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WM-Qualifikation in Europa, 6. Spieltag: 50-Meter-Tor von Schweden gegen Frankreich - Arjen Robben trifft für Holland

WM-Quali am Freitag: Cristiano Ronaldo schnürt Doppelpack

50-Meter-Tor von Schweden - Robben trifft

Schoss Schweden mit einem traumhaften Distanzschuss zum Sieg gegen Frankreich: Ola Toivonen.

Schoss Schweden mit einem traumhaften Distanzschuss zum Sieg gegen Frankreich: Ola Toivonen. imago

Gruppe A: 50-Meter-Tor katapultiert Schweden an die Spitze

Im schwedischen Solna - dem Spielort des jüngsten Europa-League-Finals zwischen Ajax Amsterdam und Manchester United (0:2) - gastierte Tabellenführer Frankreich beim direkten Verfolger Schweden. In einer lange Zeit umkämpften Partie sorgte Giroud nach über einer halben Stunde mit einem Traumtor für die französische Führung: Eine hohe Flanke nahm der Arsenal-Angreifer zunächst technisch sauber an, prügelte das Leder dann oben rechts in den Winkel (37.). Doch die Freude auf Seiten der Equipe Tricolore währte nur kurz, nur sechs Minuten später war Durmaz zur Stelle: Der in Frankreich beim FC Toulouse unter Vertrag stehende Schwede netzte noch vor der Halbzeit zum Ausgleich ein (43.).

WM-Qualifikation Europa - 6. Spieltag
mehr Infos
WM-Qualifikation Europa - Tabelle - Gruppe A
Pl. Verein Punkte
1
Schweden Schweden
13
2
Frankreich Frankreich
13
3
Niederlande Niederlande
10
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Toivonen

Toivonen Ola

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Robben

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Richtig ansehnlich wollte die Begegnung auch im zweiten Spielabschnitt nicht werden, es schien bei der Punkteteilung im Spitzenspiel zu bleiben - doch dann lief die vierte Minute der Nachspielzeit: Toivonen hebelte den Ball von der Mittellinie und damit über das halbe Feld ins Tor und schoss Schweden an die Tabellenspitze. Zuvor hatte Frankreichs Keeper Lloris den Ball außerhalb seines Sechzehners ungenau geklärt.

Oranje wieder im Geschäft

Der neue Bondscoach Dick Advocaat stand bereits im ersten Spiel seiner "WM-Mission" unter Zugzwang, rangierte die Niederlande vor dem sechsten Spieltag doch mit sechs Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Frankreich auf dem vierten Platz. Und obwohl die Elftal von Beginn an das Zepter in die Hand nahm, entpuppten sich die Gäste aus Luxemburg als unbequemer Gegner - in Führung ging trotzdem der Favorit: Der Münchner Flügelflitzer Robben sorgte nach feinem Steilpass in der 21. Minute für das 1:0. Noch vor der Pause erhöhte Oranje durch einen strammen Sneijder-Rechtschuss von der Strafraumgrenze (34.). Der Mittelfeldmann von Galatasaray absolvierte gegen Luxemburg übrigens sein 131. Länderspiel und löste damit Edwin van der Sar als Rekordnationalspieler der Niederlande ab.

Markierte das 1:0: Arjen Robben.

Markierte das 1:0 für die Niederlande: Bayern-Dribbelkünstler Arjen Robben. Getty Images

Im zweiten Durchgang war die Messe dann spätestens nach dem Tor von Wijnaldum gelesen, der die legere Abwehrarbeit der Gäste bestrafte (62.). Auch beim vierten Gegentreffer sah die Defensive der Luxemburger schlecht aus: Der eingewechselte Promes kam vier Minuten nach seiner Hereinnahme sträflich frei zum Kopfball (70.). Janssen setzte mit einem Foulelfmeter den Schlusspunkt (84.).

Die Niederlande haben somit ihre Pflichtaufgabe erfüllt und dürfen sich zudem über Schützenhilfe aus Weißrussland freuen. Durch den 2:1-Sieg gegen Bulgarien kletterte die Elftal auf den dritten Platz und sitzt bei drei Punkten Rückstand dem Spitzenduo Schweden/Frankreich im Nacken.

Gruppe B: Schweiz erfüllt Pflichtaufgabe - Portugal bleibt dank CR7 dran

Die Schweiz reiste als Spitzenreiter der Quali-Gruppe B nach Torshavn. Die Pflichtaufgabe auf den Färöern gingen die Eidgenossen mit den vier Bundesliga-Profis Sommer (Gladbach), Djourou (Hamburg), Mehmedi (Leverkusen) und Seferovic (Frankfurt) in der Startelf an. Später kam noch Zuber (Hoffenheim) von der Bank. Die Atlantik-Insulaner rührten von Beginn an Beton an, während die Nati mit viel Ballbesitz versuchte, dieses Bollwerk aufzuweichen. Viel lief bei den Eidgenossen über Wirbelwind und Ballverteiler Shaqiri, der die rechte Bahn beackerte. In der 36. Minute fanden die Gäste dann eine Lücke: Xhaka ließ nach einem Doppelpass mit Dzamaili noch zwei Gegenspieler aussteigen und traf dann mit einem strammen Flachschuss zum 1:0 (36.). Im zweiten Durchgang schlüpfte Dzemaili erneut in die Rolle des genialen Vorbereiters und steckte für den durchgestarteten Shaqiri durch, der frei vor dem Tor auf 2:0 stellte (59.).

Cristiano Ronaldo

Traf in Lettland zweimal: Champions-League-Sieger und Europameister Cristiano Ronaldo. Getty Images

Dranbleiben an der Schweiz hieß es gleichzeitig für Europameister Portugal um den frisch gebackenen Champions-League-Sieger Cristiano Ronaldo. Die Seleccao war zu Gast in Riga - und die aktivere Mannschaft gegen Letten, die sich lange tapfer wehrten. Den Bann brach natürlich CR7, der instinktiv richtig stand: Eine Flanke von Andre Gomez köpfte Fonte an den rechten Pfosten, von wo aus die Kugel zu Ronaldo sprang, der freistehend aus der Nahdistanz per Flugkopfball das 1:0 erzielte (41.). Den richtigen Riecher hatte der Europameister auch nach dem Seitenwechsel: Eine abgefälschte Quaresma-Flanke köpfte der Kapitän aus zwei Metern zum 2:0 über die Linie (63.). Für die Balten kam es gar noch dicker: Nach einem kurz ausgeführten Abstoß verlor Gorkss den Ball als letzter Mann an Andre Silva, der nach schnellen Pässen über William Carvalho und CR7 auf 3:0 erhöhte (67.).

Andorra überrascht

Im dritten Spiel der Gruppe B landete Fußballzwerg Andorra eine faustdicke Überraschung gegen das mit Gulcsi (Leipzig) und Stieber (Kaiserslautern) angetretene Ungarn und feierte dank Rebes Ruiz (26.) einen sensationellen 1:0-Sieg. Damit marschieren Schweiz (18 Punkte) und Portugal (15) einsam vorneweg. Dahinter folgen Ungarn (sieben), Färöer (fünf), Andorra (vier) und Lettland (drei).

Gruppe H: Mertens und Chadli halten Belgien auf Kurs

Kevin De Bruyne

Trug zwei Vorlagen zum belgischen Sieg bei: Kevin De Bruyne. imago

Belgien bleibt in der Staffel H das Maß aller Dinge. Die Nation um Stars wie Kevin De Bruyne, Dries Mertens oder Abwehrchef Vincent Kompany tat beim krassen Außenseiter Estland zwar nur das Nötigste, siegte letztlich aber hochverdient mit 2:0. Den ersten Treffer des Tages steuerte Napolis Top-Angreifer Mertens (28 Tore in 35 Serie-A-Spielen) bei, der eine feine Flanke des ehemaligen Wolfsburgers und jetzigen ManCity-Profis De Bruyne verwertete (31.). Chadli machte kurz vor Spielschluss nach der nächsten feinen Vorarbeit von De Bruyne den Deckel drauf (86.). Mit fortan 16 Punkten nach sechs Spieltagen sind die von Roberto Martinez trainierten Roten Teufel als Tabellenführer weiterhin voll auf WM-Kurs.

Verfolger Griechenland (zwölf Zähler) hat es derweil verpasst, an den Belgiern dranzubleiben. Zu Gast in Bosnien-Herzegowina (elf Punkte) kam die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe in einem ziemlich unansehnlichen Spiel mit insgesamt sieben Gelben Karten nicht über ein 0:0 hinaus. Aus Bundesliga-Sicht war dieses Duell durchaus interessant: Bei Bosnien spielten Bicakcic (Hoffenheim) und Ibisevic (Hertha BSC), bei den Griechen liefen Sokratis (Dortmund) und Stafylidis (Augsburg) auf.

Im dritten Spiel stand zwischen Tabellenschlusslicht Gibraltar und Zypern ein 1:2 zu Buche.

lab/cru/mag