DFB-Pokal

Blamage in Verl: Ein fatales Signal

Augsburg: Erschreckender Auftritt beim Pokal-Aus

Blamage in Verl: Ein fatales Signal

Martin Schmidt: In Verl setzte es Rückschläge für den FCA.

Martin Schmidt: In Verl setzte es Rückschläge für den FCA. imago images

Martin Schmidt hatte seine Mannschaft durchaus gewarnt. Vor der Partie in Verl hatte der Trainer explizit darauf hingewiesen, dass es gegen den Underdog auf Mentalität und Kampf ankommen werde. Und darauf, dass der Viertligist mit hohem Pressing und schnellem Spiel in die Spitze starten werde. Genutzt hat das jedoch nichts. "Wir haben alles angesprochen und sind trotzdem reingefallen", lautete Schmidts Fazit nach dem verdienten Pokal-Aus und einem erschreckend schwachen Auftritt.

Seine Profis schafften es nicht, den Kampf gegen den Viertligisten anzunehmen, es fehlte an Aggressivität und Tempo, an Konsequenz und Bereitschaft. Ein fatales Signal, das die guten Vorsätze der Vorbereitung konterkariert. Alles soll besser werden nach einem Jahr, in dem der FCA immer wieder die nötige Einstellung und Mentalität vermissen ließ. Nur war davon im ersten Pflichtspiel der neuen Saison leider nichts zu sehen. "Wir sind total enttäuscht. All das, was wir nicht machen wollten, haben wir gemacht. Unter dem Strich war das eindeutig zu wenig", konstatierte Manager Stefan Reuter.

"Verl war die aggressivere Mannschaft und hat verdient gewonnen", gab Kapitän Daniel Baier zu - ein genauso richtiges wie bezeichnendes Bekenntnis. Augsburg ließ Grundlegendes vermissen. Die Defensive präsentierte sich haarsträubend und ohne Abstimmung, die Offensive bot nur Stückwerk. Es brauchte schon einen schmeichelhaften Elfmeter, um Verl in der Schlussphase wenigstens für ein paar Minuten ins Wanken zu bringen.

Der desolate Auftritt in Ostwestfalen gibt eine Woche vor dem Ligaauftakt beim BVB Anlass zu Bedenken. Wenn die Gegenspieler nicht mehr Schallenberg und Haeder heißen, sondern Reus und Hazard, werden auf den FCA noch größere Probleme zukommen. "Wir haben sehr viel Arbeit, sonst gibt es in Dortmund ein böses Erwachen", mahnt Schmidt.

Es stellt sich die Frage nach der Qualität

Aufwachen müssen allerdings auch die Verantwortlichen. Nach dem Umbruch im Sommer ist fraglich, ob der aktuelle Kader den Ansprüchen in der Bundesliga genügt, gerade in der Abwehr fehlt Qualität. Die Innenverteidigung mit Neuzugang Marek Suchy und Rückkehrer Tim Rieder offenbarte schon gegen einen Viertligisten eklatante Schwächen in Sachen Tempo und Abstimmung. Im Abwehrzentrum und rechts hinten, wo sich Georg Teigl mehrmals austanzen ließ, ist Verstärkung dringend notwendig. Zudem leistete sich Linksverteidiger Mads Pedersen nicht nur vor dem 0:1 einen bösen Ballverlust, auch die Doppelsechs mit Baier und Carlos Gruezo verlieh im Zentrum keine Stabilität. Tomas Koubek, die neue Nummer 1, gab ein Debüt mit Licht und Schatten. Reuter und Schmidt haben in den kommenden Wochen noch viel zu tun, damit die neue Saison nicht wieder so unruhig wird wie die alte.

David Bernreuther