Bundesliga

Bruno Labbadia wirbt um Nachsicht für Hertha-Torjubel

DFL schließt Sanktionen aus

Labbadia wirbt um Nachsicht: "Torjubel gehört zum Fußball dazu"

Voll in seinem Element: Bruno Labbadia, hier mit einer Ansage an Torvorbereiter Peter Pekarik.

Voll in seinem Element: Bruno Labbadia, hier mit einer Ansage an Torvorbereiter Peter Pekarik. imago images

Mit Keeper Rune Jarstein, Verteidiger Peter Pekarik, Mittelfeldabräumer Per Skjelbred und Stürmer Vedad Ibisevic hatte Labbadia in jedem Mannschaftsteil Erfahrung eingebaut. Ein "Blindflug", den der 54-Jährige angesichts nur weniger Einheiten im Teamtraining prognostiziert hatte, wurde es für die Berliner in Sinsheim keineswegs - oder aber anders interpretiert: Die Hauptstädter bewiesen beim Re-Start ausgezeichnete Orientierung.

Die verordnete Struktur jedenfalls stimmte, die Personalentscheidungen auch: So als Akpoguma Pekariks Volleyabnahme zur Führung ins eigene Tor lenkte (58.) und wenig später der stets gefährliche Kapitän Ibisevic, der Krzysztof Piatek auf die Bank verdrängt hatte, den Doppelschlag perfekt machte (60.).

Wir wussten ja nicht, wo wir stehen, das tut der Mannschaft wahnsinnig gut.

Bruno Labbadia

Natürlich war Labbadia, der später noch das 3:0 durch Matheus Cunha bejubeln konnte (74.), gegenüber "Sky" erleichtert und froh: "Wir wussten ja nicht, wo wir stehen, das tut der Mannschaft wahnsinnig gut." Er hätte versucht, in den bisherigen fünf Wochen einen "Grundstock" zu legen, und ein "Stück weit" hätte man das schon sehen können, wie die Mannschaft das Spiel "geschlossen angegangen ist". Gebraucht habe man diesen Sieg, der unheimlich wichtig für das Selbstvertrauen sei: "Das wird uns helfen für die nächsten Wochen."

Die Freude über die Tore war groß im Team, die empfohlene Abstandsregel wurde von Ibisevic & Co. beim Jubeln zumindest kurzzeitig außer Acht gelassen. Labbadia ("Ich weiß, jeder guckt auf uns") äußerte sich zu diesem sensiblen Thema: Die "Empfehlung der DFL", wie der Coach meinte, sich nach einem Torerfolg mit Umarmungen zurück zu halten, solle man nicht so eng sehen: "Torjubel gehört zum Fußball dazu. Wir sind so oft getestet worden, dass man das glaube ich zulassen könnte. Es wäre auch schade, wenn man gar nicht mehr feiern dürfte, da geht noch mehr kaputt."

DFL: Keine Sanktionen wegen Torjubel

Die DFL hat zu dieser Thematik auch gleich Stellung bezogen und direkt Bestrafungen ausgeschlossen: Der Torjubel von Spielern sei "nicht Bestandteil" des medizinisch-organisatorischen Konzepts. "Zum Thema Torjubel wurden in Ergänzung zum Konzept lediglich Hinweise zur Orientierung gegeben - Sanktionen erübrigen sich daher."

jch

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - Hertha BSC