Bundesliga

3:4 nach 3:0: Köln verliert Endspiel gegen Freiburg

Bundesligadebüt von Stefan Ruthenbeck misslungen

3:4 nach 3:0: Köln verliert Endspiel gegen Freiburg

So sah's vor Anpfiff im Kölner Stadion aus.

So sah's vor Anpfiff im Kölner Stadion aus. Getty Images

Kölns Interimstrainer Stefan Ruthenbeck nahm gegenüber der 0:1-Niederlage in der Europa League bei Roter Stern Belgrad zwei Änderungen vor: Klünter und Heintz spielten für Clemens und den gesperrten Osako.

Freiburgs Trainer Christian Streich musste im Vergleich zum 0:0 im Heimspiel gegen Hamburg notgedrungen einmal umstellen: Innenverteidiger Söyüncü fiel mit muskulären Problemen aus, dafür meldete sich Lienhart wieder zurück.

Heftiger Schneefall in Köln sorgte für eine zweimalige Verschiebung des Anpfiffs, erst um 14 Uhr konnte Schiedsrichter Dr. Robert Kampka das Spiel freigeben. Zuvor hatten 120 Helfer bereits seit mehreren Stunden versucht, die weiße Pracht vom Spielfeld zu schaffen. Letztendlich mit Erfolg, zumindest die rot markierten Linien waren einigermaßen zu erkennen. Anhaltender Schneefall sorgte aber weiterhin für extrem schwierige Bedingungen - manche Stellen waren geräumt, auf anderen lag eine geschlossene Schneedecke.

Von den widrigen Umständen ließen sich die Kölner aber nicht beirren, im Gegenteil. Der FC machte von Beginn an deutlich, dass er die wohl letzte Chance auf den Klassenerhalt ergreifen will. Mit viel Einsatz und Leidenschaft kauften die Geißböcke den Freiburgern den Schneid ab - und belohnten sich für ihren mutigen Beginn nach nur acht Minuten mit der Führung: Jojic steckte auf Klünter durch, der Freiburgs Keeper Schwolow mit einem platzierten Schuss ins rechte Eck keine Abwehrchance ließ.

Kampka auf der Suche nach dem ominösen Punkt

Sehrou Guirassy, Dr. Robert Kampka und Salih Özcan

Wo ist der Elfmeterpunkt? Schiedsrichter Dr. Robert Kampka (Mi.) und die Kölner Guirassy (li.) und Özcan. imago

Die frühe Führung wirkte wie ein Befreiungsschlag, von Selbstzweifeln eines noch sieglosen Tabellenschlusslichts war bei den Kölner nichts zu sehen. Nach einer Viertelstunde drang Guirassy von links in den Strafraum ein, ließ Koch an der Grundlinie aussteigen und wurde dann von Schuster unfair angegangen - Elfmeter! Vor der Ausführung musste allerdings erst einmal der Punkt gesucht werden, Schiedsrichter Kampka schritt zur Tat! Guirassy ließ sich von dieser Kuriosität nicht ablenken und verwandelte sicher zum 2:0 (16.).

Damit nicht genug der Rückschläge für Freiburg: Unmittelbar nach dem 0:2 musste Lienhart verletzt raus, für den gerade von einer Muskelverletzung genesenen Österreicher kam Stanko. Der US-Amerikaner hatte sich kaum sortiert, da unterlief ihm auch schon ein Eigentor zum 0:3 (29.). Doch der SC ließ sich von den ganzen Hiobsbotschaften nicht entmutigen. Bereits mit der Einwechslung von Angreifer Kleindienst für Kapitän Schuster (18.) hatte Streich ein Zeichen gesetzt. Freiburg kämpfte sich mehr und mehr in die Partie zurück, in der 39. Minute meldete Petersen seine Farben mit dem 1:3 zurück. Der SC-Torjäger jagte einen Ravet-Freistoß volley unter die Querlatte. Sekunden vor dem Pausenpfiff scheiterte Petersen dann am Außennetz. Dann setzte Kampka den turbulenten 45 Minuten ein Ende, mit dem 3:1 für den FC ging es in die Kabinen.

Bundesliga, 15. Spieltag

Ohne personelle Änderungen auf beiden Seiten ging es nach Wiederanpfiff weiter. Allerdings waren nun die Platzverhältnisse deutlich besser, die Helfer hatten in der Pause nochmals ganze Arbeit geleistet. Köln agierte nun etwas defensiver, war zunächst auf eine stabile Abwehr und Sicherheit bedacht, schaltete bei eigenem Ballbesitz aber weiterhin schnell um. Freiburg kam so zu mehr Spielanteilen, aus dem Spiel heraus konnten sich die Breisgauer zunächst aber nicht durchsetzen. Lediglich durch Standardsituationen sorgte der SC für Gefahr.

Es waren dann die Geißböcke, die die erste Chance im zweiten Durchgang hatten. Nach einem langen Pass von Jojic nahm Guirassy den Ball gekonnt an und schloss aus der Drehung ab, doch Schwolow tauchte runter und parierte den Schuss des Franzosen (54.). In der Folgezeit änderte sich nur wenig am Spielgeschehen, Freiburg hatte optische Vorteile, Köln setzte auf Konter. In der 65. Minute gelang den Freiburgern dann der Anschlusstreffer - durch einen Standard. Nach einer Ravet-Ecke stieg Haberer am höchsten und köpfte zum 2:3 ein.

Petersen setzt dem Wahnsinn ein Ende

Nils Petersen

Der Schlusspunkt: Freiburgs Petersen überwindet Kölns Keeper Horn zum Siegtor für den SC. Getty Images

Das Tor läutete eine spektakuläre und dramatische Schlussphase ein. Beim FC nahm die Verunsicherung minütlich zu, Freiburg witterte seine Chance und nutzte diese eiskalt durch Standards aus. In der 88. Minute foulte Özcan Höfler im Strafraum, den fälligen Elfmeter verwandelte Petersen sicher zum 3:3 (90.). Und in der vierten Minute der Nachspielzeit leistete sich Guirassy im eigenen Strafraum ein völlig überflüssiges Handspiel. Wieder zeigte Kampka auf dem Punkt, wieder trat Petersen an. Der SC-Torjäger wählte dieses Mal die linke Ecke und schoss mit seinem 4:3-Siegtor (90.+5) die Kölner ganz nah an den Abgrund zur zweiten Liga.

Köln spielt am kommenden Mittwoch (20.30 Uhr) beim FC Bayern München. Freiburg empfängt schon übermorgen am Dienstag (20.30 Uhr) Borussia Mönchengladbach.

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