Bundesliga

Ligabeginn am 9. Mai unwahrscheinlich - DFL diskutiert "Masterplan"

Am Donnerstag wird keine Entscheidung fallen

Ligabeginn am 9. Mai unwahrscheinlich - DFL diskutiert "Masterplan"

Noch ist Abstand angesagt: Die Bayern-Spieler Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Karl-Heinz Rummenigge.

Noch ist Abstand angesagt: Die Bayern-Spieler Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Karl-Heinz Rummenigge. imago images

Die virtuelle Ligaversammlung an diesem Donnerstag (ab 11 Uhr, anschließende Pressekonferenz LIVE! bei kicker.de) kann nicht über einen Restart der Bundesliga entscheiden - das ist der Politik vorbehalten. Um eine einvernehmlichen Lösung mit den Medienpartnern der Liga über die für Anfang Mai geplante Zahlung der noch ausstehenden Fernsehgelder an die 36 Profiklubs kämpfte die DFL noch am Mittwoch - nach kicker-Recherchen liegt von Discovery bzw. DAZN noch keine Zusage für die Zahlung der vierten und letzten Rate für diese Saison vor.

Dass die Liga bereits am 9. Mai wieder beginnen wird, ist unwahrscheinlich. Die Ministerpräsidenten Armin Laschet (NRW) und Markus Söder (Bayern) haben sich am Montagabend für diesen Termin ausgesprochen, das Thema mithin zur Chefsache erklärt. Söder schränkte am Dienstag jedoch ein, "sein grünes Licht" sei an ein Okay des Robert Koch-Instituts (RKI) und von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gebunden.

Die Sportministerkonferenz der Länder (SMK) hatte sich wenige Stunden vor den Signalen von Laschet und Söder in einer Telefonschaltung am Montagmittag auf einen anderen Zeitplan verständigt. Die abschließende Einigung wird aber erst in Form eines Umlaufverfahrens erwartet. Mit der geeinten Position will die SMK am kommenden Donnerstag (30. April) in die Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zur weiteren Öffnung der Gesellschaft in der Corona-Pandemie gehen. Diese Verfahrensweise schließt im Grunde einen Restart allein zeitbedingt am 9. Mai aus!

Zeitpunkt Mitte oder Ende Mai realistisch

Das grundsätzliche "Ja" zur Bundesliga steht - die Frage des "Wann" ist noch nicht beantwortet. Laut SMK wird "die Fortsetzung des Spielbetriebs in der Bundesliga vor leeren Zuschauerrängen nach derzeitigem Diskussionsstand ab Mitte oder Ende Mai wieder für vertretbar angesehen". Die SMK-Vorsitzende, Bremens Sportsenatorin Anja Stahmann, nennt dabei folgende Voraussetzungen: "Die DFL muss dabei strengste hygienische und medizinische Voraussetzungen schaffen, durchsetzen und mit geeigneten Maßnahmen überprüfen." Und die Vereine müssten zudem ihren Beitrag leisten, dass sich bei Geisterspielen "auch im Umfeld der Stadien keine Fangruppen" sammeln.

Konzept zu "Sonderspielbetrieb im Profifußball" wird diskutiert

Die Task Force Sportmedizin von DFL und DFB hat am 15. April auf 41 Seiten ein Konzept über die erforderlichen Vorgaben für einen "Sonderspielbetrieb im Profifußball" vorgelegt. Dieses Konzept wird von Politikern als schlüssig bezeichnet und auf der Ligakonferenz an diesem Donnerstag ausführlich zur Diskussion stehen. Denn dessen unabdingbare und konsequente Umsetzung verlangt den Klubs die Bewältigung logistischer und struktureller Herausforderungen ab.

Dieser Masterplan der Task Force schließt mit der Anlage "Verwendung Vorgaben nach Formaten". Was als Vorgabe für die Testverfahren entworfen ist, kann auch als Zeitachse für den Restart des gesamten Profifußballs verstanden werden. In der Reihenfolge werden zunächst Bundesliga und 2. Liga vor der 3. Liga geführt, es folgen Frauen-Bundesliga, DFB-Pokal und Länderspiele. DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius äußerte sich zuversichtlich, dass ab September wieder Länderspiele der Nationalmannschaften möglich sind - selbstverständlich ohne Stadionbesucher.

DFB-Pokal am Freitag ein Thema

Sollten sich die bestehenden Konzepte für die Bundesliga bewähren, könnte laut SMK "der Spielbetrieb mit zeitlicher Verzögerung auf die 3. Liga, die Frauen-Bundesliga und den DFB-Pokal ausgeweitet werden". Wann die Halbfinals im DFB-Pokal, die eigentlich am Dienstag und Mittwoch dieser Woche stattfinden sollten, und das für den 23. Mai vorgesehene Pokalfinale in Berlin tatsächlich ausgespielt werden können, wird Thema der DFB-Präsidiumssitzung am Freitag sein.

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Rainer Franzke