Bundesliga

Nach der Absage: Wie sieht es in der Bundesliga aus?

Mitgliederversammlung der DFL am Montag

Nach der Absage: Wie sieht es in der Bundesliga aus?

Das Ende einer Dienstreise: Der HSV fährt wieder heim.

Das Ende einer Dienstreise: Der HSV fährt wieder heim. picture alliance

"Angesichts der Dynamik des heutigen Tages mit neuen Corona-Infektionen und entsprechenden Verdachtsfällen in direktem Zusammenhang mit der Bundesliga und 2. Bundesliga hat das Präsidium der DFL Deutsche Fußball Liga kurzfristig beschlossen, den ursprünglich heute beginnenden 26. Spieltag in beiden Ligen zu verlegen", hieß es rund zwei Stunden vor Anpfiff in der 2. Liga am Freitagnachmittag um 16.13 Uhr. Wenige Stunden zuvor hatte die DFL noch auf der Austragung des Spieltags beharrt und dafür viel Kritik - auch von Spielern - hinnehmen müssen.

Der Hamburger SV war bereits in Fürth, wo er am Freitagabend zwei Stunden vor dem Anpfiff von der Absage erfuhr. Das Team reiste noch Abend zurück in die Hansestadt und bekam vorerst für drei Tage frei. Der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann zeigte trotz der späten Absage zum "Wohl der Gesellschaft" Verständnis für die Einstellung des Spielbetriebs. Die Spieler haben jetzt mindestens drei Tage frei.

Durch die kurzfristige Pressemitteilung erfuhr auch Hertha BSC erst auf der Busfahrt zum Flughafen, dass die Partie am Samstag in Hoffenheim nicht stattfinden wird. Das Team konnte aber immerhin noch rechtzeitig wieder umkehren. "Auch wenn die Meldung zur Verlegung kurzfristig kam, so ist die Entscheidung dennoch nachvollziehbar", kommentierte Geschäftsführer Sport Michael Preetz. Ohnehin war die Zustimmung aus der Liga groß. Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sprach von der größten Krise des deutschen Fußballs.

Bei vielen Vereinen ging es am Samstag trotz der Absage vorerst mit dem - natürlich nichtöffentlichen - Trainingsbetrieb weiter. Bei Union Berlin oder Fortuna Düsseldorf gab es nach der Einheit am Samstagmorgen allerdings für den Sonntag frei. Die Hertha teilte mit, den Trainingsbetrieb der Profis vorerst planmäßig aufrechtzuerhalten.

Eberl: "Auf diesen Termin stellen wir unsere Planungen ab"

Auch in Gladbach geht es nach zwei freien Tagen am Dienstag in die Trainingswoche, ehe von Freitag an drei freie Tage anstehen. Laut vorläufigem Plan ist die nächste Partie derzeit für den 3. April bei Werder Bremen angesetzt. "Auf diesen Termin stellen wir momentan unsere Planungen ab. Das Spiel in Bremen ist in drei Wochen, es macht also keinen Sinn, die Spieler jetzt für einen längeren Zeitraum in den Urlaub zu schicken. Wir müssen die Mannschaft gesund und fit halten und wir wollen gut vorbereitet sein, wenn wieder gespielt werden kann", erklärte Borussias Sportdirektor Max Eberl.

Leipzig erteilt Reiseverbot - Keine Playstationabende

In Leipzig wurde nach dem Training am Samstag das Team mit klaren Regeln nach Hause geschickt. Nach zwei freien Tagen am Sonntag und Montag sollen die Spieler ab Dienstag nach individuellen Plänen wieder trainieren. Auslandsreisen sind den Spielern verboten, alle sollen sich nur im näheren Umfeld bewegen und unnötige Kontakte vermeiden. Dies gilt im Übrigen ganz explizit auch für gemeinsame Playstationabende der Spieler. Derzeit ist geplant, dass es ab Freitag wieder mit gemeinsamem Training weitergeht.

Mainz sagt Mitgliederversammlung ab

In Mainz musste derweil die für den 20. April angesetzte außerordentliche Mitgliederversammlung abgesagt werden. Die Absage erfolgt aufgrund eines Beschlusses der Stadt Mainz hinsichtlich der Austragung von Großveranstaltungen. Auf der Mitgliederversammlung sollten unter anderem Pläne zum Bau der neuen Geschäftsstelle am Bruchweg vorgestellt werden.

Wie geht es weiter? Montag und Dienstag bringen Klarheit

Doch wie geht es in den Ligen konkret weiter? Unausweichlich scheint derzeit eine Aussetzung des Spielbetriebs bis Donnerstag, den 2. April. Am Montag wird die Mitgliederversammlung über diesen Vorschlag des DFL-Präsidiums entscheiden müssen. Ziel bleibt bisher weiterhin die Saison bis Sommer zu Ende zu spielen. Dies solle laut DFL "aus sportlichen Gesichtspunkten, aber insbesondere auch weil eine vorzeitige Beendigung der Saison für einige Klubs existenzbedrohende Konsequenzen haben könnte", gemacht werden. Allerdings laufen viele Verträge bei den Vereinen nur bis 30. Juni.

Kommt die Absage der EM?

Weiterhin stellt sich die Frage, ob die EM überhaupt noch ausgetragen werden kann. Vielleicht fällt diese Entscheidung bereits am Dienstag, dann kommt die UEFA zu einer Krisensitzung zusammen. "Ich gehe fest davon aus, dass wir am Dienstag konkret Bescheid wissen, was mit der Europameisterschaft passiert und was mit den Länderspielen passiert", sagte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius. Dann geht vielleicht auch für die nationalen Ligen ein neues zeitliches Fenster auf.

Im Ticker: Coronavirus und der Sport

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