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Metzelder vor Comeback

DFB-Spitze stärkt Klinsmann den Rücken

Metzelder vor Comeback

Spieler Nummer 36 in der Ära von Bundestrainer Jürgen Klinsmann: Christoph Metzelder.

Spieler Nummer 36 in der Ära von Bundestrainer Jürgen Klinsmann: Christoph Metzelder. Kicker

Christoph Metzelder ist für die Startelf in der AOL-Arena vorgesehen. Für den Vize-Weltmeister des Jahres 2002 wäre es der erste Länderspieleinsatz seit dem 12. Februar 2003, als er beim 1:3 gegen Spanien auf Mallorca letztmals das Trikot mit dem Bundesadler trug. Danach fehlte der 24-Jährige wegen einer schwierigen und langwierigen Achillessehnenverletzung 32 Monate lang im Kreis der deutschen Elitekicker.

Für Metzelder geht nach eigener Aussage ein "Traum in Erfüllung". "Für mich schließt sich ein Kreis. Vor zehn Monaten habe ich mein Comeback bei den BVB-Amateuren in der Regionalliga gegen Eintracht Braunschweig gefeiert. Jetzt bin ich wieder bei der Nationalmannschaft dabei. Es gab Zeiten, da habe ich damit nicht mehr gerechnet", sagte der Innenverteidiger am Dienstag.

Trotz der langen Abwesenheit traut sich Metzelder zu, gegen die Asiaten in der zuletzt arg kritisierten Abwehr der DFB-Auswahl eine gute Rolle zu spielen: "Schließlich bin ich kein Novize mehr und habe schon einige Länderspiele auf dem Buckel". Das er seinem Anspruch gerecht werden kann, davon sind auch Bundestrainer Jürgen Klinsmann sowie Metzelders Teamkollegen überzeugt: "Man muss sich nur an die WM 2002 erinnern, da war er die große Überraschung und hat als junger Kerl gezeigt, dass er auf internationalem Niveau mithalten kann. Wir haben es hier mit einem erfahrenen Spieler zu tun, der der Abwehr Stabilität verleihen kann", sagte zum Beispiel Keeper Oliver Kahn.

Druck verspürt Metzelder nicht: "Wenn man als Leistungssportler vor einen solchen Situation steht, seine Karriere möglicherweise schon in jungen Jahren beenden zu müssen, und sich dann doch wieder rankämpft, dann wird es nie mehr eine größere Drucksituation für einen geben", umriss der 24-Jährige seine Gefühlslage.

Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz des Gladbachers Marcell Jansen, der am Dienstagabend wegen einer Wadenverletzung nicht am Abschlusstraining teilnehmen konnte. Der Jungnationalspieler wurde im Hotel von der medizinischen Abteilung behandelt, als mögliche Alternative steht für Mittwoch der Stuttgarter Thomas Hitzlsperger bereit.

Eine Rückkehr von Bayerns Mittelfeldspieler Mehmet Scholl in den Kreis der Nationalmannschaft wird es dagegen ebensowenig geben wie ein Debüt für dessen Vereinskollegen Valerien Ismael. In Klinsmanns Überlegungen ist weder ein Platz für "Super-Joker" Scholl, noch für Ismaels Angebot, für den DFB spielen zu wollen: "Er hat nicht den direkten Bezug zu Deutschland", sagte der Bundestrainer.

Wegen der zunehmenden Kritik nach dem 1:2 gegen die Türkei am vergangenen Samstag erhielt Klinsmann am Dienstag Rückendeckung von der DFB-Spitze: "Es ist abenteuerlich, alles in Frage zu stellen", erklärte Verbandspräsident Gerhard Mayer-Vorfelder am Dienstag im Mannschaftshotel. Gleichzeitig richtete der 72-Jährige auch einen eindringlichen Appell an die Bundesliga-Klubs: "Ich kann die Trainer und Manager nur bitten, nicht die Schlagzeile zu suchen und dem Gesamtprojekt WM zu schaden".