Bundesliga

FCA: Die Zweifel an Schmidt wachsen

Augsburg: Das 1:5 erhöht den Druck auf den Trainer

FCA: Die Zweifel an Schmidt wachsen

Ratlos nach der Pleite in Mönchengladbach: Martin Schmidt.

Ratlos nach der Pleite in Mönchengladbach: Martin Schmidt. imago images

Das ernüchternd leidenschaftslose 0:3 gegen Bayer Leverkusen war für den FCA bereits ein Rückschritt. In Gladbach kam es nun noch schlimmer. Besonders erschreckend waren die ersten 15 Minuten: Zweikampfverhalten, Abstimmung und Raumaufteilung waren schlicht nicht bundesligatauglich. Schmidt musste hinterher erneut "zwei, drei Schritte zurück in einem Spiel, in einer Viertelstunde" konstatieren.

"Das ist schwierig zu verstehen", meinte der 52-Jährige und kündigte an, alles zu hinterfragen: "Das Team, ich mich selbst, das Trainerteam, die Herangehensweise. Waren wir zu offen? Haben wir uns zu viel zugemutet?" Nach der indiskutablen Vorstellung in Gladbach rückt auch Schmidt selbst immer mehr in den Fokus.

Sieben Spieltage sind nach einem gravierenden Umbruch im Sommer gewiss kein langer Bewertungszeitraum für die Arbeit eines Trainers, zumal mehrere wichtige Neuzugänge erst im August verpflichtet wurden. Und dennoch wachsen mit jeder Niederlage die Zweifel an Schmidt - auch innerhalb der Mannschaft. Der Druck auf den Trainer nimmt nach nur fünf Punkten aus sieben Spielen zu. Von einer "kontinuierlichen Leistungssteigerung", die er kürzlich um Geduld bittend versprach, ist genauso wenig zu sehen wie von einer Stabilisierung der Defensive.

Dürftige Bilanz

Schmidt gab der Mannschaft im April den richtigen emotionalen Impuls, sein Start mit zwei Siegen war famos. Doch danach holte der FCA aus elf Spielen nur noch einen weiteren Dreier und insgesamt sechs Punkte - eine äußerst dürftige Bilanz. Noch bedenklicher ist der Schnitt von 3,18 Gegentoren pro Spiel in diesem Zeitraum. Aktuell stellt Augsburg mit 19 kassierten Treffern (wie Paderborn) die anfälligste Defensive der Liga.

Klar ist: Ein Scheitern von Schmidt würde auch auf Stefan Reuter zurückfallen. Der Manager hat den Schweizer als richtigen Mann auserkoren und ihm die Umgestaltung des Kaders anvertraut, der nun deutlich Schmidts Handschrift trägt. In der Regel steht Reuter nach Spielen für Fragen zur Verfügung. In Gladbach tat er dies nicht.

David Bernreuther

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - FC Augsburg