Im Frühjahr 2011 gehörten sie gemeinsam zu jenem berühmten Lehrgang, aus dem gleich eine ganze Reihe heute bekannter und erfolgreicher Trainer hervorgingen. Neben den beiden aktuell in der Bundesliga tätigen Markus Gisdol (Hoffenheim) und Markus Weinzierl (Augsburg) oder dem neuen Löw-Assistenten Thomas Schneider drückten auch Tayfun Korkut und Roger Schmidt zum Erwerb ihrer Lizenz beim DFB gemeinsam die Schulbank.
In der Tat sei es dabei zugegangen "wie in einer Klasse", schildert Korkut die damalige Zeit. "Mit dem einen hat man etwas weniger zu tun, mit dem anderen etwas mehr." Schmidt sei für den 96-Trainer Letzteres gewesen. "Und es hat sich auch nach dem Lehrgang ergeben, dass wir einen freundschaftlichen Kontakt haben."
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Trainersteckbrief Korkut
Trainersteckbrief Schmidt
Ganz gegen die Gepflogenheiten
Einen so guten sogar, dass beide in dieser Woche zum Hörer griffen und vor dem direkten Duell miteinander sprachen. Nicht ganz den Gepflogenheiten der Branche entsprechend, aber für Korkut auch nicht weiter ungewöhnlich: "Ganz normal, dass es ein solches Telefonat gibt und man sich nicht in einer Ecke verschanzt. Es zeigt auch den Respekt voreinander."
In die Karten schauten sich die beiden Trainer freilich nicht. "Wir mussten lachen, weil es auch kurz darum ging, ob wir uns die Aufstellungen für das Wochenende jetzt schon durchgeben. Damit es auch fair bleibt zwischen uns zweien . . .", schmunzelt Korkut, der allerdings selbst noch nicht ganz sicher ist, welche Formation für den angestrebten Heimsieg die richtige sein wird.
Die drei Punkte sollen in Hannover bleiben
Dass er seinen Freund am Spieltag mit einer Niederlage in Richtung Leverkusen verabschieden will, sei jedoch sicher - und ebenfalls etwas ganz Normales. Er freue sich, Schmidt zu sehen, aber: "Es geht um die Mannschaft, es geht um den Verein und die Punkte, die man einfahren will. Einmal gewinnt man, das nächste Mal verliert man. Das ist so."
Hannover wollte Schmidt verpflichten
Eine zusätzliche Pikanterie über die Männerfreundschaft an der Linie hinaus gibt es freilich am Samstag: Mit dem jetzigen Bayer-Coach trifft Korkut einen Kollegen, der fast an seiner Stelle den Platz auf dem Trainerstuhl in Hannover bekommen hätte. Nach dem Aus für Mirko Slomka vor knapp einem Jahr war 96 auch auf den damals in Österreich erfolgreichen 47-Jährigen gestoßen. Eine Verpflichtung Schmidts scheiterte unter anderem daran, dass dieser nicht aus seinem noch laufenden Vertrag bei RB Salzburg herauszubekommen war. Hannovers Trainersuche führte somit zu Korkut - kein schlechter Ausgang, wie sich längst gezeigt hat.
