Bundesliga

Zwayer stellt sich nach BVB-Bayern: "Ich kann es erklären"

Schiedsrichter verteidigt Elfmeter-Entscheidungen

Zwayer stellt sich: "Ich kann es erklären"

Unfreiwillig im Mittelpunkt: Schiedsrichter Felix Zwayer umringt von Jude Bellingham, Erling Haaland und Mo Dahoud.

Unfreiwillig im Mittelpunkt: Schiedsrichter Felix Zwayer umringt von Jude Bellingham, Erling Haaland und Mo Dahoud. imago images/Uwe Kraft

Immerhin diesen Vorwurf musste sich Felix Zwayer an diesem turbulenten Samstagabend nicht auch noch gefallen lassen: dass er sich nicht stellte. Als die Dortmunder ihren Frust bereits kundgetan hatten, äußerte der Schiedsrichter doch noch seine Sicht auf die beiden Szenen.

Bei Mats Hummels' Handspiel vor dem 3:2-Siegtor der Bayern habe er zwar "sofort im laufenden Spiel" gesehen, "dass es eine Berührung gibt", so Zwayer bei "Sky". Doch ob der Arm "weggestreckt" gewesen war oder nicht, sei für ihn "nicht mit einer Deutlichkeit wahrzunehmen" gewesen. "Das habe ich unmittelbar zum Videoassistenten kommuniziert."

"Ich habe mich aufgrund meiner großzügigen Linie gegen einen Strafstoß entschieden"

Und weil Video-Assistent Tobias Welz ihm daraufhin erklärt habe, dass Hummels seinen Arm "in einer unnatürlichen Haltung vom Körper weggestreckt" habe, habe er sich "den Vorgang angeschaut", Welz' Einschätzung dabei bestätigen können und schließlich doch noch Elfmeter gepfiffen.

Anders sei es rund 20 Minuten zuvor bei Lucas Hernandez' vermeintlichem Foul an Marco Reus im Bayern-Strafraum gewesen, als er den "Kontakt im Oberkörperbereich" nicht als strafwürdig bewertete. "Ich habe mich aufgrund meiner großzügigen Linie im gesamten Spiel gegen einen Strafstoß entschieden", so Zwayer. "Wir alle fordern immer eine robuste Zweikampfführung. Wir sollen die Spiele laufen lassen."

Doch warum schaute er sich Hummels' Handspiel noch einmal an, Hernandez' Einsteigen aber nicht? "Ich kann es erklären", sagte Zwayer: Beim Handspiel "brauchte ich eine weitere Perspektive", um die Handhaltung einschätzen zu können. Bei der Szene um Hernandez und Reus dagegen "hatte ich eine vollständige Wahrnehmung" und auch der VAR keine Einwände: Seine Frage, ob es "noch einen anderweitigen Kontakt", also nicht nur am Oberkörper, gegeben habe, sei im Kölner Keller verneint worden, ein On-Field-Review deshalb nicht nötig gewesen.

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Unklar blieb nach Zwayers Ausführungen Zweierlei: Erstens, wie Emre Can dann zu seiner Erklärung kam, dass Zwayer auf dem Platz zunächst von einer "natürlichen" Körperhaltung bei Hummels gesprochen habe; und zweitens, warum bei der Bewertung der ersten Strafraumszene offenbar keine Rolle spielte, dass Hernandez Reus durchaus auch im Beinbereich getroffen hatte.

Die Diskussionen um diese beiden Szenen, die ein fußballerisch mitreißendes Topspiel am Ende überschatteten, werden wohl noch eine Weile weitergehen.

jpe