Bundesliga

Borussia Dortmund: Michael Zorc macht 2022 Schluss

Keine Vertragsgespräche mit Favre

Zorc macht 2022 Schluss

Ein weiteres Jahr bleibt er noch, dann ist endgültig Schluss: Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc.

Ein weiteres Jahr bleibt er noch, dann ist endgültig Schluss: Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc. imago images

In eine neue Saison zu gehen, ohne die Zukunft des Trainers vorab zu klären, galt bisher als Tabu in Dortmund. Um anhaltenden Spekulationen vorzubeugen und ständige Nachfragen zu vermeiden, verlängerte man den Vertrag des Chefcoaches frühzeitig: Lucien Favre erhielt schon im Juni 2019 eine Saison Nachschlag, obwohl sein Arbeitspapier noch bis 2020 lief.

In diesem Sommer weicht die Borussia von ihrer sonst üblichen Herangehensweise ab. Favre wird trotz leiser Zweifel, die sich immer wieder um seine Person ranken, ein drittes Jahr zugestanden - über eine abermalige Zugabe reden die Bosse mit dem Schweizer aber erst "zu gegebener Zeit", wie Michael Zorc am Donnerstag mitteilte. Für Favre ist es ohnehin "zu früh, darüber zu sprechen". Immerhin: Zorc betonte das "intern sehr große Vertrauensverhältnis" mit dem Trainer. Gemeinsam will man in der kommenden Saison "noch einmal angreifen".

Es sollte eigentlich die letzte Spielzeit unter seiner Stabführung sein. Zorc hatte sich mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke darauf verständigt, dass für ihn 2021 der Vorhang fällt. Darüber hatte der kicker schon im April 2018 exklusiv berichtet. Dass Dortmunds Sportdirektor nun doch eine weitere Runde durch die Stadien der Republik dreht, liegt an der Corona-Pandemie. Und daran, dass in herausfordernden und schwierigen Zeiten Zorcs Kompetenz und seine Erfahrung weiter unverzichtbar sind.

Zorc will "einen Jüngeren ranlassen"

2022 wird der dann fast 60-Jährige aber unwiderruflich einen Schlussstrich unter seine Karriere ziehen. Dann will er, wie er im Rahmen der BVB-Spieltagspressekonferenz erklärte, "einen Jüngeren ranlassen", damit man "andere Einflüsse in den Klub kommen lässt". Bis es soweit ist, sei er aber "noch sehr motiviert", versichert Zorc.

Warum er seine ursprüngliche Absicht, den Dienst schon 2021 zu quittieren, aufgegeben hat, begründet er neben der Wertschätzung, die ihm der Klub entgegenbringt, mit der Krise, in der sich der globale Fußball derzeit befindet: "Natürlich hat sich durch die Corona-Situation einiges verändert, und es wird auch verändert bleiben in den kommenden Monaten."

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Thomas Hennecke

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