Europa League

Klopp bleibt "so normal wie möglich"

Liverpools Trainer hofft auf den letzten Schritt im Finale

Klopp bleibt "so normal wie möglich"

Letzte Anweisungen im Training in Basel: Liverpools Trainer Jürgen Klopp.

Letzte Anweisungen im Training in Basel: Liverpools Trainer Jürgen Klopp. Getty Images

Aus Basel berichtet Jörg Jakob

Wie bereitet man sich auf solch ein bedeutendes Finale vor? "So normal wie nur möglich", antwortet der 48-Jährige. Doch schon am Montag, also einen Tag früher als in der Europa League bisher üblich, sind die Reds angereist. Aber das, so lenkt Klopp ab, "lag nur daran, dass wir zuhause ständig nach Tickets gefragt werden, und gar keine mehr haben ..."

Spielersteckbrief Milner
Milner

Milner James

Spielersteckbrief J. Henderson
J. Henderson

Henderson Jordan

Europa League - Halbfinale
mehr Infos
Trainersteckbrief Klopp
Klopp

Klopp Jürgen

Und wie erlebt er den Ansturm und die Unterstützung der Fans in Basel? "Wegen mir kommen sie sicher nicht, sondern für das Team und den Klub", sagt Klopp. Und überhaupt: "Wir kennen doch die Hingabe unserer Fans. Manchmal müssen sie nicht einmal viel reisen, weil sie es sie dort schon gibt, wo wir hinkommen, wie wir in Kasan gesehen haben."

Rubin Kasan. Das 1:1 im Gruppenhinspiel war Klopps Heimspielpremiere an der Anfield Road. Und bis zu diesem Finale nun in der Schweiz, so Klopp, "haben sich immer wieder Probleme aufgetan, aber wir haben sie alle gelöst. Das Team hat sich wirklich gut entwickelt." Und er fügt an: "Als ich ankam, war ich überzeugt von der Qualität der Spieler, obwohl es allseits große Zweifel gab. Jetzt können sie den letzten Schritt machen und etwas Großes erreichen. Das freut mich."

Es haben sich immer wieder Probleme aufgetan, aber wir haben sie alle gelöst.

Jürgen Klopp

Diese positive Entwicklung rückt freilich in den Schatten, wenn Liverpool nach dem achten Rang in der Liga - seit dem Wiederaufstieg 1962 hat der Klub nie einen schlechteren Rang belegt - dieses kleinere europäische Finale verliert und die Hintertür zur Königsklasse verschlossen bleibt.

Könnte diese erste Saison mit Klopp am River Mersey auch ohne Silberware noch als Erfolg gewertet werden? "Keiner würde das so nennen", sagt der frühere Dortmunder Meistertrainer. "Gemessen an der großen Geschichte des FC Liverpool würde diese Saison in ein paar Jahren sicher nicht herausragen, nur weil es einige wirklich coole Spiele gab."

Jordan Henderson: "Höheres Level" dank Klopp

Jordan Henderson, nennt die Fortschritte, die das Team gemacht habe, "gewaltig". Mehr noch: "Klopp hat alle Spieler auf ein höheres Level gebracht." Der Kapitän, der sich im Viertelfinalhinspiel in Dortmund (1:1) verletzte, hat am Sonntag in West Bromwich ein knapp halbstündiges Comeback gefeiert und rechnet zunächst mit einem Platz auf der Bank.

Zu den auffälligen Leistungsträgern zählte zuletzt James Milner, der in die Rolle des Spielführers schlüpfte und beim 4:3-Wunder gegen Dortmund an drei der vier Treffer der Reds beteiligt war. "Jetzt wollen wir es zu Ende bringen. Es geht zuallererst darum, einen Titel zu gewinnen. Es wäre der erste für diesen Kader und mit dem neuen Manager." Und wohl nicht "normal".