationsrunde reisen die Franzosen nach Griechenland (Dienstag, 20.45), Gibraltar empfängt zur gleichen Zeit die Niederlande - und wird nochmals versuchen, zumindest ein erstes eigenes Tor in dieser EM-Qualifikation zu erzielen.

drm

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