Handball

"Adieu": Nikola Karabatic kündigt Karriereende an

Nach den Olympischen Spielen 2024 ist Schluss

Ein ganz Großer sagt "Adieu": Nikola Karabatic kündigt Karriereende an

Ein ganz großer hört bald auf: Nikola Karabatic.

Ein ganz großer hört bald auf: Nikola Karabatic. IMAGO/Beautiful Sports

39 Jahre ist Nikola Karabatic mittlerweile alt, die Wehwehchen dürften auch immer mehr geworden sein - kein Wunder bei dem Pensum, das ein Spieler seines Kalibers über die Jahre hinweg bestritten hat. Eine Saison gibt sich der Rückraumspieler aber noch, dann ist Schluss. Das kündigte der französische Superstar von Serienmeister Paris St. Germain am Freitag an.

Wenn Karabatic eines Tages zurückblicken wird, dann wird auch er feststellen, dass seine Karriere als Spieler vor allem eins war: erfolgreich! Mit Frankreich gewann der Ausnahmespieler dreimal olympisches Gold (2008, 2012 und 2021), die Olympischen Spiele 2024 in Paris sollen dann auch der krönende Abschluss seiner Karriere werden.

"Diese Saison wird meine letzte sein", schrieb der Rückraumspieler in einem offenen Brief, der auf der PSG-Website verbreitet wurde. "Ich beginne mein 22. und letztes Profijahr in den Farben von Paris St. Germain."

Karabatic gewann mit Frankreich alles, was geht - und das mehrfach: Seine drei Goldmedaillen bei Olympischen Spielen machen ihn gemeinsam mit seinen Landsleuten Luc Abalo und Michael Guigou zum erfolgreichsten Handballer der olympischen Geschichte. 2016 in Rio de Janeiro sprang zudem noch Silber heraus.

Harte Zeiten in der Bundesliga

Auch im deutschen Handball hinterließ Titelsammler Karabatic seine Spuren. 2005 war er von Zvonimir Serdarusic zum THW Kiel gelotst worden, mit dem er in den folgenden vier Jahren unter anderem viermal die Meisterschaft (2006 bis 2009), dreimal den Pokal (2007, 2008, 2009) und einmal die Champions League (2007) gewann. Die Königslasse gewann er nicht nur mit Kiel, sondern auch mit Montpellier (2003) und dem FC Barcelona (2015). Seit 2015 spielt er für Paris St. Germain, mit dem er seitdem jedes Jahr französischer Meister wurde.

2007 und 2008 wurde er in Deutschland zum Handballer des Jahres gewählt, doch mit seiner Zeit in der Bundesliga verbindet er nicht nur Gutes. So verriet er, dass er aufgrund der enormen Leistungsdichte und damit einhergehenden Anstrengungen für den Einzelnen keinem Spieler empfehlen könne, "in die Bundesliga zu wechseln"

Spielmanipulation wirft Schatten über tolle Karriere

Der im serbischen Nis geborene Karabatic gilt als kompletter Spieler und war wenig überraschend dreimal Welthandballer (2007, 2014 und 2016). Negative Schlagzeilen gab es aber auch, vor allem wegen eines Manipulationsskandals Anfang der 2010er Jahre. 2015 wurde er schließlich wegen Beteiligung an einer Spielmanipulationen von einem Gericht in Montpellier zu einer Geldstrafe verurteilt. Der Spieler ging in Berufung und bekam in dieser auch noch eine Haftstrafe von zwei Monaten auf Bewährung aufgebrummt. 

Heute ist das lange her - und in Frankreich hat man dem Idol längst vergeben. Seine Erfolge überstrahlen vieles: 15-mal französischer, viermal deutscher und zweimal spanischer Meister. Dazu noch die Triumphe in der Champions League und zahlreiche weitere Titel.

Ins Gedächtnis brannte sich Karabatic aber wegen seiner Erfolge mit der Nationalmannschaft: Bei Weltmeisterschaften gab's viermal Gold (2009, 2011, 2015, 2017), einmal Silber (2023) und zweimal Bronze (2005, 2019), bei Europameisterschaften dreimal Gold (2006, 2010, 2014) und zweimal Bronze (2006, 2018) und dazu die bereits erwähnten olympischen Medaillen. 

Wenn es nach Karabatic geht, soll es nicht dabei bleiben - ein Jahr hat er ja noch, um seine beeindruckende Vitrine mit Pokalen weiter zu füllen.

drm

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