Bundesliga

Hoffenheims feiges Manöver mit Grifo

Ein Kommentar von kicker-Redakteur Carsten Schröter-Lorenz

Hoffenheims feiges Manöver mit Grifo

Darf gegen Hoffenheim laut Vereinbarung nicht spielen: Vincenzo Grifo.

Darf gegen Hoffenheim laut Vereinbarung nicht spielen: Vincenzo Grifo. imago images

Übernächsten Sonntag gastiert Freiburg in Hoffenheim. Man stelle sich vor, Grifo wäre bei einem SC-Sieg der entscheidende Mann. Jener italienische Nationalspieler, mit dem es im dritten Anlauf in Hoffenheim nicht geklappt hat - aus welchen Gründen auch immer. In diesem Szenario stünde die TSG blöd da.

Dass sie so etwas verhindern möchte, ist nachvollziehbar. Und dazu hatte Hoffenheim alle Möglichkeiten. Die erste: Grifo wird trotz intensivem Wechselwunsch nicht freigegeben, läuft für die TSG auf und trägt bestenfalls zu einem Erfolg gegen Freiburg bei. Die zweite: Er sitzt auf der Bank oder der Tribüne. Die dritte: Wenn er doch für den Gegner spielt, wird er mit sportlichen Mitteln bekämpft. So viel Zutrauen in die eigenen Stärken gegen einen Akteur, der zuletzt zweimal nicht gut genug für den eigenen 20er-Spieltagskader war, sollte Hoffenheim haben.

Wenn der Klub Grifo aber aus freien Stücken transferiert, dafür auch noch etwa sieben Millionen Euro kassiert, den Deal aber kurz vor Ende der Transferperiode an eine solche Bedingung knüpft, wirft das viele kritische Fragen auf. Ist es eine Retourkutsche in Richtung eines Spielers, der aus TSG-Sicht zum wiederholten Mal zu wenig Geduld mitbrachte, sich durchzusetzen und womöglich auch etwas bockig auf einen endgültigen Wechsel drängte? Oder ist es vor allem die Angst vor einem Freiburger Matchwinner Grifo?

Dieses Manöver wirkt jedenfalls feige, ein bisschen kindisch und widerstrebt dem Sportsgeist. Unabhängig davon, dass eine solche Vereinbarung rechtlich nichts an Grifos allgemeiner Spielberechtigung ändert. Die Freiburger werden sie jedoch nicht brechen. Sie hätten sich nicht darauf einlassen müssen - was man auch kritisieren kann - haben sie jedoch akzeptiert, um einen Wunschspieler zu bekommen, von dessen Wirken sie sich langfristig viel versprechen - und nicht nur in einer Partie.

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kicker-Redakteur Carsten Schröter-Lorenz

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