Regionalliga

Türkgücü München: Drittliga-Heimspiele in NRW?

Bayerischer Klub erwägt vorübergehenden Umzug in den Westen

Türkgücü München: Drittliga-Heimspiele in NRW?

Heimspielstätte gesucht: Türkgücü München.

Heimspielstätte gesucht: Türkgücü München. imago images

Türkgücü ist als Tabellenführer der Regionalliga Bayern (aktuell acht Punkte Vorsprung auf Verfolger Schweinfurt) auf dem besten Weg in die 3. Liga. Die Stadionfrage in München ist allerdings eine komplizierte: Türkgücü verfügt über kein eigenes Stadion, die beiden vergangenen Jahre spielte der Verein auf der Anlage des SV Heimstetten, seit der Rückrunde teilt er sich das Stadion an der Grünwalder Straße mit den Drittligisten TSV 1860 München und Bayern II. Drei Vereine, eine Liga, ein Stadion - klingt nach einem logistischen Problem.

"Ich weiß, dass wir in München stören", sagte Präsident Hasan Kivran der "Süddeutschen Zeitung". Deshalb will Türkgücü im Falle eines Aufstiegs seine Heimspiele womöglich im Westen Deutschlands austragen. "Dort hätten wir wahrscheinlich mehr Zuschauer, weil es auch mehr Derbys gäbe", meinte Kivran und rechnete vor: "Die Reisekosten, die wir dann nicht nur bei Auswärts- sondern auch bei Heimspielen hätten, müssten wir ja wieder reinholen."

Kivran nennt Essen, Duisburg und Düsseldorf

Zur möglichen Alternative Unterhaching - die SpVgg spielt ebenfalls drittklassig - sagte Kivran: "Wenn wir eine ähnliche Miete in Haching zahlen wie in Essen, Duisburg oder Düsseldorf, bringt uns Haching nichts. Im Gegenteil: Dort hätten wir weniger Zuschauer." Bereits zuvor hatte die SpVgg erklärt, ihr Stadion nicht für eine "dauerhafte oder auch zeitweise Untervermietung an den TSV 1860 München" zur Verfügung stellen zu wollen.

Am 2. März muss Türkgücü die Lizenzierungsunterlagen einreichen, "und es ist ein Teil davon, das Stadion anzugeben", sagte Kivran. Offizielle Gespräche mit Stadionbetreibern in Westdeutschland hätte es noch keine gegeben. Außerdem betonte der Präsident: "Wir reden nicht von einem Ortswechsel. Der Gedanke ist: Für eine Engpassphase in der Stadt würden wir ausweichen."

DFB: Umzug nicht möglich

Inzwischen hat der DFB der Idee eine klare Absage erteilt. "Ein solcher Umzug von Türkgücü München zum Beispiel nach Nordrhein-Westfalen ist nicht möglich", sagte Heike Ullrich, zuständige Direktorin Vereine, Verbände und Ligen beim DFB. "Die Regularien beinhalten zwar, dass Ausnahmen vom Ausschuss 3. Liga genehmigt werden können. Hier muss aber eine räumliche Nähe zum Sitz des Klubs gewährleistet sein."

cfl