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"Waren fahrlässig": Ottawa wird bestraft und entlässt GM Dorion

Weitere Turbulenzen beim Stützle-Klub

"Waren fahrlässig": Ottawa wird bestraft und entlässt GM Dorion

Ist nicht mehr General Manager der Ottawa Senators: Pierre Dorion.

Ist nicht mehr General Manager der Ottawa Senators: Pierre Dorion. NHLI via Getty Images

Schon am Mittwochmorgen (Ortszeit) hatte die NHL bekanntgegeben, dass die Ottawa Senators als Bestrafung für einen inkorrekt durchgeführten Trade ein künftiges Draftrecht der 1. Runde 2024, 2025 oder 2026 ersatzlos aufgeben müssen. Was war passiert? Im Sommer 2021 hatte General Manager (GM) Pierre Dorion den russischen Stürmer Evgenii Dadonov in einem Tausch an die Vegas Golden Knights abgegeben. 

Staios übernimmt auf Interimsbasis

Das Team aus dem US-Bundesstaat Nevada wollte Dadonov anschließend vor der Transfer-Deadline 2022 an die Anaheim Ducks tauschen. Der Deal wurde damals kurzfristig sogar offiziell verkündet, ehe es plötzlich hieß: Kommando zurück. Denn die Spielerseite meldete an, dass Anaheim auf der "No-Trade"-Liste des Angreifers steht, was beiden Klubs nicht bewusst gewesen war. Denn die Senators hatten es bei ihrem Deal mit Vegas versäumt, die entsprechenden Informationen weiterzugeben, wie es ihre Pflicht gewesen wäre. Genau dies zog nun die empfindliche Strafe nach sich. 

Die Konsequenzen für das Versäumnis erfuhr Dorion sofort. Nach einem Treffen mit dem neuen Senators-Besitzer Michael Andlauer, der das Team erst vor wenigen Wochen für knapp eine Milliarde Dollar gekauft hatte, einigten sich beide darauf, sich zu trennen. "Es war eine vermeidbare Situation", erklärte Andlauer am Mittwoch auf einer anberaumten Pressekonferenz. "Wir haben fahrlässig gehandelt", ergänzte Andlauer, der Dorion die Entscheidung zuvor in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt hatte. 

Als Dorions Nachfolger als General Manager wurde auf Interimsbasis President of Hockey Operations Steve Staios benannt.

Neuer Senators-Besitzer ärgert sich über NHL

Der in Frankreich geborene kanadische Unternehmer zeigte sich zudem verärgert, dass weder die NHL, noch die Vorbesitzer, ihn in den Verkaufsgesprächen über die Ermittlungen wegen des Dadonov-Transfers oder die jüngste Wettaffäre um Shane Pinto eingeweiht hatten, bevor er den Kauf abschloss. "Vielleicht wollten sie den Verkaufsprozess nicht stören, damit die Verkäufer den bestmöglichen Preis erzielen", meinte er.   

Was ihn gerade an der Situation um Dadonov störte, war die zeitliche Abfolge, da der gescheiterte Transfer bereits vor rund eineinhalb Jahren stattgefunden hatte. "Warum ich das noch vererbt bekommen habe, übersteigt meinen Horizont", so Andlauer. 

jom

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