Bundesliga

Frankfurts "Rekord-Transfer": 15,5 Millionen Euro für Berater

Finanzen: Über 300 Millionen Euro Umsatz 2019

Frankfurts "Rekord-Transfer": 15,5 Millionen Euro für Berater

War nicht der "Rekord-Transfer" von Eintracht Frankfurt im letzten Sommer: Die Ablöse von Djibril Sow wurde von den Berater-Honoraren getoppt.

War nicht der "Rekord-Transfer" von Eintracht Frankfurt im letzten Sommer: Die Ablöse von Djibril Sow wurde von den Berater-Honoraren getoppt. imago images

Erstmals in der Klub-Geschichte hat Eintracht Frankfurt beim Umsatz die Marke von 300 Millionen Euro durchbrochen. 301,4 Millionen Euro beträgt der Umsatz im Geschäftsjahr 2019, der Jahresüberschuss liegt bei 36,9 Millionen Euro.

Zurückzuführen sind diese Rekord-Zahlen insbesondere auf die Verkäufe von Sebastien Haller (West Ham United, 50 Millionen Euro) und Luka Jovic (Real Madrid, 60 Millionen Euro). 30 Prozent der Jovic-Ablöse sollen allerdings an dessen Ex-Klub Benfica Lissabon geflossen sein. Auch der Einzug ins Halbfinale der Europa League ließ bei den Hessen die Kasse klingeln. Der 2018/19 in der Europa League erzielte Umsatz beläuft sich auf 44 Millionen Euro, 20 Millionen Euro blieben nach Steuern als Gewinn hängen. Im Geschäftsjahr 2019, auf das sich die DFL-Zahlen beziehen, dürfte es eher noch mehr gewesen sein. Enthalten sind schließlich nicht nur die Erlöse aus den K.-o.-Duellen in der Rückrunde 2018/19 und die Spiele in der Gruppenphase 2019/20, sondern auch die Einnahmen aus den Qualifikationsspielen im vergangenen Sommer, die der Eintracht stets ein volles Haus bescherten. Da der Umsatz 2018/19 bei 201,4 Millionen Euro lag, ist die Steigerung um exakt 100 Millionen Euro auf 301,4 Millionen Euro indes vor allem anhand der Transfers zu erklären.

Berater-Honorare toppen die Ablöse von Djibril Sow

Die Rekord-Verkäufe und die Rekord-Einkäufe bescherten auch einigen Spielerberatern kräftige Einnahmen. 15,5 Millionen Euro überwies die Eintracht 2019 an Berater, im Jahr zuvor waren es noch 3,7 Millionen Euro. Süffisant ausgedrückt könnte man sagen: Die Beraterhonorare sind Frankfurts "Rekord-Transfer", denn der teuerste Neuzugang im Sommer 2019 war Djibril Sow (BSC Young Boys), dessen Ablöse in Höhe von zehn Millionen Euro sich durch Bonuszahlungen aber noch um einige Millionen erhöhen kann. Die Spanne der Beraterhonorare geht in der Bundesliga weit auseinander: Während Borussia Dortmund mit 44,5 Millionen Euro an der Spitze steht, weist der SC Paderborn für die Spielzeit 2018/19 gerade mal 847.000 Euro als Beraterhonorare aus, zahlte diese Summe allerdings als Zweitligist.

Steuern, Personalkosten, Verbindlichkeiten und Eigenkapital gestiegen

Freuen darf sich in Frankfurt auch das Finanzamt, an das die Eintracht 18,7 Millionen Euro überwies. Zur Einordnung: Stärker wurde lediglich der FC Bayern (22,2 Millionen Euro) zur Kasse gebeten. In neue Sphären stieß die SGE auch bei den Personalkosten vor, die sich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018 um über 20 Millionen Euro von 72,2 auf 92,9 Millionen Euro erhöhten. Damit bewegt sich die Eintracht fast auf dem Niveau von Borussia Mönchengladbach (98,6 Millionen Euro). Die Verbindlichkeiten stiegen von 42,8 Millionen Euro auf 95,7 Millionen Euro, was wohl nicht zuletzt auf den 35 Millionen Euro teuren Bau des Profi-Camp zurückzuführen ist. Mehr als verdoppelt hat sich das Eigenkapital: von 30,8 auf 67,9 Millionen Euro. Alle Zahlen beziehen sich freilich auf die Zeit vor der Corona-Krise.

Julian Franzke

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