Bundesliga

"Mal rechts, mal links, mal innen: Darauf hatte ich keinen Bock mehr"

Neu-Augsburger Jedvaj will sich für die EURO 2020 empfehlen

"Mal rechts, mal links, mal innen: Darauf hatte ich keinen Bock mehr"

Vor seinem ersten Einsatz mit Augsburg: Tin Jedvaj.

Vor seinem ersten Einsatz mit Augsburg: Tin Jedvaj. imago images

"Schon", sagt Jedvaj auf die Frage, ob er denn glaube, am Samstag gegen Union Berlin in der Startelf zu stehen. Damit dürfte er recht haben, die Leihgabe von Bayer Leverkusen wird aller Voraussicht nach beim Anpfiff auf dem Platz stehen. Und trotz seiner Vielseitigkeit ist auch klar, wo er eingesetzt wird. "Meine Position ist Innenverteidiger", sagt er kurz und knapp.

Jedvaj macht keinen Hehl daraus, dass er sich dort und nirgends anders sieht. Vor seinem Wechsel habe er viel mit Trainer Martin Schmidt und Sportdirektor Stefan Reuter gesprochen, über "den Plan, die Taktik, die Philosophie, und was sie mit mir vorhaben". Offenbar wird man ihm beim FCA den Wunsch erfüllen, in der Abwehrzentrale zum Einsatz zu kommen.

Keinen "Bock" mehr aufs Rotieren bei Bayer

Das war in Leverkusen nicht so. Defensiv-Allrounder Jedvaj wurde dort eingesetzt, wo er gerade gebraucht wurde. Und das scheint ihn gewaltig gewurmt zu haben: "Einmal rechtsaußen, einmal linksaußen, einmal innen: Darauf hatte ich keinen Bock mehr", sagte er in Bezug auf seine Einsätze bei der Werkself und erinnerte gleich einmal daran, dass ja schließlich Stephan Lichtsteiner vom FCA für die rechte Seite verpflichtet wurde. Es ist aber nicht nur die Hoffnung auf Einsätze auf der Wunschposition, die Jedvaj zu einem Wechsel bewogen hat. In Augsburg sieht er einen "Verein mit noch viel Luft nach oben", gegen den sich auch Leverkusen häufig schwer getan habe. "Dieses Team hat Potenzial", so Jedvaj.

Jedvajs Sternstunde gegen Spanien

Über regelmäßige Einsätze mit Augsburg will sich der Kroate zudem für die EM 2020 empfehlen, wegen diverser Verletzungen hatte er bei Bayer fast zwei gesamte Spielzeiten verpasst. "Ich will in guter Form sein für diese Saison, das ist auch für mich persönlich wichtig", so der Abwehrmann. "Ich wollte einen Verein, bei dem ich jedes Wochenende auf meiner Position spiele." Jedvaj kam bei der WM 2018 in der Vorrunde gegen Island (2:1) einmal zum Einsatz (kicker-Note 3,5), durfte sich am Ende die Silbermedaille umhängen. Sein persönliches Highlight ist aber sein Spiel gegen Spanien im November 2018 in der Nations League. Beim 3:2 gelang ihm das zwischenzeitliche 2:1 und schließlich in der 93. Minute der 3:2-Siegtreffer. "Er war der Hauptdarsteller in einem packenden Krimi", schrieb damals die Tageszeitung "Vecernji list".

Man merkt Jedvaj an: Das Nationalteam liegt ihm am Herzen. "Jedes Spiel ist etwas Besonderes", sagt er nicht von ungefähr. Ein erstes Empfehlungsschreiben an Trainer Zlatko Dalic kann er am Samstag abgeben. Aufsteiger Union Berlin ist zu Gast in seiner neuen Heimat. Von einem Pflichtsieg kann für ihn aber keine Rede sein. "Die Berliner haben hart gearbeitet, um in die Bundesliga zu kommen", sagt der 23-Jährige. "Und die wollen hier bleiben."

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